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Fototipps: Weihnachtsmärkte bieten tolle Motive

  • Bei einem Rundgang mit Kindern sollten Porträt des Kleinen nicht fehlen.
  • hochgeladen von Jens Schade

In Stadt und Land sind jetzt wieder Weihnachts- und Adventsmärkte wie Pilze aus dem Boden gewachsen. Allein in Hannover gibt es drei große Weihnachtsmärkte (dem Weihnachtsmarkt rund um die Marktkirche mit seinen „Anhängseln“ Mittelaltermarkt, finnisches Dorf und Wunschbrunnenwald, dem Weihnachtsmarkt auf der Lister Meile und eben den Festmarkt vor dem Hauptbahnhof), zudem gibt es in vielen Stadtteilen noch kleinere Veranstaltungen (zum Beispiel am Sonnabend, 7. Dezember, den Weihnachtsmarkt an der Matthäi-Kirche in Wülfel oder den Adventsmarkt einen Tag später am Sonntag in Mittelfeld). Ein Spaziergang über diese Feste macht nicht nur Spaß, weil es heißen Glühwein und leckere Waffeln gibt. Die Kamera sollte eingesteckt werden, denn Weihnachtsmärkte bieten eine Fülle von Motiven.

Weil die Fotoszene nach meinem Geschmack bei myheimat etwas zu kurz kommt, will ich ab und zu mit Beiträgen zu Fotothemen den Fokus auch mal auf dieses schöne Hobby richten. Und in dieser Jahreszeit drängt sich als Motivtipp ein Rundgang über den Weihnachtsmarkt gerade zu auf.

Bei den jetzigen grauen Tagen – Schnee ist nicht zu sehen – kommt am helllichten Tag nicht so recht weihnachtliche Stimmung auf. Alles wirkt eher trist und grau. Erst wenn es dämmert, verbreiten die Lichter an den Buden wieder eine romantische Atmosphäre. Und da stehen wir bereits vor unserer ersten fotografischen Herausforderung. „Sonne lacht – Blende 8“ funktioniert nicht. Ein lichtstarkes Objektiv ist von Vorteil. Und wir müssen wohl oder übel den ISO-Wert an unserer Kamera erhöhen. Wie weit man hier gehen kann, muss jeder Fotograf für sich selbst entscheiden. Denn das hängt vom Kameramodell (wie stark rauscht der Sensor? Wie arbeitet die Rauschunterdrückung an der Kamera?) und der Toleranzgrenze des Fotografen gegenüber den kleinen, niedlichen Farbtupfern ab, die uns die Signalverstärkung ins Bild zaubert. Als Faustregel gilt: Kameras mit großem Sensor zeigen im Regelfall ein besseres Rauschverhalten als die mit kleinem Sensor. Wer das Glück hat, eine Vollformat-Kamera einsetzen zu können, ist meistens besser dran als der, der mit einer kompakten kleinen Lifestyle-Kamera fotografiert. Dafür muss ersterer aber auch mehr mit sich herumschleppen.

Warum brauchen wir möglichst lichtstarke Objektive und hohe ISO-Werte? Blende, Empfindlichkeit und Belichtungszeit hängen voneinander ab. Fotografieren wir aus der Hand, muss die Belichtungszeit kurz genug sein, um zu verhindern, damit wir das Foto verwackeln. Die Folge ist, wir müssen um diese kurzen Zeiten zu erreichen die Blende weiter öffnen und/oder die Empfindlichkeit erhöhen. Ein festes Drei-Bein-Stativ möchte hier nur bedingt als Alternative empfehlen. Wer möchte dies schon auf den Weihnachtsmarkt mit sich herumschleppen? Herrscht dichtes Gedränge, besteht auch die Gefahr, dass irgendein Trottel darüber stolpert oder gar das Stativ samt Kamera umkippt. Ein sogenanntes „Ein-Bein-Stativ“ kommt da eher schon in Frage. Dies ist bedeutend handlicher, die Kamera verkraftet damit aber schon deutlich längere Zeiten als „frei Hand“. Bei längeren Belichtungszeiten heißt es trotz Stativ aber aufpassen: Schnell bewegte Objekte werden gegebenenfalls verwischt aufgezeichnet. Diese Bewegungsunschärfe lässt sich indes aber auch gut als Stilmittel einsetzen. Einfach mal ausprobieren. Ein lichtstarkes Objektiv mit möglichst großer Blende hat noch einen weiteren Vorteil. In einem früheren Fototipp von mir wurde ja schon auf die Tiefenschärfe hingewiesen. Bei offener Blende gelingt es uns (wieder vor allem abhängig von der eingesetzten Brennweite) unser Motiv dadurch ins rechte Licht zu rücken, indem wir den Hintergrund und vielleicht auch den Vordergrund in Unschärfe versinken lassen. Aber auch hier heißt es schon beim Objektivkauf aufzupassen. Eine große Lichtstärke allein macht die Sache noch nicht rund. Schlechte (d.h. meist auch billige) Objektive werfen bei offener Blende noch kein gutes Abbild auf den Sensor, ein qualitätsmäßig befriedigendes Foto gibt es da erst nach nennenswerter Abblendung. Und schon ist der Vorteil der großen Blendenöffnung wieder futsch.

Wer kann, sollte im RAW-Format fotografieren. Hier kann später daheim mit der Lichtstimmung experimentiert und die beste Farbe eingestellt werden. Manchmal könnte nämlich die Weißabgleich-Automatik bei der Mischung aus (Rest-)Tageslicht und dem gelblichen Kunstlicht der Lichterketten überfordert sein. Besser ist es da, der Weißabgleich wird erst hinterher beim „entwickeln“ des RAW-Bildes vorgenommen.

Blitzlicht würde ich nur sehr verhalten einsetzen, etwa wenn man Menschen in ihren Buden oder den Weihnachtsmann porträtiert (bitte vor der Aufnahme diese Personen fragen!). Dazu sollte der Blitz aber nur als Aufheller eingesetzt werden und die vorhandene Lichtstimmung nicht totblitzen. Die Kamera deshalb nicht im Vollautomatikmodus laufen lassen. Allein das Umstellen auf „A“ mit Blendenvorwahl bringt nach meinen Erfahrungen da schon bessere Ergebnisse. Sollte es doch noch schneien, ist Blitzlicht ganz gefährlich. Die einzelnen Schneeflocken reflektieren das Licht und versauen uns in der Regel das Bild. Hier hilft – haben wir Blende und ISO-Wert ausgereizt - dann doch nur ein Stativ (der Schneefall dürfte bei längeren Verschlusszeiten im Übrigen besser zur Geltung kommen).

Natürlich sollten Übersichtsaufnahmen entstehen, möglichst mit einem charakteristischen Wahrzeichen des Ortes im Bild. In Hannover zum Beispiel wäre es schon toll, wenn etwa der Turm der Marktkirche irgendwie im Hintergrund zu sehen wäre. Aber für eine Reportage vom Weihnachtsmarktrundgang sollten wir unser Auge auch auf Details werfen. Oft wirkt ein Teil besser als das Ganze: etwa die Hände eines Kunsthandwerkes, der gerade einen Christbaumschmuck herstellt, Spiegelungen in den Weihnachtskugeln, ein hübsch gestalteter Adventskranz. Von meinen Rundgängen über die hannoverschen Weihnachtsmärkte der letzten Jahre habe ich ein paar Beispiele mitgebracht, die diese Fototipps illustrieren sollen. Ansonsten: viel Spaß und eine schöne Adventszeit!

  • Bei einem Rundgang mit Kindern sollten Porträt des Kleinen nicht fehlen.
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  • Auch kleine Details am Rande bieten sich als Motiv für eine Weihnachtsmarktreportage an.
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  • Lachs - vor Ort geräuchert, über Buchenholz: im finnischen Dorf des Weihnachtsmarktes Hannover gibt es auch das.
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  • Hier braucht es schon ein festes Stativ um mit langen Belichtungszeiten die Bewegungen als Wischeffekt festzuhalten.
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  • Bilder von einzelnen Ständen können ebenfalls Atmosphäre vermitteln.
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  • Überblicksaufnahmen sollten sich ...
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  • ... mit Detailbildern abwechseln.
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  • Manchmal können die Lichterketten an den Bäumen schon selbst ein lohnesnwertes Motiv sein.
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  • ... und immer wieder Details für das große Ganze sprechen lassen.
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  • Arbeiten Kunsthandwerker vor Ort, lohnt es sich, ihr Werk fotografisch festzuhalten.
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  • Tageslicht und Kunstlicht prallen aufeinander. Meistens sollte man den Lampen ihr wärmeres Licht beim Weißabgleich lassen, das wirkt schöner.
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3 Kommentare

Jens, Dank für Deine schöne Tipps.
In einem Punkt bist Du aber zu zurückhaltend.

Was soll der Foto-Neuling denn nun als ersten Richtwert auf dem Weihnachtsmarkt einstellen.

Klar hängt das von der örtlichen Situation ab, aber z. B. bei den Unschärfen durch sich bewegende Personen, gibt es doch "immer" gültige Werte.

Grundsätzlich wäre es da gut, zunächst mal eine Zeit von einer 200stel Sekunde einzustellen.

Da ist dann aber schon für die meisten Knipsgeräte die Technik am Ende. ISO und Blende geben das nicht her.

Mach doch bitte mal Angaben, mit welchen Richtwerten so einigermaßen gearbeitet werden kann.

Das ist sicher für viele Neulinge sehr wichtig.

Das finde ich einen sehr guten Vorschlag, Wilhelm.
@ Jens: ausgezeichnete Idee. Aber für weitere Tipps (s. Wilhelm) wäre ich Dir auch dankbar.
Grüße an Euch beide
Christiane

Oje, das ist eine Frage, die nicht wirklich richtig zu beantworten ist. Es hängt alles von so vielen Faktoren ab: Die Lichtsituation, die gewählte Brennweite (lange Teles erfordern - trotz Bildstabilisator und so - per se kürzere Zeiten als Weitwinkel), die gewünschte Blende (will ich große Schärfentiefe oder nur wenig?), den Motiven (sind bewegte Objekte im Bild? Und wenn ja, will ich sie scharf oder verwischt? Und gerade bei "Weihnachtsmärkten in der Dämmerung" kann sich die Lichtsituation schnell ändern.

Leider kann ich auch keine Faustregel nennen. Für ein sich schnell drehendes Karussell kann 1/250 sec. schon zu lang, für einen langsam gehenden Passanten 1/60 sec. noch massig ausreichend sein. Aber auch dies ist von der jeweiligen Situation abhängig: wie schnell bewegen sich die Passanten oder andere Motive, wie ist ihre Bewegungsrichtung und wie nah oder weit sind sie entfernt?).

Also: in solchen Fällen konzentriere ich mich meist mehr auf die Vorwahl der Blende (bei Nikon A - Zeitautomatik), drehe ab beginnender Dämmerung vorsichtig den ISO-Wert herauf (etwa zwischen 600 und 800 für den Anfang) und überlasse die Zeiteinstellung der Kamera. Die Digitalen haben ja den einen Vorteil: ein Blick auf das Display und wir können sagen, ob das Bild ok oder reif für den Papierkorb ist. Gefällt mir das Ergebnis nicht, sind etwa die Zeiten zu lang, um Passanten oder Karussells scharf zu bekommen oder habe ich trotz Bildstabilisator die Aufnahme schon verwackelt, ändere ich die Blendeneinstellung in Richtung größere Öffnung. Geht das nicht, weil ich die Anfangsöffnung erreicht habe oder den Schärfentiefenbereich brauche, erhöhe ich für den zweiten Versuch den ISO-Wert ein bisschen und schaue, was dann passiert. So taste ich mich an das optimale heran. Es kostet ja keinen teueren (Dia-)Film mehr.

Klar, bei Schnappschuss-Situationen funktioniert diese Methode nicht so richtig. Da es bei Schnappschüssen meist auf die klare Wiedergabe von Personen ankommt, ist es wohl das beste, sich hier auf eine passende Automatik (etwa mit Zeitpriorität wie die Motivautomatik "Sport" zu verlassen und zu hoffen, dass alles einigermaßen gut aufs Bild kommt.

Sorry, leider kann ich keine allgemeinegültigen Empfehlungen geben.

Viele Grüße Jens

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