Anwohnerdemo in Maulbach am 26.03.2021

Treffen zur Anwohnerdemo am Dorfgemeinschaftshaus in Maulbach
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Am 26.03.2021 gab es einen deutlichen Unterschied zu den anderen Anwohnerdemos: Der übliche Anführer war nicht da. Er konnte leider nicht kommen, da er um diese Zeit arbeiten musste. Ein älterer Herr übernahm seine Rolle und begrüßte stattdessen die Teilnehmer. In seiner Ansprache dankte er der Linken für ihren Einsatz gegen den A49-Bau, etwa durch die regelmäßig anwesenden parlamentarischen Bebobachter. Er sei zwar kein Stammwähler der Linken, aber es war die einzige Partei, die gegen die A49 war und sich auch aktiv dagegen eingesetzt hat. Der Applaus der Zuhörer ließ darauf schließen, dass diese der gleichen Meinung waren.
Der Redner erwähnte außerdem, dass er gerade seinen sechsten Enkel bekommen habe und es ihm wichtig sei, für diese die Umwelt zu erhalten, aber natürlich auch für alle jetzt anwesenden Menschen.

Als Demonstrationsstrecke war eine Runde durchs Dorf vorgesehen. Die Baustellen seien doch zu weit weg, und es wurde empfohlen, sich diese zu anderer Zeit anzuschauen. Stattdessen sollte man beim Gang durchs Dorf ordentlich Krach machen, damit es auch diejenigen mitbekommen, an denen das Thema vorbeigegangen ist. Wobei noch anzumerken ist, dass die Anwohnerdemo im letzten Jahr bis auf die Autobahntrasse gezogen ist, dies aber wahrscheinlich genauso wenig genehmigt würde wie bei der letzten Demo in Appenrod.

Auf einer Einmündung im Neubaugebiet gab es einen Halt für eine Kundgebung, das ein Ehepaar für einen Rückblick über die Erlebnisse an der A49 nutzte. Das fing an mit einigen Aktivisten, die Bäume im Wald besetzten. Im Dorf hatte man gleich eine Gruppe zur Unterstützung der Aktivisten gebildet. Später kamen Polizisten in Massen. Zum Glück waren im Wald wohl einige kräftige "Waldgeister", welche nachts immer wieder Barrikaden bauten. Leider konnten sie den Wald nicht retten. Stattdessen wurden immer wieder Baumaßnahmen umgesetzt, für welche gar keine Genehmigung vorlag. In einem Falle hatten Arbeiter damit angefangen, Strommasten aufzustellen und dabei auch die Hinweise der Anwohner ignoriert, dass gar keine Baugenehmigung vorliegt. Dies wurde inzwischen sogar bestätigt und ein Rückbau angeordnet.

Zur Verhinderung rechtswidriger Rodungs- und Baumaßnahmen wurde ein Gruppe gegründet, welche die Umgebung der A49 beobachtete, um solche Aktionen rechtzeitig zu erkennen und verhindern zu können. Ein Interview mit der taz sorgte unerwartet dafür, dass die Gruppe in polizeiliche Ermittlungen geriet. Die Zeitung hatte nämlich verschiedene im Interview gemachte Aussagen etwas anders wiedergegeben und aus den Beobachtern eine Bürgerwehr gemacht. Das führte dann zu dem Verdacht, man habe in Maulbach eine illegale rechtsextremistische Vereinigung. Zum Glück ließ sich leicht aufklären, dass die vorwiegend aus Rentnern und Hausfrauen bestehende Gruppe keine verbotenen Ziele verfolgt.

Gegen 18:05 Uhr endete die Veranstaltung am Dorfgemeinschaftshaus. Vorher ist noch berichtet worden, dass man etwa 100 Teilnehmer gezählt habe. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass in einer Woche keine Demo sei, da an diesem Tag Karfreitag ist.

Wie üblich wurde die Demonstration auch von der Polizei begleitet. Die hat allerdings den Job gemacht, den man als Demonstrationsteilnehmer erwartet, nämlich die Sicherung der Straßen für die Demo. Zum Glück scheinen die Zeiten vorbei zu sein, wo die recht überschaubaren Anwohnerdemonstrationen von einem größeren Polizeiaufgebot in gepanzerter Schutzkleidung überwacht werden.

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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