Ausstellungseröffnung Gabriele Schumann, 19. November 2011: Ausstellung Die "Muse" in der Galerie Lärchenhaus in Birkenried

Bernhard Eber und Gabriele Schumann
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Die Besucher der Vernissage in der Galerie Lärchenhaus in Birkenried lernten eine Gabriele Schumann kennen, die von Fantasie und Lebensfreude übersprühte, aber gleichzeitig eine sehr bewusste und kritische Haltung zu ihrem Lebensumfeld und der Politik zeigte.

In seiner Eröffnungsrede gab Galerist Bernhard Eber einen Blick in Ihr Leben und hinter die Kulissen frei. So wurde die Künstlerin in eine Familie geboren, in der Gestaltung zum Alltag gehörte: Vater war Chefdesigner bei Steiff in Giengen. Dort war sie als Kind sozusagen Puppenwünscherin. Ihre Kinderfantasien wurden in Puppen umgesetzt. Sie erzählte, dass sie Ihr Talent zum Malen daran erkannte, dass ihr als Kind ihre Zeichnungen meist geklaut wurden. Dann kam es im Unterricht zum Eklat, als sie von ihren Freundinnen "den Auftrag"bekam, den Lehrer nackt auf die Tafel zu zeichnen.

Auch politisch wurde sie bereits in ihrer Jugendgeprägt, sei es durch Gespräche ihres Vaters mit dem damaligen Giengener Bürgermeister oder mit dem Künstler Helmut Braig, der aufgrund seiner Erlebnisse im Russlandfeldzug streitbarer Pazifist geworden ist.

All dies kann man in ihren Bildern als oberflächlicher Besucher erst erkennen, wenn man die kurzen Erklärungen liest. Sonst würden die Bilder eher verträumt und märchenhaft erscheinen. Handwerklich zeichnen sich die Bilder durch einen außergewöhnlichen Minimalismus an Formen und Farben aus.

Nur ein Beispiel zu ihren Träumen: Ihr Bild "Energiekugel". Hier träumt die Künstlerin von einer Energieart, die die derzeit schmutzigen Energien wie Atom und Kohle ersetzen könnte. Im Traum entwickelt sie eine "Energiekugel", für die sie das Bundesverdienst aus den Händen der Kanzlerin erhält. Das kleine Missgeschick: Frau Merkel piekt sie aus Versehen mit der Nadel dieser Auszeichnung und die Künstlerin erwacht, der Bauplan der Energiekugel ist vergessen. Was bei dieser Geschichte keinesfalls naiv und träumerisch ist, sie fordert Wissenschaft und Politik auf, die Forschung auf umweltverträgliche Energiegewinnung und deren Ausbau zu verstärken.

Für den einen Besucher werden die Bilder Schumanns einfach hübsch oder sogar süß wirken – mit ihren kurzen Erklärungen stimmen die Bilder aber auch nachdenklich. Eine Ausstellung, die absolut sehenswert ist und durch das reichhaltige Ambiente Birkenrieds zusätzlich belohnt wird.

Das Kulturgewächshaus Birkenried mit seinen Galerien und dem Skulpturenpark liegt an der B16 zwischen Günzburg und Gundelfingen.
Infos: www.birkenried.de info@birkenried.de
Die Ausstellung und der Skulpturenpark ist von Dienstag bis Sonntga von 14-18 Uhr geöffnet.

Bürgerreporter:in:

Bernhard Eber aus Günzburg

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