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Auf den Fährten der Vergangenheit – Das Staudenhaus von Döpshofen

Es ist heute kaum noch Vorstellbar wie man doch anno dazumal gewohnt und gelebt hatte. Damals wo es weder elektrische Maschinen gab noch den Luxus von allen geheizten Räumen. Damals, kein Bäcker – oder Kramerladen um die Ecke wo man schnell mal das Notwendige zum Kochen und Essen holen hätte können. Ein Spaziergang, verbunden mit einer Führung durch das letzte Strohdachhaus im Landkreis Augsburg, das heute in Oberschönenfeld seinen Platz gefunden hat, lässt einen für Minuten oder gar Stunden in diese Zeit zurück versetzen.

Einst stand dieses Strohdachhaus in Döpshofen, erbaut wurde es um 1740 und bot drei Generationen Platz. Es schien schon der Baggerschaufel zum Opfer zu fallen. Dem Kreisheimatpfleger aus den 70iger Jahren, Prof. Dr. Hermann Endrös sei es zu verdanken dass dieses letzte strohbedeckte Haus in den Stauden erhalten blieb. Fein säuberlich wurde es in Döpshofen abgetragen und an der Schwarzach in Oberschönenfled wieder aufgebaut. Das Staudenhaus ist öffentlich zugänglich und wird von dem Heimatverein für den Landkreis Augsburg e.V. zwischenzeitlich verwaltet.

Zwar ist die Einrichtung nicht mehr originalgetreu, dennoch lässt sich an Hand der Einrichtung erkennen wie ein kleiner Söldner mit seiner Familie gelebt hatte. In der Wohnstube ein Kanapee, eine Bank, Stühle und ein Tisch. In der Ecke eine Nähmaschine, neben der Bank ein hölzerner Spucknapf und im „Herrgottswinkel“ das Kreuz, eingesäumt von den Bildern von Jesus und der Mutter Gottes. Einen nicht unerheblichen Platz des Raumes nimmt ein Gusseiserner Ofen ein, ein sogenannter „Hinterlader“. Hinterlader deswegen weil er aus einem anderen Zimmer beheizt wurde, die Stube jedoch, neben der Küche, der einzige beheizte Raum war. Gleichzeitig diente dieser Ofen auch zum erhitzen der Bügeleisen.

Das man Selbstversorger war lässt die Küche und Speis erkennen. Dort findet man allerhand „Maschinen“, selbstverständlich handbetrieben. Vom Brotbacken angefangen bis zum Krautstampfen und Einkochen war alles vorhanden was man benötigte. Auch eine handbetriebene Kaffeemühle, wenngleich es Bohnenkaffee kaum oder erst später gab. Im ersten Stock das Schlafzimmer der Eltern mit Kinderbett wie auch die notwendigen Behältnisse für dringende Bedürfnisse bei Nacht. Während das elterliche Schlafzimmer schön eingerichtet war, so war in jenem der Tochter der einzige Luxus der warme Kamin.

Nach dem auf diesem Söldneranwesen die Erbin Anna Eisensteger einen Schuster heiratete, darauf hin auch das Anwesen den Namen „Glaserschuster“ erhielt, findet man eine kleine Schuhmacherwerkstatt im Gang des Obergeschosses. Mit dabei sind Gerätschaften zur Flachsherstellung und nicht zuletzt eine Handwebmaschine und ein Spinnrad. Beim Gang in die Stallung, die am Haus angebaut war, wie auch der Stadel, lässt dieser darauf schließen dass der Söldner nicht reich war und nur drei Stück Vieh besaß. Daraus lässt wieder schließen dass er seine Feldarbeit mit einer Kuh bewältigen musste. Diese Gerätschaften zur Feldbearbeitung befinden sich wiederum im angrenzenden Stadel.

Ein wirklich toller Spaziergang durch die Vergangenheit, einer den man sich nicht entgehen lassen sollte wenn man das Kloster Oberschönenfeld mit seinen Museen und Ausstellungen oder den herzhaften Biergarten der Klostergaststätte besuchen möchte………….

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11 Kommentare

Ja Luis, wer weiß........welche Abstriche wir noch machen müssen............

Herrlich in die "Vergangenheit" geführt ...
irgendwo sah es kurz nach dem Kriege bei uns an der "Zonengrenze" ähnlich aus.
Gruß
Willi

Herrlich in die "Vergangenheit" geführt ...
irgendwo sah es kurz nach dem Kriege bei uns an der "Zonengrenze" ähnlich aus.
Gruß
Willi

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