Jahresbericht DRK-Region Hannover Bereitschaften 2010

© DRK-Region Hannover/Kurmeyer
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Vielfältige Einsätze für Ehrenamtliche / Neue Medien für Helfer

Vielfältige Einsätze für fast 500 ehrenamtliche Helfer
Die Einsätze für die fast 500 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer waren wie in jedem Jahr sehr vielfältig.
Bereits in den ersten Tagen des Jahres 2010 war ein Großaufgebot aller Helfer der Region bei der Evakuierung in Lehrte. Ein Krankenhaus und ein Altenheim mussten aufgrund eines Fundes von Fliegerbomben evakuiert werden. Während der Evakuierung unterstützten die Transportmittel auch den regulären Rettungsdienst und die Feuerwehr, weil ein Bus auf der Bundesautobahn 2 in Flammen aufging.
Im März wurde die Rettungshundestaffel fünf Mal innerhalb einer Woche alarmiert, weil Personen in der Region Hannover und Hildesheim vermisst wurden. Zusätzlich unterstützten die Spezialeinsatzkräfte Unterwasserortung die Rettungshundestaffel bei einem Einsatz am Landtag in Hannover.
Insgesamt hat sich die Einsatzhäufigkeit der Rettungshundestaffel um rund 50 Prozent gegenüber 2009 gesteigert. Bis zum 21. Dezember 2010 gab es 18 Einsätze für die vierbeinigen Helfer.
In einer April-Nacht kam es auf der Autobahn 2 zwischen Garbsen und Hannover-Herrenhausen zu einem Auffahrunfall. Der Fahrer eines niederländischen LKW fuhr auf einen polnischen Reisebus auf. Ein Bus der Feuerwehr Hannover brachte die unverletzten Passagiere zu einer Schule in Garbsen, um dort von den örtlichen DRK-Helfern betreut und verpflegt zu werden. Erst am Mittag des nächsten Tages konnten die Reisenden ihre Fahrt fortsetzen. Ebenso unterstützten die Helfer aus Garbsen bei einem Feuer in einem Altenheim Anfang November den Rettungsdienst.
Auch wenn die Zahl der Evakuierungen aufgrund von Bombenfunden im Vergleich zum Vorjahr ein wenig zurückgegangen ist, handelt es sich hierbei gerade im Stadtgebiet Hannover und in Lehrte um die personalintensivsten Einsätze.

Neue Fahrzeuge erweitern den Fuhrpark
Auch im Jahr 2010 wurde der Fuhrpark der Bereitschaften in der Region Hannover erweitert. Ein Pferdetransport-Anhänger für die Reiterstaffel wurde durch Einnahmen aus Sanitätsdiensten und eine Spende des DRK Ortsverein Laatzen finanziert. Eine Landesfinanzierung ermöglichte die Anschaffung eines neuen Abrollbehälters Sanität mit passendem Trägerfahrzeug. Ein älterer Rettungswagen wurde, ebenfalls in Hannover, gegen einen neuen ausgetauscht. Die Wasserwacht erhielt einen neuen Gerätewagen, der zuvor im Katastrophenschutz der Telekom eingebunden war. Im Bereich Springe wurden zwei Krankenwagen, von denen ein Fahrzeug auch in unwegsamem Gelände einsetzbar ist, angeschafft. "Bei den Ersatzbeschaffungen greifen wir auf gute Gebrauchtfahrzeuge zurück, um möglich kostengünstig unseren Fahrzeug zu verjüngen und sparsam mit den verfügbaren Geldmitteln umzugehen", klärt Regionsbereitschaftsleiter Michael Meyen. Dieses Vorgehen habe sich den vergangenen Jahren bewährt, die Fahrleistungen im ehrenamtlichen Bereich nicht so umfangreich sind.

Spezialfahrzeuge sind gefragt
Ein speziell ausgerüsteter Rettungswagen wird von ehrenamtlichen Helfern besetzt, wenn ein übergewichtiger Patient in der Region Hannover transportiert werden muss. Eine besonders konstruierte Trage ermöglicht den Notfalltransport von schweren Patienten. Trage ist bis zu 700kg belastbar. Christian Niemüller, stellvertretender Regionsbereitschaftsleiter, zählte bereits Mitte Dezember fast 130 Einsätze: "So viele Einsätze hatten wir noch nie." Die meisten Einsätze sind vormittags in Woche. "Wir hatten selten größere Probleme das Fahrzeug mit Fachpersonal zu besetzen. Und das alles rein ehrenamtlich", fügt Niemüller an.

Fünf Notfalleinsätze im Rahmen von Rettungsdienstunterstützungen konnten die ehrenamtlichen Helfer mit einem Allrad-Krankenwagen im Deister verzeichnen. Die Patienten wurden nach einer Erstversorgung an der nächsten befahrbaren Straße dem Rettungsdienst übergeben.

Sanitäts- und Betreuungsdienste
Die großen Volksfeste in Hannover sind immer wieder eine personelle Herausforderung. Beim Schützenfest mit dem weltgrößten Schützenumzug durch Hannover waren Sanitäter aus allen Bereichen des DRK-Regionsverbandes mit im Einsatz. Erfreulicherweise verzeichnete die Einsatzleitung trotz sehr warmen Wetters und den Public Viewings zur Fußball-Weltmeisterschaft nur ein geringes Einsatzaufkommen. Bei allen Übertragungen der Fußball-WM waren Helfer mit einem Behandlungsplatz beim Public Viewing vor Ort, um im Notfall schnell Erste Hilfe leisten zu können.
Über jeweils eine ganze Woche wurden von Helfern aus Isernhagen und Neustadt/Garbsen Jugendzeltlager des Jugendrotkreuzes und der Feuerwehr mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern betreut. Hierbei waren sowohl der Sanitätsdienst als auch die Betreuung und die Verpflegung zu leisten. "Auf freiem Felde errichteten die Helfer eigens eine Großküche in Zelten", erinnert sich Olaf Zimmermann, "das gleicht fast schon den Bedingungen der modernen Gastronomie."
Größere Portionen sind für die Verpflegungstruppe aus Isernhagen kein Problem: bereits Anfang des Jahres wurden bei einer Bombenevakuierung in Lehrte 800 Portionen Kartoffelsuppe und Heißgetränke im Schneetreiben gekocht. Bei derartigen Großeinsätzen hat das Küchenteam in den letzten Jahren schon häufiger sein Können unter Beweis gestellt. Ein kürzlich neu angeschaffter LKW für das umfangreiche Küchenmaterial stärkt den Einsatzwert des Verpflegungstrupps Isernhagen deutlich.
Auch die Reiterstaffel war bei einer Vielzahl von reiterlichen Aktivitäten sanitätsdienstlich begleitend vor Ort und unterstützte darüber hinaus auch „normale" Sanitätsdienste ohne Pferdeeinsatz.

Aus- und Fortbildung
Im Herbst fand in Hannover der Sanitätslehrgang für 16 Helfer aus Hannover, Neustadt und Garbsen statt. Eine Abschlussprüfung mit vielen realistischen Fallbeispielen wurde im Simulations- und Trainingszentrum des Landesverbandes in Misburg durchgeführt. "Ausbildungen und Fortbildungen sind wichtig", so Meyen, denn nach seiner Ansicht ist eine "gute und fundierte Ausbildung auch ein Merkmal von Qualität".

Neue Medien
Seit Mitte des Jahres nutzen die Bereitschaften gemeinsam mit dem DRK-Regionsverband die neuen Medien. Einerseits zur Information von Medienvertretern, auf der anderen Seite soll ein Zugang zu Nutzern des Internets geschaffen werden.
Mit dem Kurznachrichtendienst twitter können Einsatzmeldungen an die Medien versendet werden. Das soziale Netzwerk Facebook ermöglicht nicht nur Werbung für die Arbeit des Roten Kreuzes, sondern bietet auch die Chance, Pressemitteilungen auf eine neue Weise anzubieten. Sogenannte Facebook-"Freunde" und die Twitter-"Follower" des DRK-Region Hannover bei bekommen die Informationen in Echtzeit. Zusätzlich wird die Webseite der Bereitschaften (www.drkhannover.org) weiter aufgebaut.

Der Regionsbereitschaftsleiter sieht aber auch in Zukunft die Notwendigkeit, weiterhin mehr Ehrenamtliche für die Rotkreuz-Arbeit zu gewinnen. Auch wenn es nach Ansicht von Michael Meyen "keine Patentrezepte zur Gewinnung Ehrenamtlicher" gibt, gilt es die abwechslungsreiche und interessante Idee des DRK zu vermitteln.

Bei aller Flexibilität und ehrenamtlichem Engagement sind die Belastungen durch Einsätze und Sanitätsdienste weiterhin sehr hoch. "Ehrenamtliche zu motivieren, stellt eine große Herausforderung dar und wird auch in den nächsten Jahren weiterhin unser Hauptaugenmerk fordern", so Meyen.

Insgesamt haben alle Helfer der Bereitschaften des DRK-Regionsverbandes im Jahr 2010 bei Einsätzen, Sanitäts- und Betreuungsdiensten, Arbeitsdiensten oder anderen Aufgaben die beachtliche Anzahl von mehr als 130.000 Dienststunden geleistet. (hent/wut)

Bürgerreporter:in:

Florian Hentschel aus Laatzen

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