Hubert Schober:" 40 Künstler aus 7 verschiedenen Nationen werden unter anderem in Gersthofen auftreten"- Ein Interview mit dem Produzenten der Show

Am 29.12 kommt Mother Africa nach Gersthofen in die Stadthalle. Ein Interview mit dem Produzenten SYMBOLBILD | Foto: Agentur
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Am 29. 12 gastiert in der Gersthofener Stadthalle " Mother Africa". Ein sicherlich einmaliges Weihnachtsgeschenk. Es wird nicht nur ein Ohren sondern auch ein Augenschmauss werden. Das zumindestens verspricht der Produzent der Show im Interview mit Myheimat de Hubert Schober. Ein Foto des Produzenten stand uns leider nicht zur Verfügung


Einen Link zum Bericht über die SHOW Finden sie HIER

Thomas Rank: Seit zehn Jahren tourt „Mother Africa“ durch Deutschland und weitere Länder. Hätten sie von Anfang an damit gerechnet?

Hubert Schober: Ja und nein. Wenn man ein neues Produkt kreiert, hofft man natürlich, dass es möglichst lange die Gunst des Publikums trifft. Dass wir aber dermaßen euphorisch gefeiert wurden, hat Winston und mich dann doch ein wenig überrascht und um ehrlich zu sein, auch ein bisschen stolz gemacht.
Letztendlich landet man ja nicht einfach so am Broadway und wird dann sogar noch als „Best Show“ für den Drama Desk Award, dem Oscar der Theaterwelt nominiert.

Thomas Rank: Die Show heißt: Khayelitsha“ .Was bedeutet das?

Hubert Schober: Meine Heimat, in diesem Falle handelt es sich um das größte Township in Kapstadt mit über einer halben Millionen Menschen, die hier ledier immer noch meist unter katastrophalen Bedingungen auf engsten Raum zusammen leben, aber trotzdem auch feiern, ausgelassen, freundlich, herzlich und fröhlich sind. Diese Seite wollen wir mit unserem Stück thematisieren –dass Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen leben müssen trotzdem Ihr Leben meistern.

Thomas Rank: Sie sind International unterwegs. Wie viele Länder haben sie in den 10 Jahren bereist?

Hubert Schober: Ohje, da müsste ich zu zählen anfangen…. Ich schätze mal an die 20. Vor allem in Australien und Neuseeland sind wir öfter vertreten und dort haben wir auch unsere größten Erfolge gefeiert, als unser Gastspiel in 2010 von 6 Wochen auf 7 Monate verlängert wurde

Thomas Rank: Für die Show wurden 40 Künstler aus 7 Nationen ausgewählt. Ich könnte mir vorstellen, dass dies sehr schwierig ist. Wie kommt man an die Künstler?

Hubert Schober: Das ist ganz unterschiedlich. Wir sind als Mother Africa Circus inzwischen in Afrika bekannt wie ein bunter Hund und bekommen fast täglich Anfragen von Nachwuchskünstlern. Für diese Menschen sind wir meist die einzige Chance, aus Ihrer Armut zu entkommen, was sehr traurig ist, aber die Perspektiven in Afrika sind doch arg überschaubar. Ein bis zweimal im Jahr fliegt Winston dann in die entsprechenden Regionen und hält Auditions ab. Bei diesen Gelegenheiten scouted er dann auch gleich und versucht selbst fündig zu werden

Thomas Rank: Wie oft wird vor der Tournee geprobt?

Hubert Schober: Das ist ganz unterschiedlich. Bei einem neuen Stück eher drei, bei einer Wiederaufnahmen eher eine gute Woche. Unsere Leute bereiten sich ja auch schon in Ihren Heimatländern intensive über Wochen an Hand von Videos auf Ihre Aufgaben vor.

Thomas Rank: Tomas Teka Alemu ist mit 15 Jahren der jüngste der Akteure. Wie sind sie an den jungen Mann gekommen?

Hubert Schober: Thomas ist inzwischen schon 16 und bereits seit seinem 12. Lebensjahr bei uns. Er kam zusammen mit seinem Partner Tamrat, denn die beiden machen ja die „Ikarischen Spiele“, ein Act, wo der Partner am Boden dien Anderen mit den Füßen durch die Luft wirbelt und dieser Schrauben, Saltos und Flickflacks macht.
Winston hatte die beiden in Mekele, in Äthiopien entdeckt und inzwischen ist auch noch sein jüngerer Bruder mit dem gleichen Act bei uns und wenn Tomas nicht aufpasst, wird er Ihn bald schlagen.

Thomas Rank: Wie viele Tänzerinnen und Tänzer hat Mother Africa?

Hubert Schober: Insgesamt schöpfen wir aus einem „Fundus“ von zirka 30 Frauen und Männern, wobei die meisten aus Tansania, Zimbabwe und Südafrika stammen. Für spezielle ethnische Tänze kommen dann auch meist TänzerInnen von der Westküste hinzu.

Thomas Rank: Wenn sie unter anderem in Gersthofen gastieren, was erwartet die Besucher?

Hubert Schober: Eine immens spannende und vor allem atemberaubend schnelle Show. Khayelitsha bricht ja mit dem gewohnten Auftritt-Applaus-Abgang-Schema. Bei uns sind meist alle Akteure gleichzeitig auf der Bühne, dann eben in Neben- und Statistenrollen. Die akrobatischen Einlagen ergeben sich spielerisch und ganz natürlich aus der Handlung. Das bietet unseren Künstlern auch die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden und darum lieben auch alle diese Show so, freuen sich, endlich wieder das Publikum begeistern zu dürfen.

Thomas Rank: Nach welcher Auswahl wird die Musik zusammengestellt?

Hubert Schober: Die Aufgabe übernimmt auch mein Partner Winston Ruddle. Er hat ein sehr fein ausgeprägtes Gespür für gute Musik aber am Ende muss der Song einfach zum Act passen, diesen unterstützen und aufwerten. Mit der falschen Musik kann man hier verdammt viel kaputt machen.

Thomas Rank: Warum lohnt es sich die Show zu sehen?

Hubert Schober: Gute Frage! Die kann ich als Produzent leider nur schwer beantworten, denn Eigenlob riecht ja bekanntlich etwas streng. Wenn aber jemand Tempo, Spaß, artistische Höchstleistungen, cool groovende Musik, schöne Menschen und Kostüme liebt, könnte er bei uns ein paar nette Stunden erleben

Thomas Rank: Kostüme: Werden die selber geschneidert?

Hubert Schober: Ausschließlich. Wir haben eine Art Chef-Designer in Dar es Salaam sitzen, der wiederum ein paar Schneider für sich arbeiten lässt. Immens wichtig ist hier aber auch die Lebensgefährtin von Winston, Tsende Erdeneshoo aus der Mongolei, die unheimlich geschickt und kreativ mit Nadel & faden ist.

Thomas Rank: Über wie viele Kostüme( ca. Anzahl) verfügt Mother Africa?

Hubert Schober: Um es kurz zu machen: unzählige. Sie können sich vielleicht vorstellen, was da so alles in 10 Jahren zusammen kommt, allerdings sich die Kostüme nach einer Saison auch „durch“.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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