Judo-Club Sakura: "Staffelübergabe" im Vorsitz

Klaus Borchardt

  Seit 60 Jahren besteht der JC Sakura e. V. aus Hannover-Döhren, über 22 Jahre davon war Klaus Borchardt im Vorstand aktiv, rund 19 Jahre als Vorsitzender. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 27. September 2020 endete diese Ära, es erfolgte sozusagen die Weitergabe des Staffelstabs des Vorsitzenden - im Kampfsport vielleicht treffender bezeichnet als die Weitergabe des Obi (= Judogürtel) - an seinen gewählten Nachfolger. Anlass für ein Gespräch mit dem ehemaligen Amtsinhaber, das sowohl Rückschau als auch Ausblick beinhaltet.

   „Ich bin 1996 im Alter von 42 Jahren in den Verein eingetreten. Zu dem Zeitpunkt war mein Sohn Andreas seit einem Jahr Mitglied und die Sportart Judo hat einfach mein Interesse geweckt“, so Klaus Borchardt. „Meine ersten Jahre habe ich mit Freude im Judosport trainiert und bin bis zum Blauen Gürtel gekommen. Später war ich immer stärker beruflich eingebunden und musste daher mein Training dann einstellen.“

  Dem Sport ist er weiterhin verbunden geblieben: „Der Kontakt zum Sport hat mich weiterhin motiviert, so dass ich aktuell noch jogge, das hat sich so entwickelt- weil ich zu jeder Zeit laufen kann und mich nicht an feste Zeiten halten muss, was im Vereinssport zumeist unvermeidlich ist. Auf diese Weise bin ich diverse Male im Rahmen des Hannover Marathons den Halbmarathon und einmal die volle Distanz von 42,2 km gelaufen.“

  Wie entwickelte sich die ehrenamtliche Tätigkeit im Vorstand? „Ich bin im Jahr 1998 als Sportwart in den erweiterten Vorstand gewählt worden und habe im Jahr 2001 zunächst kommissarisch den Vorsitz übernommen, wurde aus der Mitgliederversammlung im März 2002 heraus ordentlich zum ersten Vorsitzenden gewählt und in den kommenden Versammlungen jeweils wiedergewählt, bis zum kleinen Jubiläumsjahr 2020“ , so der (nun ehemalige) Vereinsvorsitzende.

   In einem derartigen Zeitraum sind sicher auch einige Herausforderungen aufgetreten? „Wer Vorstandsarbeit mit Ernsthaftigkeit und Herzblut leistet, wird seine Aufgabe kontinuierlich erfüllen. Es gibt sicherlich Situationen, die mal mehr, mal weniger Aufwand erfordern, letztlich muss immer zum Wohle des Vereins und im Sinne der Gemeinnützigkeit entschieden werden. Daher wird derjenige, der sein Amt in diesem Sinne wahrnimmt, wenig Auf und Ab spüren, sondern eher eine beständige und verlässliche Arbeit einbringen müssen. Kaufmännisches Geschickt, gute Menschenführung und Weitsicht sind auch hierbei unverzichtbar“ erläutert Klaus Borchardt.

  Der Rückblick auf die ehrenamtliche Zeit fällt für ihn durchweg positiv aus: „Die Vorstandsarbeit hat mir sehr viel Freude bereitet, in allen Konstellationen waren wir ein gutes Team, das sich stets aus den leitenden Personen und einer konstruktiven Opposition zusammen setzte. Ich kann mit Stolz sagen, dass wir in freundschaftlich-kontroversen Diskussionen Beschlüsse verabschiedeten, die durch gute Argumentation und nicht durch aufgebaute Machtverhältnisse entstanden sind.“

  Für die Zukunft stehen nun an vorderer Stelle die Themen Familie, Gesundheit und die Leitung des Unternehmens: „Mein größter Wunsch ist es natürlich, gesund zu bleiben, damit ich meine Aufgaben erfüllen und auch meine Hobbys wahrnehmen bzw. ausüben kann. Persönlich wünsche ich mir Zeit, die ich mit meiner Ehefrau verbringen kann, die nun mit Recht erwartet, das wir private Interessen höher ansiedeln können. Berufliche Priorität besitzt selbstverständlich die Leitung meines Unternehmens.“ Und: „In sportlicher Hinsicht wünsche ich mir, dass ich, wenn ich beruflich irgendwann kürzer treten kann, mein Judo-Training nochmal aufnehme. Auf jeden Fall laufe ich weiterhin gerne für mich allein und halte mich dadurch fit. Als Hobby pflege ich mit großer Freude zwei Autos, die ich seit über dreißig Jahren besitze und in dieser Zeit durch die Oldtimerprüfung gebracht habe. In diesem Zusammenhang habe ich Kontakt zum Thema Motorsport, den ich ebenfalls mit Interesse beobachte.“

  Klaus Borchardt abschließend: „An dieser Stelle wünsche ich dem neuen Vorstand stets gutes Gelingen, eine solide Weitsicht und eine erfolgreiche Tätigkeit, begleitet vor einer großen Freude, die auch mir als Antrieb für die Erfüllung meiner Aufgaben diente.“

Danke für das Gespräch, und für die Zukunft alles Gute!

Vereins-Kurzinfo:
Der JC Sakura e. V. aus Hannover-Döhren wurde im Jahr 1960 gegründet. Es werden die Kampfsportarten/Kampfkünste Judo, Aikido, Ju-Jutsu und TaiJii Quan angeboten.Derzeit gehören dem Verein ca. 160 Mitglieder an; unter ihnen auch Gründungsmitglied Helmut Fuchs als Ansprechpartner für die TaiJi Quan-Gruppe. Der Schwerpunkt liegt auf dem Breitensport, wenngleich auch Wettkampferfolge zu verzeichnen sind. Weitere Informationen sind auf der Webseite unter www.jc-sakura-hannover.de einsehbar.

Bürgerreporter:in:

Norbert Wertheim aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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