Biowärme in Reddighausen?

75 Interessierte trafen sich am Donnerstag im Gasthaus Reitz um sich anzuhören, was Georg Stegemann von der Firma Viessmann zum Thema Nahwärme an Informationen mitgebracht hat.
Nach einer kurzen Vorstellung der Firma ging es ins Thema. Schnell wurde klar, dass die Bezeichnung Bioenergiedorf für Reddighausen wahrscheinlich nicht die richtige ist. Um diesen Status zu erreichen müsste man neben 50 Prozent Wärmeenergie auch 100 Prozent des örtlichen Stromverbrauchs selber erzeugen, was das Projekt aber nicht behindern soll.
Herr Stegemann erläuterte, dass der weitaus größere Teil an Energie in einem Haushalt für Wärme genutzt wir. Während z.B. ein 4 Personen Haushalt durchschnittlich 4.500 kWh Strom verbraucht, verbraucht er durchschnittlich 30.000 kWh Wärme. Somit ist hier eine Menge Potenzial für CO² Reduzierung.
Für die Wärmegewinnung aus Bioenergie spreche vor allem die Entwicklung des Öl - bzw. Gaspreises. Selbst bei einem gleichmäßigem Anstieg würde der Preis in den nächsten Jahren den des Nahwärmenetzes um das doppelte übersteigen.
Weiterhin bleibt das Geld für die Brennstoffe in der Region und geht nicht in die Öl - bzw. Gasproduzierenden Länder, wie z.B. Russland oder Dubai. Die Kaufkraft der Region wird gesteigert, neue Jobs können entstehen und der Ort wird attraktiver für neue Firmen und Einwohner.
Außerdem entfallen Wartungskosten, Schornsteinfegergebühren oder Ausfälle und Kosten durch einen Defekt in der eigenen Heizanlage.
Genaue Kosten können zur Zeit noch nicht genannt werden. Beispielhaft kann man sich aber am nächsten Donnerstag, den 20.09.2012 ab 20 Uhr im Bürgerhaus Holzhausen einen Vortrag vom Vorsitzenden der Genossenschaft Oberrosphe anhören, die eine ähnliche Anlage bereits seit Jahren erfolgreich betreibt.
Der nächste Schritt wäre jetzt die Datenerfassung. Hierzu sollen in den nächsten Wochen Datenerfassungsbögen im Ort verteilt werden, in welchen dann Heizungstyp, Verbrauch und statistische Daten abgefragt werden sollen. Daraus kann dann der Jahresverbrauch, der Grundbedarf und die besten Wärmeerzeuger bestimmt werden. Es wäre hier erfreulich, wenn auch diejenigen den Bogen abgeben, welche sich nicht an das Nahwärmenetz anschliessen wollen.
Er würde nicht gut schlafen können, eine teure Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, bei der er schon wisse, das Projekt seie zum Scheitern verurteilt, sagte Herr Stegemann. Daher werden die Daten durch Viessmann vorgeprüft.
Stefan Schulte von “Region Burgwald-Ederbergland” betonte im Anschluss noch die Möglichkeit so etwas in einer Genossenschaft zu realisieren. Der Gemeinschaftssinn würde gefördert und jeder habe Mitspracherecht. Weiterhin empfand er das Projekt als sinnvoll, in Hinsicht auf die Ersparnisse und vor allem der Umweltverträglichkeit. “Viele hier im Raum haben bereits Kinder oder Enkel, an die sollten wir denken.” so Schulte.
Zum Abschluss überreichte Ortsvorsteher Marcus Bettelhäuser noch einen Sack Kartoffeln an Herr Stegemann als Wertschätzung seiner geopferten Zeit. Diese wurden von den Reddighäuser Kindern im Frühjahr gepflanzt und am vergangenen Samstag geerntet.

Bürgerreporter:in:

Dominik Schneider aus Hatzfeld (Eder)

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