Schützenverein Nornheim beim "Patenbitten"

Vorstandschaft beim Scheitl-knien
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Nornheimer Schützen beim "Paten-bitten" in Leinheim

Kürzlich marschierte eine Abordnung vom Schützenverein Nornheim 1911 e.V. zu den Schützen aus Leinheim. Der Grund war folgender; die Nornheimer Schützen wollen heuer ihr 100 jähriges Vereinsjubiläum feiern und dazu die bis Dato bestehende Patenschaft mit dem Schützenverein Leinheim erneuern. Jedoch wollte man keinen gewöhnlicher Akt daraus machen, sondern es sollte nach alter Tradition ein „Paten-bitten“ werden. Diese Art um eine Patenschaft bei einem befreundeten Verein zu bitten, war früher der normale und übliche Weg. Es gibt zahlreiche Berichte und Überlieferungen, die belegen wie so ein „Paten-bitten“ abgelaufen ist. Eines ging jedoch aus diese Erzählungen immer hervor, der bittende Verein musste dem künftigen Paten immer etwas mitbringen und hatte einige Prüfungen zu bestehen, bevor die gewünschte Patenschaft zustande kam. Daher brachten die Nornheimer Schützen, fast 30 an der Zahl, ein Fass Bier und Brotzeit für alle Anwesenden mit. Als nun die Nornheimer Schützen, in ihrer Schützentracht und mit ihrer Fahne, feierlich ins Schützenheim in Leinheim einzogen, war man in der Vorstandschaft schon neugierig, welche Aufgaben sie wohl gestellt bekommen. Nach dem Einmarsch trugen dann der 1. Schützenmeister, Gerhard Böck, der 2. Schützenmeister Helmut Nimsgern und der Kassierer Markus Stoll, das extra zum Paten-bitten verfasste Gedicht, auf einem spitzen Holzscheit kniend vor. Die übrigen Vereinsmitglieder mussten den dazu vorgesehenen Refrain sprechen. Zum Glück dauerte das Ganze nicht all zu lange, denn auf so einem Holzscheit zu knien ist alles Andere als angenehm und wird mit zunehmender Dauer zu einer schmerzhaften Angelegenheit. Nach der ersten Strophe des Gedichtes mussten einige Mitglieder der Vorstandschaft ihre erste Aufgabe erfüllen. Diese bestand darin, mit einem „Bobbycar“ den im Saal abgesteckten Parcours möglichst schnell zu durchfahren, dabei auf halbem Weg ein Bier aus zu trinken und die vorgegebenen Zeit ein zu halten. Nach der 2. Strophe auf dem Holzscheit wurde ihnen eine neue Aufgabe zu geteilt. Da mussten der 1. und 2. Schützenmeister mit einer Wald-säge einen Baumstamm durchsägen. Bei der Bewältigung dieser Aufgabe, kamen die Beiden und der zur Stabilisation auf dem Baum sitzende 1. Sportwart Dietmar Wieser ganz schön zum Schwitzen. Nach einer kurzen Erholungspause und in der Hoffnung, dass nun die Patenschaft angenommen wird, wurde die letzte Strophe vorgetragen. Aber die Leinheimer Schützen hatten sich noch eine letzte Prüfung ausgedacht, die von den drei Vorstandsmitgliedern noch zu bestehen war. Jeder von ihnen bekam einen Teller voll Spagetti, scharf mit Chili gewürzt, jedoch ohne Soße, die verspeist werden mussten. Dabei wurde den Dreien im wahrsten Sinne des Wortes ganz besonders eingeheizt, denn die relativ trockenen und sehr pikant gewürzten Spagetti`s trieb ihnen den Schweiß auf die Stirne. Nachdem auch diese letzte Aufgabe erledigt war, gab es für die Kandidaten erst einmal etwas zum Nachspülen. Nun erklärte Artur Nistler, der 1. Schützenmeister von Leinheim, dass der Schützenverein Leinheim bereit ist, erneut die Patenschaft für den Schützenverein Nornheim zu übernehmen. Danach folgte der gemütliche Teil des Abends und bei Bier und Brotzeit, wurde von den ca. 60 anwesenden Personen die neu beschlossene Schützenfreundschaft gefeiert. Allen Beteiligten und den anwesenden Gästen, wird dieser Abend sicher noch lange im Gedächtnis bleiben.

Bitt-Gedicht (Gesang) der Nornheimer Schützen
zum Paten-bitten anlässlich ihres 100 jährigen Vereinsjubiläum,
bei den Leinheimer Schützen.

1.) Aus dem schöna Norna komma mir,
zum Paten-bitten sind wir heute hier.
Und wir wolln heute euch danach fragen,
wollt ihr nicht für uns die Paten-bürde tragen?
Deshalb sind wir heut zum Bitten hier. 2X
( wird nur von den Vorständen vorgetragen )

Refrain: sprechen alle Anderen

Drum sagt ja, dann feiern wir im August mit Euch,
ja, dann feiern wir im August mit Euch.
Wenn´s klappt, zieh’n wir noch was zum Essen aus den Taschen
und spendier’n obendrein noch ein paar Maßen.
D´rum sagt ja, „uns freut´s“, dann feiern wir im August mit Euch.

2.) Seid uns heute hold ihr Leinheimschützen,
und versucht net unsre Situation aus zu nützen.
Einige vo uns kenna net solang knian,
um unser Ding hier durch zu ziahn.
Darum liebe Leinheimschützen seid uns hold. 2x

Refrain: wie oben

3.) Nach dem Bitten bleiben wir ganz g`wiss noch etwas hier,
denn dann trink ma zoama jede Menge Wein und Bier.
Ein alter Brauch ist´s ne Patenschaft zu schließen,
und diese dann mit Alkohol zu begießen.
D`rum bleiben wir nach dem Bitten noch ne Weile hier. 2x

Refrain: wie oben

Bürgerreporter:in:

Helmut Nimsgern aus Günzburg

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