Grossübung nimmt schweren Busunfall an

Bei der Übung wurde angenommen, das ein Bus die Böschung hinabgestürzt ist.
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Die Szenerie, die sich am frühen Samstagmorgen am Rande des Braunkohle-Tagesbaues in der Nähe von Hohenmölsen darbot, war mehr als beklemmend. Leichter Nebel, Nieselregen und Temperaturen um die 10 Grad, dazu die Schreie von rund 30 verletzten Personen, die rund um einen abgestürzten Bus lagen.

Keine Angst, es handelte sich nicht wirklich um einen realen schrecklichen Verkehrsunfall. Im Rahmen einer Großschadenübung sollte das Zusammenspiel von diversen zivilen Rettungsdiensten und dem Sanitätsregiment 32 der Bundeswehr geübt werden.

Im ausgedachten Szenario hatte es rund um die Stadt Hohenmölsen ein Hochwasser gegeben. Dabei kam es zum Ausfall der Stromversorgung und in deren Folge dazu, das im Krankenhaus keine Verletzten mehr behandelt werden können. Die Bundeswehr hatte auf dem Gelände des Regionalverkehrs ein mobiles Krankenhaus errichtet. Dort können Verletzte genauso intensiv betreut werden, wie in einem festen Krankenhaus.

Aber zurück zum angenommenen Busunfall. Der Bus war eine ca. 20 Meter tiefe Böschung hinabgestürzt und viele Schwerverletzte waren zu beklagen. Gegen halb neun trafen die ersten Kräfte der Feuerwehr aus dem Großraum Lützen ein. Schnell war klar, welches Ausmass der Unfall hat und das die Bergung der Verletzten aus dem Tal sehr schwierig werden sollte. Mehrere Rettungswagen, Feuerwehr, THW und auch Kriseninterventionskräfte des Weißenfelser DRK trafen nach und nach am Unglücksort ein. Im Angesicht der schwere der Lage entschied sich die Einsatzleitung, Kräfte der Bundeswehr anzufordern. Durch das bereits aufgebaute Lazarett standen genug Kräfte und geländegängige Krankenwagen bereit. Wenige Minuten nach der Kontaktaufnahme mit der Bundeswehr rollten die ersten olivgrünen Fahrzeuge an die Unfallstelle. Die Kameradinnen und Kameraden errichteten ein aufblasbares Behandlungszelt zur Erstversorgung der Verletzten. Mittlerweile hatten die Helfer des Naumburger THW´s eine Seilbahn aufgebaut, mit der die Verletzten aus dem Tal heraufgebracht werden konnten. Um einen schwerst Verletzten ins Krankenhaus nach Halle zu überführen setzte der Rettungshubschrauber Christoph Leipzig auf einer Wiese neben der Unfallstelle auf und übernahm den Verletzten zum Weitertransport. Sanitäter brachten gleichzeitig die ersten Patienten ins mobile Bundeswehr-Krankenhaus nach Hohenmölsen, wo sie umgehen Notfallmedizinisch versorgt wurden.

Alles in allem eine gelungene Übung, die ein sehr gutes Zusammenspiel der zivilen und militärischen Kräfte aufzeigte. Am Rande überzeugten sich Staatssekretär Rüdiger Erben, der Leiter des Brand- und Katastrophenschutzes im Burgenlandkreis, Manfred Helm, sowie der neue Kommandeur des Sanitätsregimentes 32, Oberfeldarzt Dr. Zwad, vom guten Verlauf dieser Großübung.

Das allerdings das durchgespielte Szenario Stunden später bereits Realität sein würde, ahnte da noch keiner. Auf der Autobahn bei Berlin verunglückte ein Reisebus und es sind über zehn Tote und viele Verletzte zu beklagen.

Bürgerreporter:in:

Tom Scheidt aus Weißenfels

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