Matthias Kellner mit seinem neuen Album -Ein Interview

Matthias Kellner im Interview | Foto: Bunnemann
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Kürzlich habe ich das neue Album von Matthias Kellner vorgestellt. Wir bekamen ein Interview mit Matthias Kellner zu seinem neuen Album , und die Entstehung

Frage:Dein neues Album trägt den bildhaften Titel „Zeitmaschin“, wie kam es dazu?

Matthias Kellner:Mein erstes Soloalbum auf bairisch, „Hädidadiwari“, war ja eher eine Bestandsaufnahme im Hier und Jetzt. „Zeitmaschin“ ist wie eine Reise zurück in meine Kindheit und Jugend im ländlichen Niederbayern. In „Kloana Bua“ sing ich von dieser Zeit mit Mofa, Rumhängen und natürlich erster Liebeskummer. Beim Schreiben hab ich viel in Fotoalben geblättert. Eine irre Inspirationsquelle für mich. Fotoalben sind für mich wahre Zeitmaschinen, in die ich einsteigen kann. Halt nur in eine Richtung: zurück in die Vergangenheit.

Frage:Das stimmt, in deinen Songs reist du gern in die Vergangenheit. Könntest du dir eine Zeitreise wünschen, wo ginge die hin: Zukunft oder Vergangenheit?

Matthias Kellner:Oh, da gibt’s viele Traumziele, aber die gehen dann doch auch alle in die Vergangenheit. Also während der Sechziger in den USA ein Konzert mit Bob Dylan spielen wär schon der Hammer. Obwohl, so nen Dinosaurier hätt ich schon auch gern mal gesehen ... ach man, sooo viele Möglichkeiten.

Frage:Du schreibst, dein neues Album sei mehr als „Hädidadiwari“ ein Konzeptalbum ... wie kam es dazu?

Matthias Kellner_Durch die Geburt unseres Sohnes und die damit verbundene Veränderung im Leben hab ich einfach wieder angefangen mich an meine eigene Kindheit zurückzuerinnern. Das hat dann so eine neue Tür für ganz viel Kreativität geöffnet, die sich kräftig durch mein Hirn geschoben hat und ein Lied nach dem anderen herauspurzelte. Das Konzeptalbum war also eigentlich kein geplantes sondern ein überraschendes!

Frage„Zeitmaschin“ ist dein zweites Album auf bairisch und solo. Wie haben deine Fans auf deinen neuen musikalischen Weg reagiert?

Matthias Kellner:Ich war überwältigt von den tollen Rückmeldungen der Fans. Viele fühlten sich viel direkter angesprochen und konnten gut nachvollziehen wieso ich jetzt auf bairisch sing. Einige haben mir auch gesagt, dass sie meine Songs als noch intensiver empfunden haben durch die bairische Sprache. Das hat mich natürlich sehr gefreut.

Frage:Wie ist das, wieder, wie ganz zu Beginn deiner Karriere, ohne Band auf der Bühne zu stehen?

Matthias Kellner:Anfangs war’s schon ein bissl eine Mutprobe gemischt mit Vorfreude. Aber ich hab mich recht schnell sauwohl gefühlt allein auf der Bühne. Solo hast du natürlich mehr Freiheiten und Handlungsspielraum. Wenn ich will, kann ich einfach mal spontan was Neues ausprobieren, einen Song auch mal anders interpretieren. Das genieß ich jetzt sehr.

Frage:Was hat sich musikalisch verändert nach „Hädidadiwari“?

Matthias Kellner:Die neuen Songs klingen etwas mehr down-to-earth, verwurzelter, mehr nach Mathias Kellner und ein bisschen weniger nach den amerikanischen Singer-/Songwritern, die mich inspiriert haben. Ich hab noch mehr meine eigene Stimme gefunden. Auf meiner Zeitreise in die Vergangenheit kamen die Inspirationen aus verschiedenen Richtungen daher. Auch musikalisch war das ja eine Reise zurück in meine Jugend, in die Sounds der 80er und 90er Jahre. Ich mochte diese kantig-grungigen Gitarren. Das hat eben auch die Bandbreite meines Sounds erweitert ohne dass ich mich dabei selbst verloren hab. Da hört man jetzt Blues ebenso wie Rock, Folk und Soul.

Frage:Was hat dich in deiner Jugend in den 80er und 90er Jahren am meisten geprägt, musikalisch aber auch so von der Stimmung?

Matthias Kellner:Mei, es war eine andere Zeit, manchmal eben auch unbeschwerter. Man ist so sehr in seinem eigenen kleinen Kosmos unterwegs, dass man gar nicht auf die Idee kommt über den Tellerrand zu blicken. Das prägt natürlich, im Guten wie im Schlechten. Musikalisch waren meine Vorbilder, und werden es immer bleiben, die großen Singer-Songwriter: Bob Dylan, Neil Young, Tom Waits, Paul Simon usw ... da könnt ich noch einige aufzählen (lacht).

Frage:Und wenn man so zurückblickt, haben sich die Themen geändert, die einen so umtreiben? Oder bleibt manches ... vielleicht ein Leben lang?

Matthias Kellner:Die Themen bleiben gleich oder sehr ähnlich, nur die Dimensionen ändern sich. Was früher Schulstress und Liebeskummer war ist heute Ärger mit’m Chef und Beziehungskrisen. Aus tagelangen Partys wurden gemeinsame Abendessen mit Freunden (lacht). Ois hat sei Zeit

Matthias Kellner im Interview | Foto: Bunnemann
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Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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