Balgerei um Namibia-Frank wie Rugby im Äther nur ohne Ball

Vor fast 20 Jahre glückte die letzte Verbindung nach Namibia (Foto). Am 11. Oktober 2009 klappte es wieder, diesmal zu Frank, V51AS. Foto: Reginher
  • Vor fast 20 Jahre glückte die letzte Verbindung nach Namibia (Foto). Am 11. Oktober 2009 klappte es wieder, diesmal zu Frank, V51AS. Foto: Reginher
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Ich spitze die Ohren unter dem Kopfhörer. „Wach' ich oder träum ich", denke ich mir, „war da nicht eben etwas im Rauschen?" – Es ist wieder einer der ruhigen Funksonntage: Die Rundsprüche – auf Kurzwelle, VHF, UHF und SHF ausgesendet aus dem Freizeitheim Lister Turm im Herzen von Hannover – sind verlesen. Die Bestätigungen der Funkkreisteilnehmer im Anschluss daran stehen im Logbuch. Also ist nun – am frühen Nachmittag – Zeit genug, nach seltenen Stationen auf der Kurzwelle zu fahnden.

Nach guter Übung beginne ich meine Beobachtung in jenem Abschnitt der Zehnmeter-Welle, in dem die Funkbaken, automatische Stationen überall auf dem Globus, rund um die Uhr senden. Nichts, nichts außer Rauschen. Also dann munter weiter abgestimmt hoch in Richtung auf das Zentrum der Aktivität, Richtung 28,500 MHz. Mehr „Pflicht" als begründete Hoffnung im x-ten Jahr der schwachen Sonne. – War da nicht eben doch etwas im Rauschen?

Ein paar hundert Hertz hinauf, ein paar hundert Hertz herunter. Das Signal steht auf 28,471 MHz, SSB, besser: es wogt im Wellenmeer mit wechselnden Signalstärken zwischen S3 und S8 wie eine Ähre im Sommerwind. „51" – was? „Victor 51" – was? – Donnerwetter – es ist Frank Steinhauser aus Namibia, der unter dem Rufzeichen V51AS aus Südwest-Afrika die deutschen Funkamateure zu einer deftigen Balgerei um einen Kontakt mit ihm hinreißt.

„Pile-Up" nennen wir Funkamateure das. Das ist so ähnlich wie Rugby im Äther nur ohne Ball – alle stürzen sich auf einen. Nach mehrfachem Rufen glückt die Funkverbindung an die südwestafrikanische Atlantikküste etwa 200 Meilen westlich von Windhuk, und Frank, V51AS, steht im Logbuch. Das ist der Kracher – und das lediglich mit einer Rundstrahl-Antenne, einer so genannten Fünf-Achtel-Welle über Dach. „Geht doch", sage ich mir, der Sonntag, 11. Oktober 2009, 12.22 UT, hat sein Highlight. Jetzt aber nichts wie hinaus in die Natur und den Wind um die Nase wehen lassen. DH4AAD

Bürgerreporter:in:

Rainer H. David M.A. aus Hannover-Herrenhausen

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