L(i)ebenswerter Stadtteil List, ein bisschen wie Prenzlauer Berg? Teil 1

„Ich wohne in der List, lebe gerne dort, dieser Stadtteil erinnert mich stark an meine Heimat Prenzlauer Berg in Berlin“, so sinngemäß die Antwort des Hannover 96-Profis Sofian Chahed auf die Frage eines Reporters nach seinem Wohnsitz in Hannover. Eine nähere Begründung erfuhr man nicht. Aber was fasziniert den Fußballer an der List, was erinnert ihn an seinen Heimatkiez? Sind es die herausgeputzten Gründerzeithäuser, die den 2. Weltkrieg unzerstört überdauerten? Ist es das viele Grün? Sind es die Straßencafés und Kneipen (Szenetreffs)? Oder die kleinen Einzelhandelsgeschäfte mit der sehr persönlichen Bedienung? Vielleicht ist es auch der Menschenschlag, den der 96er-Spieler hier antrifft und schätzen gelernt hat. Über die Leute vom Prenzlauer Berg schreibt „Zeit online“: Die Menschen verstehen sich als modern, multikulturell, politisch engagiert und aufgeklärt linksalternativ.“ Trifft das auch auf den Lister zu?
Einige markante Punkte der List möchte der Berichtererstatter, der hier seine Jugendjahre verbrachte, vorstellen. Vielleicht ist in den Bildern das besondere Flair dieses Stadtteils zu erahnen.
Heute, im 1. Teil (von 2): Lister Meile vom Lister Platz bis zur Wedekindstraße (bis 1970-er Jahre Celler Straße). Dieser Abschnitt ist eine Fußgängerzone mit mehrgeschossigen Häusern aus der Gründerzeit, zu ebener Erde Geschäfte und darüber Wohnungen. Die Kundschaft hat es also nicht weit. Außenbewirtschaftung zahlreicher Restaurants und Cafés und Verlagerung von Warenangeboten auf die Straße lassen eine Atmosphäre entstehen, die sonst eher in südländischen Regionen anzutreffen ist. Straßenmusikanten, die zunehmend auf der Lister Meile anzutreffen sind, verstärken diesen Eindruck.
Für alle Nicht-Hannoveraner: Die Lister Meile führt noch, nach der Wedekindstraße, bis zur Hamburger Allee durch den Stadtbezirk Oststadt, weist dort einen ähnlichen Straßencharakter auf und wird von vielen als Hannovers schönste Flaniermeile angesehen.