Bela ist für alle da: Bela B. y Los Helmstedt gastierten im November im Ulmer Roxy

Foto: Pressefoto

Ein Gott lässt sich bejubeln und das Publikum fordert ungeduldig. Der Gott spielt mit den Erwartungen und lässt sich feiern. Nach unzähligen Takten lässt Bela B. endlich die Fassade zwischen ihm und den Hörer bersten. Das Konzert von Bela B. y Los Helmstedt beginnt und alle sind elektrisiert von dem Gefühl einen Unnahbaren zu erleben, der sich in dieser Spannung suhlt.

Der Drummer der besten Band der Welt „Die Ärzte“ versteht es sein Ego einzusetzen und besteht auch als Frontmann. Charmant spielt er mit Band und Publikum und baut zwischen den beiden Welten eine Gemeinschaft. Das Auditorium war immer ein Teil der Konzerte bei den Ärzten und an dieses Verhältnis bestens gewohnt schafft auch Bela B. solo diese Atmosphäre mit frech-fröhlicher Schnauze aufrecht zu erhalten. Die Kommunikation mit dem Ulmer Publikum im Roxy verlief daher gewohnt familiär.

Ein Blick durch die Menge erzählte uns nichts. Wir hatten es mit einem Publikum von Teenager bis Vater zu tun. Reifer Ärztefan traf auf Neueinsteiger in der Musikwelt und Bela war für alle da. Ein Gott, der sich selbstverliebt in seiner Situation glücklich stellt, der aber zu sympathisch war, um ihn zu hassen. Bela zeigte allen wieso sie da waren und alle waren dankbar für diese Ehrlichkeit.
Trotz fortgeschrittenem Alter zeigte Bela seine Wurzeln. Der Punk wurde schon zu späten Ärzte-Zeiten abgelegt, aber das unverwechselbare Gefühl blieb.

Im Repertoire der Songs befinden sich mit Album Nummer Zwei „Code B“ inzwischen ein gute Mischung aus Popigen, Rockigen und auch Bluesigen. Kein Tabu vor Hornsolos und Akustikgitarren ermöglichten ein homogenes und abwechslungsreiches Konzert. Reif und nachdenklich präsentierte sich Bela B. mit seiner Band – die er immer wieder liebevoll in seinen Kosmos mit einbezog. Getrunken wurde Wein, um das Schauspiel um diesen Unterhaltungs-Gott eine gewisse Attitüde zu verleihen.
Manchmal fehlte zwar Gesprächspartner Farin Urlaub von den Ärzten, aber wie sollte auch Bela B. gegen das selbst mit aufgebaute Image der besten Band der Welt ankommen?

Nach sage und schreibe drei Zugaben endete ein Konzert, dass nach Belas Worten einer der schönsten Abende für die Zuschauer geworden war. Aber nach eigener Einschätzung hatte der Gott, der als Drummer die Welt erblickte, auch seinen Spaß.

Die Tour zum Album "Code B" ist erstmal beendet. Letzte Chance:
09.12.2009 Berlin Columbia Halle

Termine für die Sommerfestivals stehen aber schon:

13.08.2010 Rothenburg o.d.T Taubertal
14.08.2010 Püttlingen Rocco del Schlacko
15.08.2010 Eschwege Open Flair

Bürgerreporter:in:

Juan Carlos Oliver-Vollmer aus Augsburg

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