Hügelgrab
Der Tumulus von Evessen und der Dom zu Königslutter

Der Tumulus von Evessen. Ein uralter Grabhügel mit einer jahrhundertealten Linde darauf.
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  • Der Tumulus von Evessen. Ein uralter Grabhügel mit einer jahrhundertealten Linde darauf.
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Gestern hat Katja einen Beitrag über ein Hügelgrab in Kaltenweide veröffentlicht ("Spuren aus der Jungsteinzeit in Langenhagen entdeckt"), das, da Scherben zutage getreten waren, erst kürzlich als solches erkannt wurde. Ausgrabungen sollen bereits stattgefunden haben. Ich war beeindruckt und für einen Besuch bereit - zumindest bis ich erkannte, dass an diesem Tag der 1. April war. April, April! Es war ein gelungener Scherz. Aber dadurch wurde ich daran erinnert, dass wir vor ein paar Jahren selbst einmal ein Hügelgrab besucht hatten – und das war ein Wirkliches und besonders eindrucksvolles, der Tumulus von Evessen am Elm.

Doch zunächst besuchten wir damals die kleine Stadt Königslutter, die am nördlichen Ende des etwa 25 Kilometer langen Mittelgebirges liegt. Dort bewunderten wir den Kaiserdom, den Lothar III., der zunächst Herzog von Sachsen, dann König und schließlich Kaiser wurde, im Jahr 1135 mit einem Benediktinerkloster errichten ließ. Die Grabstelle von Lothar und seiner Frau Richenza, den Großeltern von Heinrich dem Löwen, ist eindrucksvoll. Auf dem steinernen Sarkophag liegt das Kaiserpaar, daneben Schwiegersohn Heinrich der Stolze, der Herzog von Bayern.

Mindestens genauso interessierte uns aber ein Baum, der in der Mitte des Klosterhofes steht. Dabei handelt es sich um eine uralte Linde, die Kaiser-Lothar-Linde. Der Herrscher selbst hat sie vor 900 Jahren anpflanzen lassen. Sie hat eine mächtige, weit ausladende Krone. Ihr Stammumfang beträgt in Brusthöhe stolze 13,5 Meter. Sie ist ein Wunderwerk der Natur, über das man nur staunen kann.

Danach sind wir über den Elm hinübergefahren und hatten an dessen Südwestende den kleinen Ort Evessen erreicht. Und dort hatten wir nicht weniger gestaunt, denn dort erhebt sich an der Schöppenstedter Straße mitten im Dorf ein Tumulus. Es ist ein sechs Meter hoher Grabhügel. Ursprünglich waren es sogar drei. Doch die beiden anderen wurden leider im Laufe der Jahrhunderte abgetragen. In dem stehengebliebenen hat man eine Urne aus der Jungsteinzeit entdeckt, die etwa 4000 Jahre alt sein soll. Bei den drei Hügeln handelt es sich wohl um Fürstengräber.

Nachdem wir das Hügelgrab über seine steile Flanke erklommen hatten, standen wir vor einem weiteren Wunder der Natur. Es ist ebenfalls eine sehr alte Linde, wenn auch nicht ganz so groß und so alt wie die in Königslutter. Je nach Baumverzeichnis soll sie irgendwo zwischen 400 und 800 Jahre alt sein und weist einen Stammumfang von sieben Metern auf. Unter ihren starken Ästen wurde bis zum Jahr 1908 Gericht gehalten. Und an diesem Ort ist es die Kombination des Tumulus mit der Linde darauf, die beides zusammen besonders sehenswert macht. Wir jedenfalls waren davon sehr beeindruckt.

Wer nach diesen Besichtigungen noch Lust hat, kann das Richtung Harz nicht weit entfernte kleine Städtchen Hornburg besuchen, dabei immer den alles überragenden Brocken im Blickfeld. Über dem Ort mit seinen romantischen Fachwerkgassen erhebt sich die Hornburg. Von dort nah liegt auch Wolfenbüttel mit der Herzog August Bibliothek und dem wertvollen Evangeliar Heinrich des Löwen. Aber diese Stadt ist einen eigenen Besuch wert. Und alles das mit den zuvor beschriebenen Zielen ergibt einen interessanten und besonders schönen Tagesausflug.

Bürgerreporter:in:

Kurt Wolter aus Hannover-Bemerode-Kirchrode-Wülferode

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