Milow im Interview: " Sing meinen Song war die größte Herausforderung in meiner Karriere"- Ein Interview über die Sendung sowie über die Tournee im Herbst.

Milow hat Myheimat ein Interview gegeben | Foto: Universal Music
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Eigentlich heißt er Jonathan Ivo Gilles Vandenbroeck. Einen Namen in Deutschland hat er sich unter dem Künstlernamen  Milow gemacht.
Kürzlich war er bei der sechsten Staffel von " Sing meinen Song " auf Vox dabei. Im Herbst kommt der gebürtige Belgier auf eine Deutschlandtournee.Tickets gibt es HIER



Über die Tournee und die Dreharbeiten zu der Sendung habe ich mit Milow ein Interview geführt.

Thomas Rank: Wie lange haben sie an dem Album gearbeitet?

Milow:Das letzte Album ist 2016 erschienen, also vor drei Jahren. Ich habe direkt nach Release des letzten Albums angefangen neue Musik zu schreiben. Die erste Single “Summer Days” ist dann auch im Sommer 2017 erschienen, dieser Song hat es aber dann doch nicht auf das Album geschafft and so habe ich Ende 2017 richtig mit der Arbeit an „Lean Into Me“ angefangen als ich den Song „Michael Jordan“ geschrieben habe. An diesem Tag wusste ich, dass ist der Startschuss für das neue Album. Also entstand der erste Song im Oktober 2017 und den letzten Song habe ich dann im Februar 2019 geschrieben, insgesamt also 1 ½ Jahre, die ich als Arbeit am neuen Album bezeichnen würde. Die Hälfte davon wurde im April und Mai letzten Jahres in Los Angeles aufgenommen und die andere Hälft im März dieses Jahres in Holland.

Thomas Rank: Das neue Album heißt „Lean Into Me“. Wie kam der Titel zu Stande?

Milow:Diese Textzeile stammt aus dem Song “Lay Your Worry Down” und durch sie habe ich zum ersten Mal die Idee für den Titel und das Konzept des Albums. Es bedeutet für mich, dass alles einfacher wird, wenn man es zusammen macht. Es gibt einige Songs auf dem Album in denen ich meine Schulter zum Anlehnen anbiete, ich möchte Hoffnung machen und außerdem erinnert es mich an Konzerte, wenn ich das Publikum auffordere, näher zu kommen um besser zu hören worüber ich genau singe. Eines der zentralen Themen auf diesem Album ist Freundschaft und „Lean Into Me“ bezieht sich darauf. Nicht nur die Songs und die Musik selbst sondern auch die Art, wie das Album entstanden ist. Ich habe alle meine Musikerfreunde für dieses Album ins Studio eingeladen um mit mir zu singen, Gitarre zu spielen und zusammen Songs zu schreiben – das ist auch ein Grund, warum ich mich für “Lean Into Me” als Titel entschieden habe

Thomas Rank: Auf der CD ist ein Titel: Michael Jordan. Unter welchem Aspekt entstand der Song?

Milow:In diesem Song geht es um die komplizierte Beziehung, die ich mit meinem Vater habe. Ich hatte früher viele Auseinandersetzungen mit ihm, ich war von uns Brüdern der älteste, ich hatte aber noch eine ältere Schwester. Allerdings war mein Vater mir gegenüber sehr viel strenger. Michael Jordan hat mir damals als ich ca. 13 / 14 Jahre alt war, viel bedeutet, das war Mitte der 90er. Meine Freunde und ich waren große NBA also Basketball-Fans und das war auch die Zeit als Michael Jordan alle Spiele gewonnen hat und wir waren geradezu besessen davon. Wir schauten sämtliche Spiele, hatten Poster an den Wänden usw. Insgeheim haben wir alle gehofft, dass wir zwei Meter groß und Profi-Basketballer werden. Wenn Du 13 / 14 bist, dann ist das theoretisch noch alles möglich: Du kannst noch zwei Meter groß werden und sein, was immer Du möchtest, aber wenn Du älter wirst, hast Du immer weniger Möglichkeiten und Optionen. Das sind die Momente, die ich gerne für meine Songs benutze, etwas, was sich auf eine Zeit oder einen Augenblick in meiner Jugend bezieht. „Michael Jordan” ist auch einer der wichtigsten Songs für mich auf dem Album und deshalb nimmt auch das Album-Cover Bezug darauf.

Thomas Rank: Das Album sei ein sehr persönliches Album. In welcher Beziehung würden sie die Platte als persönlich bezeichnen?

Milow:Das ist eine lustige Frage, finde ich. Denn, was soll ich denn sonst für Musik machen? Jedes Album von mir ist ein sehr persönliches und, wenn dieses Album noch persönlicher ist als die anderen hoffe ich, dass es daran liegt, dass ich immer besser darin werde, meine eigene Geschichte in Songs zu packen. Ich habe immer versucht, mich durch meine Musik zu öffnen und nur Songs zu schreiben, die mir auch etwas bedeuten. Das hat natürlich auch damit was zu tun, was ich in den letzten 10 Jahren durch persönliche Erfahrungen gelernt habe. Dazu kommt noch, dass ich dieses Jahr mein 10jähriges Jubiläum meines Durchbruches in Europa und Deutschland feiere. Deshalb verwende ich etwas mehr Zeit damit zu überlegen, was die wesentlichen Ereignisse in meinem Leben sind, die mich innerhalb der letzten Jahre beeinflusst haben und mich zu dem, der ich heute bin, gemacht haben. Ich hoffe, dass ich immer weniger ausblende, denn ich möchte immer besser werden und in der Lage sein, das was mich wirklich beeinflusst und, was mir wirklich etwas bedeutet – in meiner Musik und auch im Leben - auf den Punkt zu bringen.

Thomas Rank: Werden sie bei Konzerten noch oft an Ihren großen Hits gemessen?

Milow:Auch eine lustige Frage. Teilweise ist das bestimmt noch so, aber ich selbst entscheide letzten Endes, was ich bei meinen Konzerten spiele. Es hängt natürlich auch etwas von den äußeren Umständen ab, also abhängig vom genauen Veranstaltungsort an dem ich spiele. Ist es eine Open Air Veranstaltung oder eine kleine intime Show. Ich habe genügend Songs im Repertoire unter denen ich auswählen kann um dem jeweiligen Setting gerecht zu werden. Aber natürlich liebe ich es auch, meine älteren Songs zu spielen, einige haben sich weiterentwickelt und machen mir immer noch so viel Spaß wie früher. Wichtig ist, dass es abwechslungsreich bleibt und ich versuche eine Balance zwischen den alten Hits und neuen Songs zu finden.

Thomas Rank: Sie waren bei „Sing meinen Song“ mit dabei. Können sie etwas von den Dreharbeiten erzählen?

Milow:Das war mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen für mich in meiner gesamten Karriere. Zuerst einmal musste ich Deutsch lernen und das innerhalb von nur zwei bis drei Monaten und dann musste ich natürlich noch auf Deutsch singen – zum allerersten Mal in meinem Leben. Das war alles neu für mich und ich musste mich aus meiner Komfortzone herauswagen. Aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht und es war auch ein sehr inspirierender Prozess, all die anderen Musiker, die ich vorher nicht kannte, und ihre Musik kennenzulernen. Es war ein sehr kreativer Prozess, wir hatten tolle Ideen für komplett, neue und überraschende Versionen unserer Songs. Die Zeit in Südafrika war wirklich sehr intensiv und auch mit viel Arbeit verbunden, aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Ich werde diese Zeit nie vergessen und daraus sind auch neue Freundschaften entstanden, worüber ich sehr glücklich bin. Und es war auch schön jede Woche nachdem die Sendung im Fernsehen ausgestrahlt wurde, so tolle Reaktionen zu erhalten.

Thomas Rank: Wie haben sie in der Sendung die anderen Künstler erlebt?

Milow:Wir haben uns im November zum allerersten Mal in Berlin getroffen, ganz ohne Kameras. Wir hatten sofort eine Verbindung zueinander, die Chemie zwischen uns allen hat einfach gestimmt. Wir sind uns auf vielen Ebenen sehr ähnlich, musikalisch, aber auch menschlich. Ich kann wirklich nur sagen, dass das, was man im Fernsehen gesehen hat, hat die Realität war. Wir haben keine Rollen gespielt, wir waren einfach Menschen, die Spaß hatten – und das war richtig toll.

Thomas Rank: Ist das was man vor der Kamera zu sehen bekommt, auch hinter der Kamera so?

Milow:Genau so ist es – wie vorher schon gesagt habe. Das, was man sieht, ist auch so, wie es tatsächlich war. Man kann Freundschaften und eine gute Chemie untereinander nicht vortäuschen. Wir haben uns in kürzester Zeit sehr gut kennengelernt und haben uns gegenseitig geschätzt. Also, meiner Meinung nach, gibt es da keinen Unterschied, ob vor oder hinter der Kamera.

Thomas Rank: Sie kommen im Oktober für 8 Konzerte nach Deutschland. Was bedeutet Ihnen Deutschland und die Deutschen Fans?

Milow:Deutschland war in den letzten 10 Jahren so gut zu mir. Und ich liebe, dass das Land so groß ist. In kleineren Ländern wie Belgien, Schweiz, Österreich oder auch Holland, kann ich nicht so viele Konzerte geben, einfach weil sie zu klein dafür sind und ich liebe es einfach, mindestens 30 bis 50 Konzerte im Jahr zu spielen. Ich freue mich so auf die Shows. Ich habe auch versucht Venues auszusuchen, die bei den Fans beliebt sind, darunter einige kleinere Veranstaltungsorte. Es ist noch gefühlt so lange bis dahin, aber ich zähle die Tage, denn ich kann es kaum noch erwarten. Ich komme im Sommer schon nach Deutschland, die Daten kann man auf meiner Website sehen: www.milow.com..milow.com

Thomas Rank: Wie groß wird ihre Band sein?

Milow:Meine Band besteht aus mir und 5 Musikern. Einige der Musiker sind schon seit 2007 mit mir auf Tour unterwegs, darunter einige meiner besten Freunde und wir lieben es einfach, zusammen Musik zu machen und vor allem auch die neuen Songs zu zeigen.

Thomas Rank: Auf was dürfen sich die Fans bei den Konzerten freuen?

Milow:Live-Auftritte sind sozusagen die Essenz des Milow-Universums – es ist wie nach Hause kommen und Leute in meine eigene Welt einzuladen. Ich werde viele Songs mitbringen, einige der älteren Hits, die neuen Songs und wahrscheinlich auch einige der Versionen von Sing meinen Song. Es wird eine tolle Mischung zwischen akustischen und sehr intimen Momenten sein, wir machen aber auch Party auf der Bühne – es ist alles dabei. Es ist schwierig das mit Worten zu beschreiben, man muss es sich selbst ansehen. Also ich hoffe, dass ich Euch alle diesen Sommer oder im Oktober bei meinen Konzerten sehen werde!

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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