Selbst Wolfgang Krebs geht hier ein und aus- Wöhrle Musicland- Die Hitschmiede im Allgäu - Ein Portrait über die Produzenten Georg und Walter Wörle

Georg & Walter Wörle in ihrem Studio in Baisweil
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Wenn man an guten deutschen Schlager denkt oder hört, kommt man an einem Namen nicht Vorbei. Die Brüder Georg und Walter Wörle. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert Produzieren sie großen und guten  Deutschen Schlager. Und das mit Erfolg. Selbst Wolfgang Krebs und Gus Backus waren schon bei Ihnen im Studio in Baisweil in der Nähe von Mindelheim.
Wer es bei den Brüdern in den Keller, wo sich das Studio befindet ,schafft ist in der Champions League der deutschen Schlagermusik angekommen.
Um zu den Musikern zu kommen, muss man in einen kleinen Hinterhof. In einem kleinen Häuschen im Keller ist das Studio untergebracht. Ich habe die Brüder in Ihrem Studio zu einem Pressegespräch getroffen.

                    
              Musik schon mit der Muttermilch aufgesogen

Die Musik spielte im Leben der Wörles schon immer eine große Rolle .Beide haben in der Blasmusik gespielt, mussten es dann aber beruflich aufgeben. Die Musik haben sie sozusagen schon mit der Muttermilch aufgesogen. „ Unsere Eltern waren schon Fans der Hitparade damals, wären sie Rocker gewesen, hätten wir vielleicht Rockmusik produziert“, lacht Georg Wörle. Wo andere in Ihrem Alter sich für Fußball Interessieren, haben sich die Jungs für Musik Interessiert. In den 70er Jahren haben beide angefangen, Heimorgel zu Lernen.
Im Jahr 1976, so erzählen beide unisono, im Alter von 9 und 11 Jahren hatten sie im Gasthof 3 Rosen in Baisweil ihren ersten Auftritt. Von da an nahm der Erfolg seinen Lauf, und die Jungs wurden unter dem Namen „ Duo Wörle“ bekannt. Heute sind Live Auftritte der Brüder rar.Nur noch ganz selten sind sie zu hören. Eine dieser Seltenen Erlebnisse hatten die Besucher beim Konzert von Captain Freddy im vergangenen Jahr in Burtenbach.
1981 als es noch keine Tonträger gab wurde das Duo im ZDF Ferienprogramm unter 7000 Mitbewerbern ausgewählt. Von da an folgten Auftritte an Auftritte. Unter anderem bei der Volkstümlichen Hitparade im ZDF mit Carolin Reiber.“ Wir sind, so die Brüder, bei Sendungen aufgetreten, die es schon lange nicht mehr gibt.“

                Studio und Rundfunk statt Bühne
             Heute arbeiten die Musiker hinter der Bühne im Studio.
 1986 wurden die Privatsender eingeführt.Damals arbeitete Georg bei Radio Tele Allgäu als Moderator. Nachdem der Name des Senders dann in Radio Allgäu geändert wurde, kam auch sein Bruder Walter hinzu, und sorgten im Radio für Spaß und Freude. Irgendwann war auch diese Zeit zu Ende. Auf Empfehlung eines Freundes sind die Brüder dann bei der Plattenfirma Tyrolis gelandet. Anfangs in deren Studio und dann im eigenen Haus. Noch heute Arbeiten die Brüder bei Plattenveröffentlichungen mit verschiedenen Firmen zusammen. „ Die Vermarktung ist als zwei Mann Betrieb in ganz Deutschland einfach nicht möglich“, so Georg und Walter. Singles, die ja fast nur noch digital erscheinen, werden hingegen über Wörle Musicland, dem eigenen Plattenlabel vertrieben.
Von Prominenten können die Brüder Geschichten erzählen. Zum Beispiel haben sie für den kürzlich verstorbenen Gus Backus das Jubiläumsalbum Produziert. Renate& Werner Leismann gehörten ebenso zum Kundenkreis wie Gitti& Erika, die ebenfalls ihr Jubiläumsalbum in Baisweil aufgenommen haben.
Die Brüder Produzieren nicht nur, sie haben auch Lieder zum Beispiel für das Naabtal Duo, Geraldine Olivier oder die Klostertaler geschrieben. Das die Arbeit auch mit Erfolg gekrönt wurde, versteht sich von selbst. Mit Sandra Weiß, die Walter Wörle auch gemanagt hat, haben sie 1997 mehrere Alben gemacht, und den Grand Prix der Volksmusik gewonnen. Zwei Alben haben die Brüder auch für die Oktoberfestkapelle Münchener Zwietracht produziert.

                                                                     Definitiv Schwerer

Für neue Künstler, klärt Georg Wörle auf, wird es definitiv immer Schwerer, Fuß zu fassen. Sehr viele junge Künstler, die bei großen wohl kaum eine Chance hätten, bringen so Alben wie z.b. Salvatore & Rosario, Captain Freddy, Thomas Rothfuss( Ex Sänger der Schäfer) oder „ Die Schornsteinfeger“ heraus, die eigentlich in jeder guten Schlagersendung im Fernsehen und Radio Ihren Platz verdient hätten.
Der Schlager, ( z.b. Vanessa Mai, Andrea Berg etc.), so sagt Georg Wörle geht Musikalisch in die einfachere Richtung.

Georg Wörle zeigte sich sehr erfreut, dass die Künstler zum Teil bis aus Berlin und Ostdeutschland kommen. "Da sind wir stolz darauf".Eine CD Produktion, so erklären die Produzenten unisono, ist sehr aufwendig. „ Wenn man am Stück an der Arbeit bleiben kann, ist das die Arbeit für einen ganzen Monat. Sonst dauert es Monate, bis ein Silberling veröffentlicht werden kann".

Prominente gehen aus und ein in Baisweil

Das Baisweil kein weißer Fleck mehr auf der Musikkarte ist, daran dürfte das Studio nicht unschuldig sein. Ina Freund, die bei Popstars teilnahm, war schon zu einer Produktion da. Aktuell arbeiten die Brüder gerade an einem Album mit Wolfgang Krebs und seiner Bühnenfigur Meggy Montana, die den Schlager etwas auf die Schippe nimmt. Ein neues Album mit den Schornsteinfegern und Salvatore & Rosario steht ebenfalls in den nächsten Monaten an.
Auch im kommenden Jahr wird die Arbeit im Studio nicht ausgehen. Daniela Martinez und Michaela Zondler werden hier eine neue Platte aufnehmen.
Wörle Musicland produziert nicht nur, sondern macht auch im eigenen Hause die Bemusterung und die Mediale Betreuung, für die Schwerpunktmäßig Walter Wörle zuständig ist.

                         Keine Sorgen um die Zukunft

Sorgen um die Zukunft müssen sich die Brüder auf keinen Fall machen. „ Wir haben sehr viel Stammkunden“ bei uns, erklären die Brüder. Die Schornsteinfeger haben in den vergangenen 10 Jahren zwischen 8 und 10 Alben aufgenommen. Weitere Stammkunden sind die drei Damen 3 mal 1 aus dem Schwäbischen. Am längsten ist das Duo „ Pippi and the 50´Boy´s“ aus Sachsen bei uns, freuen sich Georg& Walter Wörle. Als Selbständiger kommt es auch vor, dass man auch mal Sonntags im Studio sitzt und arbeitet. Die Arbeit ist schon sehr Zeitaufwändig, doch wenn man es gerne macht, fliegen die Stunden dahin“, so Georg Wörle. Bei dieser guten Arbeit, die die beiden absolvieren, dürfte den Wörles auch in den nächsten Jahren die Arbeit nicht ausgehen. Die Fans freuen sich auf noch viele schöne Alben aus dem Hause Wörle.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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