Aufruf zu Protestkundgebungen Studierender

Die Mitglieder des Verbandes der Studierenden aus Kurdistan e.V. (YXK) verfolgen die derzeitigen Geschehnisse im Mittleren Osten und der Türkei mit großer Besorgnis und sehen die Brüderlichkeit der Völker in ernster Gefahr. Besonders die in der Türkei politisch-islamisch etikettierte AKP-Regierung und die faschistisch-religiös motivierte Gülen-Bewegung haben der kurdischen und weiteren alternativen Gruppierungen offen den Kampf angesagt. Dabei nehmen sie keinerlei Rücksicht auf Recht und Gesetz. Auf der einen Seite werden tausende Schriftsteller, Intellektuelle und Volksvertreter in das Gefängnis gesteckt und auf der anderen Seite wird gegen das kurdische Volk und seine Unabhängigkeitsbestrebung in tödlicher Weise mit chemischen Waffen vorgegangen. Der für den Friedensprozess als Schlüsselfigur geltende und von der kurdischen Bevölkerung als Verhandlungsperson erwünschte Abdullah Öcalan wird einer seit über 110 Tagen andauernden Isolationshaft ausgesetzt. Rechtmäßige Gespräche mit seinen Anwälten werden seither mit unterschiedlichsten Begründungen nicht gestattet.

Im Schatten dieser Situation hat das Erdbeben in der Region Wan und die passive, gar destruktive Haltung des türkischen Staates deutlich gezeigt, welch schmutzige Politik sich dahinter verbirgt und das kurdisch-türkische Zusammenleben gefährdet. Leider haben sich in diesem Zusammenhang auch nur wenige zivile demokratische Stimmen in der Türkei wie auch internationale Gruppierungen wenig eingeschaltet. Aktive werden hingegen von Seiten der Erdogan-Regierung völlig ignoriert.

Als kurdische Studierende wollen wir unsere Bedenken über diese Lage zur Sprache bringen und dafür am Donnerstag europaweit Protestkundgebungen veranstalten. Denn die Ungerechtigkeiten in der Türkei müssen auch hier Öffentlichkeit werden. Am Donnerstag ab 13:00 Uhr werden Ortsgruppen an vielen Hochschulen Deutschlands, Österreichs und Frankreichs dabei teilnehmen. Die Probleme in Kurdistan betreffen auch in gewisser Weise die europäischen Länder, in denen wir leben. Daher erwarten wir auch alle anarchistischen, antifaschistischen, linken und andere alternativen Gruppen zu unseren Protestkundgebungen.

Die Protestkundgebungen finden auf den universitären Campus statt.

– YXK Vorstand –

Studierenden aus folgenden Städten haben sich für die Aktion bereit erklärt:

Aachen, Köln, Bonn, Düsseldorf, Münster, Bochum, Duisburg-Essen, Dortmund, Bielefeld, Stuttgart, Kaiserslautern, Mainz, Frankfurt, Darmstadt, Marburg, Giessen, Berlin, Hamburg, Bremen, Hannover, Göttingen, Kassel, Wien und Paris.

Bürgerreporter:in:

Antje Amstein aus Gießen

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