Döhren – lebenswerter Stadtteil mit Schönheitsfehlern

In Döhren lässt es sich eigentlich gut leben. Die Menschen hier sind überwiegend freundlich und Dinge für den täglichen Bedarf finden sich in unmittelbarer Nähe.
Als meine Frau und ich vor gut eineinhalb Jahren von der Südstadt hier her zogen, hätten wir uns kaum vorstellen können, dass es hier noch schöner ist. Zu allem Überfluss fanden wir auch noch eine schöne Wohnung in der Helenenstr. mit Blick in ein parkähnliches grünes Idyll.
Doch kaum hatten wir uns nach knapp acht Monaten so richtig eingelebt und erste Freunde vor Ort gefunden, erhielten wir die erschreckende Nachricht, dass mitten in das grüne Idyll ein Gebäude mit 15 Wohnungen gestellt werden soll. Diesem Bauvorhaben sollen etliche Bäume und damit der Lebensraum streng geschützter Arten wie Sing- und Brutvögel und Zwergfledermäuse weichen. Zudem wird den hier lebenden älteren Menschen der einzige Erholungsraum vor der Haustür genommen.
Gegen das Bauvorhaben hat sich eine Anwohner-Initiative der rund 700 betroffenen Mieter und Eigentümer gebildet. Mit Alternativvorschlägen, Protestaktionen und Gesprächen sowie Einsprüchen und Beschwerden wird versucht, das unsinnige, natur- und bürgerfeindliche Vorhaben zu verhindern. Doch leider sieht man sich einem unbeweglichen und kompromisslosen Bündnis aus Wirtschaft und Politik gegenüber, welches dieses Projekt gegen jeden Widerstand und gegen ein ablehnendes Votum des Stadtbezirkrats Döhren-Wülfel durchboxen will.
Schade eigentlich, dass hier künftig ein Schandfleck das sonst so schöne Leben in Döhren trüben wird.
Bernd Fischer