Neues Massaker der Türkei an kurdischen Kinder und Jugendlichen

Türkische Kampfflugzeuge bombardieren kurdische Dörfer, mindestens 40 Kinder und Jugendliche ermordet.

In der Nähe des Dorfes Roboskî im Kreis Qileban (Uludere), Provinz Roboski (Sirnak), Türkei, bombardierten in der Nacht auf Donnerstag türkische Kampfflugzeuge eine Gruppe von Zivilisten. Bei dem Massaker wurden 40 Menschen ermordet. Die Opfer sind ausschließlich Kinder, Jugendliche,sowie Schüler und Studenten zwischen 15 und 20 Jahren. 24 der Ermordeten gehören einer einzigen Familie mit dem Nachnamen Encü an. Mehrere Dutzend werden noch vermisst oder sind verschüttet.

Der einzig überlebende Jugendliche, der den Angriff verletzt überlebte, erklärte, dass die aus den Flugzeugen abgeworfenen Bomben einen bitteren Geruch verströmten, der ihnen den Atem genommen haben und gebrannt habe. Alle meine Verwandten und Freunde sind tot. Einige Dorfbewohner seien unter einen Felsen geflüchtet, der sich unter der Bombardierung löste und 10 Menschen zerquetschte.

Wer wird den türkischen Staat und die AKP-Regierung stoppen, die die eigene Bevölkerung bombardieren? Dieser Staat hat erst vor kurzem Giftgas gegen kurdische Gerillakämpfer eingesetzt und ihre Leichen bis zur unkenntlichkeit verbrannt, die Natur zerstört, alle Regeln des Kriegsrechts gebrochen. Niemand hat sie dafür kritisiert. Die so ermutigte Regierung hat dieses Mal Zivilsten grausam ermordet. Ist dies noch ein Massaker oder bereits versuchter Völkermord?

Viele Menschen in der Türkei, in Kurdistan und aller Welt sind zu tiefst empört und bestürzt, dass dieses Massaker zum wiederholten Male unter Einsatz von chemischen Waffen (evt. Napalm Bomben) verübt werden konnte.
Sehen die Staaten, die die Türkei finanziell unterstützen und mit Waffen und Gas ausrüsten, die Folgen ihres Handelns? Welche Schritte werden die Vereinten Nationen und die internationalen Menschenrechtsorganisationen unternehmen? Werden die Normen des internationalen Rechts auf die Türkei angewandt werden? Mit welchen Sanktionen werden die Staaten, die den Einsatz von Waffen gegen die eigene Bevölkerung in mittelöstlichen Staaten als Grund für Interventionen heranziehen, auf die Bombardierung der eigene Bevölkerung durch türkische Kriegsflugzeuge reagieren?

Der türkische Staat hat über 4000 Menschen, darunter Journalisten, Intellektuelle, kurdische Politiker und Jugendliche als politische Gefangene innerhalb der letzten zwei Jahren ins Gefängnis geworfen. Das reichte ihm nicht, jetzt werden kurdische Zivilisten zu Dutzenden ermordet. Dies bedeutetm dass der Versuch der systematischen Vernichtung des Willens eines Volkes durch Mord und Bombardierungen fortgesetzt wird.

Der Kurdistan Nationalkongress (KNK) ruft die internationalen demokratischen Institutionen, demokratischen NROs, Menschenrechtsorganisationen und die Öffentlichkeit auf, dieses Massaker aufzuklären. Wir rufen die EU und die USA auf, ihre wirtschaftlichen Beziehungen zur Türkei einzufrieren und ein Waffenembargo zu verhängen.

* Wir fordern die Deutsche Bundesregierung auf die militärische Zusammenarbeit und Rüstungsexporte an die Türkei sofort einzustellen!

* Wir fordern lückenlose Aufklärung der Vorfälle in Robosik /Sirnak und eine angemessene Rechenschaft!

* Wir wollen eine gerechte, würdige und friedliche politische Lösung der kurdischen Frage.

* Schluß mit den Masakern und Operationen in Kurdistan!

Mezopotamisch - kurdisches Kulturzentrum, Alewitisches Kulturzentrum - Gießen, Mozaike.V., Deutsch - Kurdische Gesellschaft Gießen, Kurdische Gemeinde Gießen e.V., Freiheit und Solidarität Hessen, Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei (ATIF)- Ortsgruppe Gießen/Wetzlar, Verband der Studierenden aus Kurdistan - YXK.

Bürgerreporter:in:

Antje Amstein aus Gießen

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