myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Schon von weitem waren die typischen Motorengeräusche zu hören !

Die 3. Oldtimerausstellung in Deckenbach bei und in Becker's Scheune fand am heutigen Sonntag, d. 30. Juni 2013, statt.

Erst ein Hinweis in Volker Beilborns Artikel vom vergangenen Wochenende hatte mich auf die Ausstellung in Deckenbach aufmerksam gemacht. Bei herrlichem Sonnenschein fuhr ich an der Amöneburg vorbei in Richtung Homberg. In Gontershausen setzte ich meine Fahrt bergan fort und erreichte einen Aussichtspunkt, der einladend vor dem Wald lag. Ich musste hier aussteigen und staunte über diesen einzigartigen Blick hinab in das Ohmtal.

Nach diesem Zwischenstopp erreichte ich nach kurzer Fahrt den Homberger Stadtteil Deckenbach und fand auch unweit der Kirche 'Becker`s Scheune'. Schon von weitem waren sie zu hören, die typischen Motorengeräusche von Eicher, Fendt, Deutz und Cormick die nun auch auf dem Ausstellungsgelände eintrafen. Die Neuankömmlinge fanden noch ihren Platz neben Lanz, Hela, Allgaier, Steyr, Kramer, Fahr, Porsche, Güldner, Hanomag und Unimog.

Während einige Traktoren mit der Sonne um die Wette strahlten, hatten die Feldarbeiten bei anderen doch zahlreiche Spuren hinterlassen. Die Ausstellung zeigte auch, dass die motorisierten Helfer des Landwirts der 50/60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, auch heute noch einsatzbereit sind. So wurde mit einem Allgaier eine Bandsäge und mit einem Hanomag eine Dreschmaschine angetrieben.

Vor 'Becker`s Scheune' duftete es verführerisch nach Gegrilltem und so nutzten die Besucher gerne die Scheune zu einer kleinen Pause. Hier waren an den Wänden zahlreiche alte landwirtschaftliche Arbeitsgeräte wie z. Bsp. Egge, Flachsbreche, Rechen usw. zu sehen.

Bei meinem Rundgang über das Ausstellungsgelände waren immer wieder Gespräche zu hören, die an die Arbeit in der Landwirtschaft vor mehr als 50 Jahren erinnerten. Oft war auch zu hören: "...Das war unser erster Traktor, der 1953 auf den Hof kam..." oder "...im Winter war das Starten etwas schwierig...". Es war eine sehr interessante Ausstellung, auf der die Traktorenbesitzer voller Stolz ihre 'alten Schätzchen' den zahlreichen Besuchern präsentierten. Volker vielen Dank für deinen tollen Hinweis !

Zum guten Schluss noch Wissenswertes über den Ort Deckenbach aus dem Buch "Homberg an der Ohm" von Fred Schwind aus dem Jahr 1984:

"...Deckenbach (321 m über NN) liegt südwestlich von Homberg in einem kleinen Seitental des Schadenbachs. ...Deckenbach gehört zu den ältesten Ortsteilen der heutigen Stadt Homberg. Schon in der Zeit zwischen 780 und 802 wurde es erstmals urkundlich erwähnt, ... . Mehr als fünf Jahrhunderte liegen keine weiteren Nachrichten über die Entwicklung des Dorfes vor. ... Im Spätmittelalter ist Deckenbach auch als Wohnsitz einer Familie des niederen Adels bezeugt. 1315 und 1325 wurden ein Mengot von Deckenbach, 1480 ein Kraft von Deckenbach erwähnt. Über diese Familie ist darüber hinaus wenig bekannt, spätestens in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist sie ausgestorben. ... Erst durch das Salbuch von 1587 wird der gesamte grundherrliche Besitz in Deckenbach sichtbar. ... Insgesamt bestand das Dorf 1587 aus mindestens zehn Höfen, die an die Bewohner auf Lebenszeit verpachtet oder zur Erbleihe vergeben waren. ... Die Zugehörigkeit Deckenbachs zum Amt und zum Landgericht Homberg ist seit dem Ende des 14. Jahrhunderts belegt. ... Im 16. Jahrhundert war der Ort Sitz eines landgräflichen Försters, der die umliegenden Waldungen verwaltete. ... Mit dem Dreißigjährigen Krieg, der vor allem in den dreißiger und vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts die Homberger Gegend schwer in Mitleidenschaft zog, gingen wieder starke Bevölkerungsverluste einher. An seinem Ende gab es in Deckenbach nur noch 22 Haushalte.
... In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Deckenbach ein Zentrum der Leinenweberei im Amt Homberg, ... . Zwischen 1777 und 1840 verdoppelte sich die Bevölkerung. Danach war sie starken Schwankungen unterworfen, da immer wieder größere Gruppen auswanderten. Langfristig gesehen sank die Bevölkerungszahl und erreichte 1925 ihren Tiefpunkt. Die Abwanderung war ein deutlicher Ausdruck der schwierigen materiellen Lage, in der sich breite Schichten befanden.
... 1909 wurde in Deckenbach eine eigene Pfarrei eingerichtet, ... . Die heutige Kirche wurde 1788/89 erbaut. Eine eigene Schule besaß Deckenbach ungefähr seit 1650/60, 1805 unterrichtete der Lehrer die 64 Kinder jedoch noch in seinem eigenen Haus. ...".

In Deckenbach leben derzeit 373 Einwohner (Quelle: Internetseite der Stadt Homberg/Ohm).

Kommen Sie nun mit auf einen virtuellen Rundgang über die 3. Oldtimerausstellung in Deckenbach.

Weitere Beiträge zu den Themen

User der WocheMotorrad fahrenAusstellungOldtimerGeschichteScheuneOhmtalOldtimertraktorenDeckenbachOldtimertreffenAusflugLandwirtschaftFeuilletonDreschmaschineReportage

7 Kommentare

Ein sehr schöner Beitrag über das Treffen! Viele Grüße

Klasse Artikel !!

Schöner Artikel über tollkühne Männer und ihre buppernden Kisten

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite