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850 Jahre Fronhausen: Gutspark-Besuch und Vogelstimmen-Wanderung

  • Vogelstimmen-Exkursion: Treffen vor dem Gutspark in Fronhausen.
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Die Erwartungen der Vogelfreunde bei der Vogelstimmen-Wanderung in Fronhausen wurden übertroffen: Privat-Dozent Dr. Martin KRAFT (Vogelschutzbeauftragter der Stadt Marburg) und die Familie SCHENK zu SCHWEINSBERG hatten dazu eingeladen, die Vogel-Oase des Gutsparks mitten im Dorfkern von Fronhausen zu erkunden und an der von KRAFT geleiteten Vogelstimmen-Wanderung durch den Ort in Richtung Oberwalgern teilzunehmen. Am Sonntag - um 8 Uhr am 24. Mai - trafen sich etwa 110 Teilnehmer, die zum Teil ihr Vogel-Bestimmungsbuch und das Fernglas mitgebracht hatten. Etwa 50 Prozent Fronhäuser nahmen an der ornithologischen Wanderung teil; manch ein ehemaliger Fronhäuser traf zu seiner Freude alte Bekannte wieder.

Beobachten konnte man zunächst eine Ringeltaube (mit weißem Halsfleck), die auf einem Haus saß. Ein Haus in der Nähe hatte spitze Nägel im Dachgebälk (siehe Foto), damit sich (Haus)-Tauben dort nicht niederlassen. Ein Graureiher (früher: „Fischreiher“) zog am Himmel entlang. Kein Wunder, denn mehrere Fischteiche liegen im „Wackerloch“.

Zunächst beobachtete man im Dorfkern Sperlinge, Schwalben und die um die Wehrkirche kreisenden Mauersegler. Nach einem Stop am Brunnenplatz setzte sich der „Zug“ mit aufmerksamen Beobachtern in Richtung Gossestraße und „Wackeloch“ in Bewegung, wo früher einmal der Fronhäuser Festplatz lag. Dr. KRAFT wusste zu berichten, dass hier in Fronhausen die Kirmes stets 3 Wochen lang gefeiert wurde; statt 3 Tage in anderen Orten.

Die Vogelfreunde staunten, welch eine Vielfalt von Althölzer den Weg in Richtung Oberwalgern säumten: Besonders imposant war eine Robinie (Akazie) voller wei0er Blüten, in denen ein erhebliches Bienen-Summen zu hören war. Im urwüchsigen Biotop waren in den Baumwipfeln und im Gebüsch neben Meisenarten auch Mönchsgrasmücken und Graue Fliegenschnäpper wahrzunehmen, die nicht gut singen können. Letztere seien nicht zu verwechseln mit „Dummschwätzern“: Die Männchen würden als „Machos“ singen zwecks Revierabgrenzung, erläuterte Dr. KRAFT. Von Aggressions-Handlungen war die Rede. „Schwatzen“ können auch die Garten-Grasmücken; sie baden im hohen Gras! Daher der Name. Fronhausen sei übrigens der Ort in Hessen mit den höchsten Tagestemperaturen im Sommer (bis zu 39.8 Grad Celsius). Morgens wurden schon 26 Grad gemessen. Im Winter ist Fronhausen bekannt als ein „Kälteloch“.

Auch der große „Raubvogel“ Roter Milan (Gabelweih) war am Himmel zu sehen. Der Privat-Dozent wusste, dass der Vogel selbst auf Schulhöfen Kinder „angreifen“ könne, die ihr „Schulbrot dann fallen lassen“.

Die Führung des Ornithologen ging im naturnahen Garten von Beate und Gunthram von SCHENK zu SCHWEINSBERG weiter, die dort wohnen. Zunächst gab es aber freundlicherweise ein gemeinsames Frühstück mitten im Vogelkonzert des Naturgartens; siehe Bilderstrecke. Neben dem alten Herrenhaus und der Oberburg finden sich einige mächtige Laubbäume, umgeben von verwilderten Buschreihen und grünem Rasen. Große Laubbäume wie Ahorn, Esche, Linde und Kastanie sind schon um 1880 hier gepflanzt worden: Der Park wurde angelegt durch Gustav Freiherr Schenk zu Schweinsberg. Beeinflusst wurde Gustav sicherlich durch SIESMAYER, der damals die Parks Rauischholzhausen, Kurpark Bad Nauheim, Bad Homburg und Wiesbaden sowie den Frankfurter Palmengarten gestaltet hat. Mehr zu dem Gartenarchitekten Heinrich SIESMAYER siehe im WEB: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Siesmayer.

Früher gab es hier zwei Nutzgärten (Bauerngärten) – angelegt durch Großvater Gustav. Innerörtlich wird den Vögeln im Gutspark das geboten, was sie brauchen. Keine öde Monotonie spiegelt sich im schönen naturnahen Garten wider. Eine grüne Lunge für die Ortschaft Fronhausen. Aus ornithologischer und naturschützerischer Sicht ist der Gutspark ein Juwel! Mehr als 30 Vogelarten brüten hier. Und: Mindestens dieselbe Anzahl von Gastvögeln konnten schon in diesem „Paradiesgarten“ mitten in Fronhausen nachgewiesen werden.

Gustav hatte auch das Gästehaus im Garten mit Kratzputz verzieren lassen. Er legte auch die Mauer zur Grabenstraße hin an, so dass aus dem Wall ein Plateau entstehen konnte. Hierzu siehe auch mehr Bilder und Text in meinem myheimat-Artikel (4). Herr Gunthram SCHENK zu SCHWEINSBERG führte die Gäste auch durch den Garten: zum 1880 und 2003 renovierten Haupt-Haus, in dem oberen Stockwerk n ELISABETH gewohnt hat, die mit dem Lyriker Rainer Maria RILKE befreundet war (vgl. Artikel (5)).

Die Vogelfreunde erfuhren viel über die Geschichte des Gartens und der Gebäude: Wasserburg als Schutzwall in Richtung Süden, Wehranlage, den Vogt zu Fronhausen, das Essener Stift (Kloster), den 8 m tiefen Burggraben (Fundort von Kanonenkugeln, Speerspitzen), das alte Tor der Zugbrücke u.a. mehr (vgl. Fotos). Selbst in das Gebäude der Oberen Burg (10 x 10 m) wurden die Gäste geführt. Gegen 12 Uhr konnten interessierte Naturfreunde sogar in einen Keller hinabsteigen, der zum Torhaus gehört. Im Gewölbe-Keller waren Gruben-Spinnen zu sehen mit ihren Kokons (vgl. Bilder). Sie leben dort schon seit mindestens 20 Jahren.

Zum Treffen der Vogelfreunde gehörte auch, dass gesungen wurde: Begleitet mit Gitarrenklängen sang man: „Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde“ (Refrain: FIDERALLALA (…)). Der Besuch im Gutspark Schenk zu Schweinsberg in Fronhausen sowie die sachkundig begleitete Vogelstimmen-Wanderung wird den meisten wohl in guter Erinnerung bleiben! Dank an die Gutspark-Besitzer und Herrn Dr. Martin KRAFT, die sich viel Mühe machten. Ein toller Beitrag im Rahmen der 850-Jahrfeier des Ortes Fronhausen.

Anmerkungen/LITERATUR:

Bei myheimat.de sind auch zu lesen die folgenden bebilderten TITEL von mir:

(1) HAHN, Werner (2009): Einzigartiges FRONHAUSEN: zur 850-Jahr-Feier (1159-2009). In: www.myheimat.de (Gladenbach) v. 14.01.2009.

http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/67339/ei...

(2) HAHN, Werner (2009): FRONHAUSEN 850 Jahre: Der Quellplatz BRACKEBORN und die Wallfahrtskapelle im LAHN-Tal“ v. 04.02.2009. In: www.myheimat.de (Gladenbach) v. 04.02.2009.

http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/73395/fr...

(3) HAHN, Werner (2009): Meine Heimat und myheimat: kulturelle Evolution im Raum FRONHAUSEN und AUGSBURG. In: www.myheimat.de (Gladenbach) v. 15.04.2009.

http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/88521/me...

(4) HAHN, Werner (2009): 850 JAHRE FRONHAUSEN & 800-Jahr-Feier Fronhausen/Lahn: Dichtkunst, Burgen & Parkanlagen, Handwerkskunst (Kratzputz, Hessenmann). In: www.myheimat.de (Gladenbach) v. 16.04.09. Mit 60 Bildern.

http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/88851/85...

(5) HAHN; Werner (2009): Höhepunkte eines Jubiläums - GRATULATION zu FRONHAUSEN 850 Jahre. In: www.myheimat.de (Gladenbach) v. 21.05.09. Mit vielen Bildern.

http://www.myheimat.de/gladenbach/beitrag/97602/ho...

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  • Brunnenplatz-Stop. "Was fliegt denn da?!"
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  • "Wackeloch": Der Vogelgesang drückt Stimmungen aus (z.B. sog. Regenruf), dient der Erregung, Revierverteidigung, dem Anlocken der Weibchen.
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  • Privat-Dozent Dr. Martin KRAFT (Vogelschutzbeauftragter der Stadt Marburg)
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  • Die Rufe der Singvögel sind in ihrer Struktur angeboren, werden aber im Einzelnen immer wieder erlernt. Im Frühling kann der Jungvogel den vom Vater gehörten Gesang reproduzieren.
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  • Attraktive Althölzer. Die Vogelstimmen im Wald sind voller, flötender als im Gestrüpp und Ödland.
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  • Die ROBINIE: dorniger Baum mit Blütentrauben (Schmetterlingsblütler). Der Forstbaum wird auch Akazie genannt. Rot und rosa blühende Arten sind Zierbäume.
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  • Ein einmaliges Erlebnis für Vogelfreunde: Vogelstimmen-Wanderung.
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  • Schnappschuss einer Bachstelze auf einem Baum am Wegesrand: Wasser liebende Singvögel; Zugvogel mit langem Schwanz, jagt Insekten, wippt beim Laufen mit dem Schwanz.
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  • Auf dem Weg von Oberwalgern zurück nach Fronhausen. Feld-Lerchen-Beobachtung: Erdfarbene Singvögel mit trillerndem Fluggesang, leben in offenem Gelände, Bodenbrüter.
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  • Stattliche Linde im Gutspark. Gepflanzt etwa 1880.
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  • Die Familie SCHENK zu SCHWEINSBERG hatten dazu eingeladen, die Vogel-Oase des Gutsparks mitten im Dorfkern von Fronhausen zu erkunden.
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  • Das Vogelparadies im Ortskern von FRONHAUSEN aus der Vogelperspektive. Große Bäume bieten ideale Bedingungen für viele Brutvögel. (Quelle: vgl. Artikel (4).)
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  • Blick aus dem Gutspark in Richtung Wehrkirche.
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  • Das 1880 und 2003 renovierte Haupt-Haus im Garten: In dem oberen Stockwerk hat ELISABETH gewohnt, die mit dem Lyriker Rainer Maria RILKE befreundet war (vgl. Artikel (5)).
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  • Perspektivenwechsel.
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  • Gunthram SCHENK zu SCHWEINSBERG spricht bei seiner Führung auch über ELISABETH & RILKE. Vor dem Gebäude liegen Säulen-Steine, die vom Brackeborn (Kapelle) stammen. Vgl. (2).
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  • ELISABETH. Mehr über deren Beziehung zu RILKE siehe in meinem Artikel in (4). Copyright des Bildes: Familie SCHENK zu SCHWEINSBERG.
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  • Gustav, der Großvater von Gunthram SCHENK zu SCHWEINSBERG, hatte das Gästehaus im Garten mit Kratzputz verzieren lassen (DONGES-Arbeiten; mehr in (4)).
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  • Obere Burg. Hierzu mehr im Text.
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  • Führung im BURG-Gebäude.
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  • TORHAUS. Einer von mehreren Zugängen zum Gutspark.
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  • Im Gewölbe-Keller zum TORHAUS waren Gruben-Spinnen zu fotografieren; mit ihren Kokons (vgl. Bilder). Sie leben dort schon seit mindestens 20 Jahren.
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  • Grubenspinne mit Kokon.
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  • Faunistische Besonderheit: Grubenspinne mit beeindruckender Morphologie.
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  • In Fronhausen fand die Grubenspinne ein NICHT gefährdetes, geschlossenes Biotop; Im Kellergewölbe Tropfen an der Decke. Googeln zum Thema Grubenspinne bringt wenig!
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  • Gartenbank aus der Biedermeierzeit: etwa von 1815 - 1848.
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  • Gunthram SCHENK zu SCHWEINSBERG spricht zu seinen Gästen.
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  • Ehefrau Beate informiert über das Lied "Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde". Text und Melodie volkstümlich. Die Wurzeln dieses alten Volksliedes gehen bis in das 16. Jahrhundert zurück.
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  • FIDERALLALLA, (...).
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  • Info über den EISVOGEL: Vogel des Jahres 2009, der auf der Vogel-Stimmen-Wanderung nicht gesichtet wurde.
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  • Freude allenthalben: auch Renate HILDEBRANDT - Leiterin des Arbeitskreises für Dorfgeschichte in Fronhausen - gab hin und wieder wertvolle Informationen zur Geschichte Fronhausens.
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  • Das Fiderallala ...- Singen machte den Vogel-Liebhabern Freude. Auch Dr. KRAFT.
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  • Ohne Worte
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  • Kunst im Park: Wandmalerei von Hilde Frfr. Schenk zu Schweinsberg (1995). In der Gartenhalle von 1880. Als Postkarte erhältlich (mit zusätzlichen sieben PKs) bei Fam. Schenk zu Schweinsberg (5 Euro). Darunter auch eine PK mit UBBELOHDE-Zeichnung um 1912.
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Weitere Beiträge zu den Themen

VogelstimmenObere Burg850 Jahre FronhausenGutspark

5 Kommentare

  • W. H. am 05.06.2009 um 09:41

In einer myheimat-Print-Ausgabe wurde der Artikel unter dem Titel „850 Jahre Fronhausen: Wanderer besuchen Gutspark und hören ein Vogelstimmen-Konzert“ mit einem Bild aus der Bilderstrecke veröffentlicht: In „Hinterland extra“ Mittwoch, 3. Juni 2009.

Schöne Aufnahmen.
Warum setzt du nicht gleich die Links zu den anderen Beiträgen in deinem Text ein? Das ist doch für uns viel einfacher.

  • W. H. am 23.06.2009 um 23:00

Danke für den Tipp: Recht hast D/du (?). Wird sofort gemacht!

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