Eine Vorband die bald zum Topact werden dürfte- Tonbandgerät veröffentlicht neues Album - Band im Vorprogramm von Revolverheld-Im Herbst auf großer Tournee

Tonbandgerät spielten im Vorprogramm von Revolverheld | Foto: Dennis Dirksen
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Es kommt nicht zu oft vor, das Vorbands eine besondere Würdigung erhalten. Meist wird erwähnt das sie im Vorprogramm von dem und dem Künstler aufgetreten sind. Bei Revolverheld war das jedoch anderst. Ihre Vorband bekommt mehr als eine besondere Würdigung. Schuld daran ist ihre geniale Musik, die mehr als Radiotauglich ist.
Die Band die Revolverheld im Vorprogramm hatte. Mein lieber Mann. Da wackeln einem schon die Füße. Bereits beim ersten Song hatten sie das Auditorium mit ihren Megasongs gefangen und zeigten wo der Musikalische Weg an diesem Abend lang geht. Sie können es Musikalisch Locker mit Revolverheld aufnehmen. Eine Hamburger Band Namens Tonbandgerät. Das was die Jungs und Mädels auf der Bühne Performen ist ganz großes Kino.

Am 17.Oktober startet die Band zu ihrer großen Deutschlandtournee. Tickets und Infos hierzu gibt esHIER


Der tolle Lärm um die Band wurde mit den Jahren lauter und lauter: 2012 gab's den New Music Award der jungen ARD-Radiosender, der bereits Bands wie Kraftklub und Bonaparte einen Schub verliehen hatte. 2013, zum Debüt „Heute ist für immer“, folgte der Hamburger Musikpreis Hans. Beim Bundesvision Song Contest 2014 belegte Tonbandgerät einen mehr als amtlichen fünften Platz. Gleichzeitig entwickelte sich die Gruppe mal eben zum Exportschlager für smarten deutschsprachigen Pop: Das Goethe Institut schickte Sophia, Isa, Jakob und Ole auf Tour durch die USA, später nach Israel, China und Tschechien. Und da standen dann auf einmal Kids mit selbstgemalten Schildern in den Händen und schrien „I love you

Am 7 September erscheint das dritte Album mit dem Titel „ Zwischen All dem Lärm“. Ich habe bereits reingehört und kann die Platte nur ans Herz legen. Ein Album mit deutscher Rockmusik vom Feinsten. 12 Songs von denen es jeder in sich hat.Besonders .

Auf ihrem dritten Album erzählt die Hamburger Band Tonbandgerät von Übergängen, von Ungewissheit und Übermut. Und das mit zwölf höchst eingängigen Popsongs, die federleicht euphorisieren und tiefgründig nachschwingen. Bereits der Titel zeugt von der klugen Poesie dieses super sympathischen Vierers: „Zwischen all dem Lärm“.

„Lärm muss ja nichts Negatives sein“, sagt Sophia Poppensieker, Gitarristin und Songschreiberin bei Tonbandgerät. „Zwischen all dem Lärm“, das habe für sie etwas Schwebendes.

Lärm ist somit das Leben an sich, in dem vieles gerne geräuschvoll gleichzeitig geschieht – so wie auch bei Tonbandgerät seit dem Jahr 2007. Sophia, damals noch Schülerin, gründete die Band gemeinsam mit ihrer Schwester Isa, die Bass spielt. Die zwei entdeckten Sänger Ole Specht über YouTube, 2010 stieß Schlagzeuger Jakob Sudau dazu. Es entstand schnell ein Draht, eine Demokratie, eine Dynamik. Und dass Ole die Texte singt, die Sophia schreibt, lädt die Songs zusätzlich mit feiner Spannung auf. In Jugendzentren und kleinen Clubs erspielte sich das Quartett früh eine Fanbasis, die bis heute treu die ganz besondere Tonbandgerät-Energie feiert.

Irgendwo zwischen Hamburg und der Welt veröffentlichte Tonbandgerät zu alledem ihr zweites Album „Wenn das Feuerwerk landet“. Auf den Festivalbühnen des Landes sind die vier seitdem ebenso zuhause wie in den Arenen, die sie als Vorband der Andreas-Bourani-Tour 2016 bespielten. Dass sie 2017 schließlich zwei Mal die ausverkaufte Elbphilharmonie in eine magisch funkelnde Popzauberkugel verwandelten, schien da nur noch konsequent. Viel schöner Lärm also. Und jetzt?

„Bis 2016 ging wirklich alles Schlag auf Schlag. Danach hatten wir auf einmal mehr Zeit – und hingen zwischendurch ganz schön in der Luft“, erzählt Ole. Die Band schrieb 60, 70 Songs. Erstmals nicht nur aus Sophias Feder, sondern auch gemeinsam, eingenistet in St. Peter Ording etwa. Sich hinterfragen, verwerfen, neu und weiter machen, sich frei schreiben, mehr Kante wagen – dieser künstlerische Prozess durchdringt die neuen Stücke und lässt sie vielschichtig schillern.

„Die Songs, auf die wir am Ende alle am meisten Bock hatten, sind am besten geworden“, sagt Sophia. Ein neues Selbstbewusstsein, festgehalten von Produzent Tim Tautorat (AnnenMayKantereit, Faber, The Kooks) in den legendären Hansa Studios in Berlin. An diesem Ort, der die Aura von David Bowie und Depeche Mode in sich trägt, entwickelte Tonbandgerät einen eigenen Bandsound, der impulsiv und lässig ist, zugleich aber Weite atmet. Pop mit 80erund 90er-Jahre-Twist, Indie-Huldigungen inklusive. „Die Hansa Studios stecken voller Geschichte, haben gleichzeitig aber eine zeitlose Atmosphäre“, sagt Sophia. Ideal für eine Reise durch die Jahrzehnte, wo pophistorisches Gerät wie das Yamaha-Keyboard DX7 nur einen Griff entfernt ist. Um an die Vergangenheit anzuknüpfen, kombinierte Tim Tautorat gemeinsam mit der Band unter anderem klangliche Elemente der 90er mit aktuellen Einflüssen. „Ich habe das Gefühl, dass sich die Band auf diesem Album umfassend mit den Themen Älterwerden, Jugend und Heimat befasst. Im Zuge dessen hat sich mein Konzept dieser Platte davon inspirieren lassen“, sagt der Produzent. So entstanden schließlich Songs, in denen sich Text und Ton wechselseitig perfekt verstärken.

Und direkt das erste Stück auf „Zwischen all dem Lärm“ kommt mit einer akustischen Ansage um die Ecke: In „Reisegruppe Angst und Bange“ wird Oles warmer, nahbarer Gesang kontrastiert mit der Wutstimme von Turbostaat-Sänger Jan Windmeier. Die Band ist Fan der Flensburger Punkrocker und hoch beglückt über die Kooperation. Das Ergebnis ist eine zart-brachiale Nummer mit Bombastgitarren, die im Kopf sofort auf Heavy Rotation geht. In „Beckenrand“ wiederum flirren die 80er im Heute. Bass und Bläser pulsen und pochen. Sind das etwa Baywatch-Rettungsschwimmer da am Horizont? Kann sein. Die Discokugel jedenfalls glitzert wie nasse Schwimmbadkacheln in der Sonne. Eine einzige Aufforderung, mutig ins Wasser zu springen.

Song für Song erlebt der Hörer, wie jede Veränderung ihr eigenes Tempo hat: Ein Aufbruch braucht Anlauf, eine Liebe schleicht sich heraus. Und dann sind da noch jene, die einfach in einem anderem Takt leben. „Tourist“ handelt von einer Frau, die das Flüchtige feiert. Den süßen Vogel Freiheit besingt Tonbandgerät mit Leichtigkeit. Mit Pop, der mitreißt wie die besten Freunde, die einen beim Lieblingslied auf die Tanzfläche ziehen. Natürlich ließe sich zeitgeistig behaupten, das sei nun der Love-Song für die Generation Instagram-Story – kaum erlebt, schon wieder verschwunden. Doch letztlich ist das Thema so immer jung wie Holly Golightly im Filmklassiker „Breakfast at Tiffany's“ - ein charmantes Wesen mit rastlosem Herzen. Wie sich die neuen Songs ohnehin durch eine beeindruckende Alterslosigkeit auszeichnen. Wenn Ole in „Für die die bleiben“ von Trauer singt, wenn das Piano nachhallt wie eine Erinnerung, wie soll man das dann nennen: Altersweisheit? Nichtmehrganzjungklugheit? Sagen wir doch einfach: Lebenskenntnis.

Dieses Leben will allerdings nicht immer ganz passen: Wenn alle ausrasten, aber die innere Konfettikanone nicht zünden will – von diesem Gefühl erzählt „Der Letzte der Nacht“. Eine Ballade, die sich so real anfühlt wie der Dreck am Morgen nach der Party. Und vor dem geistigen Auge tauchen sie bereits auf, all die Festivalbesucher und Clubgänger, die mit Staub im Haar und Träne im Knopfloch diese Hymne im Chor singen: „Und die Laternen gehen aus / ich geh' auf Scherben nach Haus.“ Schön wird das sein.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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