Impressionen aus dem Danni vom September 2020

Mahnwache am Busbahnhof in Stadtallendorf (Foto ohne Mitarbeiter)
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  • Mahnwache am Busbahnhof in Stadtallendorf (Foto ohne Mitarbeiter)
  • hochgeladen von Sören-Helge Zaschke

Ende September erhöhte sich die Gefahr, dass es zu einer Räumung des Dannenröder Forsts kommen würde. Schließlich durften Bäume ab dem 1. Oktober gefällt werden. Auf der Straße zwischen Stadtallendorf und Niederklein fuhren regelmäßig große Polizeifahrzeuge, wie man sie sonst nicht in der Stadt sieht. Dies deutete darauf hin, dass in Kürze etwas passieren würde. Aus diesem Grunde habe ich regelmäßig nachmittags mit der Kamera den Danni besucht, in dem die Aktivisten noch fleißig am Bauen waren.

Stark vermehrt haben sich Barrikaden und Tripods. Diese sind oft mit Kunststoffseilen gesichert. An quer über den Weg laufenden Seilen hängen in der Regel Stücke von Absperrbändern, damit man nicht versehentlich hineinläuft.

Ein bisher noch nicht entdecktes Fotomotiv ist ein kleiner Garten, den die Waldbesetzer in der Nähe der ältesten Siedlung errichtet haben. Er ist zum Schutz vor hungrigen Waldtieren mit einem aus Ästen gebastelten Zaun umgeben. Dort standen im September einige Maisstauden und Bohnen. Auch Blümchen (Tagetes) gab es im Garten.

Auf einigen Wegen wurden Beete mit Erdbeerpflanzen angelegt. Die Pflanzen hatte ein Gartenbesitzer aus dem Dorf gespendet, der Ableger im Übermaß hatte.

Die Anlagen der Waldbesetzer gingen nun bis an den nördlichen Rand des Waldes. Auch auf dem Radweg zwischen Niederklein und Lehrbach gab es einige Barrikaden. Radfahrer fuhren an einer Hütte vorbei und konnten auf einem Banner lesen: "Radfahren an der Gleen & der DANNI bleibt bestehen".

Am Waldrand bei Dannenrod gab es nun ein Camp für Demonstranten, wo man auch zelten konnte. Von der Ankündigung des Camps bis zur Einrichtung war einige Zeit vergangen, da anfangs untersagt worden war, dies für Übernachtungen zu nutzen. Die Genehmigung für ein Camp war mit Übernachtungsverbot ziemlich wertlos. Zum Glück für die Demonstranten war der Widerspruch gegen das Übernachtungsverbot erfolgreich.

In Stadtallendorf gab es regelmäßig eine Mahnwache am Busbahnhof, die von unterschiedlichen Leuten besetzt war.

In Niederklein hatte die Polizei das Bürgerhaus gemietet. Auf der Fläche davor befand sich ein großes Lager aus Bauzäunen und Lichtmasten.

Die Kläranlage bei Lehrbach war von der Polizei besetzt. Auf dem Gelände stand ein Funkmast. Zur Sicherung des Geländes waren Lichtmasten aufgestellt und die Zäune mit Stacheldrahrt versehen worden.

Ansonsten sei noch eine Merkwürdigkeit erwähnt: Am Wald gab es einige Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Mundt. Zeitweise war diese Firma im Danni recht präsent und ist sogar mit Fahrzeugen durch den Wald gefahren. Das war Ende September offensichtlich nicht mehr der Fall, da sich auf allen Wegen Barrikaden befanden, die teilweise schon für Radfahrer recht hinderlich waren. Am Zugang zum Danni an der B62 bei Niederklein saßen jedoch immer noch mehrere Mitarbeiter, welche abends gegen 17:30 Uhr eingesammelt wurden. Der Sinn dieser "Mahnwache" ist etwas rätselhaft. Wenn man beispielsweise Materialtransporte unterbinden möchte, müsste eine Bewachung des Zugangs über den kompletten Tag erfolgen.

Links
Danni am 9.9.2020: https://www.myheimat.de/homberg-ohm/natur/impressi...
Danni im Frühling 2020: https://www.myheimat.de/homberg-ohm/politik/danni-...
Prominenter Waldbesetzer: https://www.myheimat.de/homberg-ohm/politik/promin...

Bürgerreporter:in:

Sören-Helge Zaschke aus Stadtallendorf

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