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Alles Tomate?

Ich kenne eine Hobbygärtnerin deren Ehemann sagt, das Bestes am gemeinsamen Garten sei: Man kann ihn essen.
Gaben mir die beiden unbewußt vielleicht den Ansporn zum Kauf einer Tomatenpflanze? Nicht jetzt erst, sondern bereits seit Frühjahr schlägt sie Wurzeln in einem großen Keramikkübel und sonnt sich auf der Terrasse an der Südseite des Hauses. Schnell entwickelte sie einen gewaltigen Durst, der täglich aus der Regentonne gelöscht werden wollte.

Will sie auch mit Düngerstäbchen gefüttert werden? Wenn ihre Früchte als Bio-Podukte auf den Tisch kommen sollen, genügt – ja ist doch wohl besser – ihr das leicht „verschmutzte“ Wasser aus der Vogeltränke vom Vortage anzubieten. Chemische Substrate in Stäbchenform oder Guano von Rotschwänzchen und Drossel – egal. Die Tomatenpflanze wuchs prächtig, blühte eines Tages und setzte erste kleine Früchte an. Die nahmen an Taillenumfang zu, zeigten einen „Wohlstandsbauch“. Auch mir ging es gut, beim Betrachten des Erfolgs von der Mühe und Arbeit.
Das Grün der kleinen Tomaten fing eines Tages an blaß zu werden. War der Verzicht auf Kunstdünger denn doch die falsche Entscheidung?
Nein, denn als ein paar Tage darauf die Blässe zaghaft zum Rot changierte war die Freude groß. Geduld war also gefragt. Sonne ebenso. Die gab es ja in diesem Sommer so reichlich, dass ich oft gern mal von der Terasse in den nahen Wald flüchtete.
Die Tomatenpflanze vermisste mich nicht. Sie zeigte bald erste glänzendrote Früchte. Kugelrund hingen die Beeren, eine wie die andere, in schweren Trauben herab. Spross und behaarte Stängel wollten an Holzstäben festgebunden, gestützt werden.
„Hast du die Geranien heute schon gegossen?“ „Jahh“. „Die Töpfe vor der Haustür auch? Denkt an den Steintrog, der braucht auch mal Wasser, und die Tomate natürlich.“ Mach ja schon, antwortete ich meiner inneren Stimme.
Bedenkend wie groß und sortenreich das Tomatenangebot im Supermarkt zur Zeit ist, tauchen Zweifel am Sinn meines Tun auf. Die großen Bio-Tomaten aus dem Regal lieferten dann auch schön anzusehende Spälten oder Scheiben zum Abendbrot. Mittags mit Fetakäse und Schalotten, ein paar Blättern Basilikum aus dem Topf am Küchenfenster, mit reichlich Olivenöl auf einer Platte angerichtet, sah das wirklich gut aus. Mit knusperigem Bauernbrot gegessen, wunderbar!
„Nur die Tomatenpelle nicht so hart.“ Und wenn die Scheiben nicht kräftig gewürzt sind, wie schmecken sie dann eigentlich?
Gutes Aussehen allein ist also nicht erstrebenwert, sollte man den Tomatenproduzenten, den Züchtern mal erklären. Die hätten am liebsten längst eine transportfeste Plastikschale aus der Pelle gezüchtet. „Wenn unsere meine so harthäutig sind, dann ...“
Dann sah mich draußen beim Gießen eine der kleinen roten Tomaten lieblich an. Ich konnte nicht wiederstehen. Ah, wie aromatisch, fast so zart und schmackhaft, wie jene in Kindertagen auf dem Weg zum Freibad aus Rössinger Bauerngärten stibitzeten. Es gibt sie noch, die guten alten Dinge.
Obwohl ich auch künftig nur weniges aus meinem Blumentopf-Garten ernten werde, und weit davon entfernt bin ihn essen zu wollen - glücklicherweise auch nicht muß, werden ich im kommenden Jahr wohl wieder den Daumen nach oben zeigend signalisieren „Alles Tomate“.

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