Gewaltprävention an der APMSG
Projekt: „Gemeinsam gegen Gewalt“ in den 5. Jahrgangsstufen

Ein "einfacher" Konfliktknoten
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Am Projekttag der 5. Jahrgangsstufe der Anna-Pröll-Mittelschule stand das Thema „Gemeinsam gegen Gewalt“ im Mittelpunkt; dieser wurde von der Jugendsozialarbeit organisiert. Herr Scharbow von der Kriminalpolizei Augsburg führte die Schülerinnen und Schüler mit dem Spiel „Der Tornado wirbelt alle durcheinander…“ in das Thema ein. Es verdeutlicht, wer darüber entscheidet, ob Gewalt vorliegt und wie stark sie empfunden wird.
Um den Begriff „Gewalt“ zu erklären, griff Herr Scharbow auf den Begriff „Foul“ aus dem Fußball zurück, was den Kindern half, ein besseres Verständnis zu entwickeln. Gemeinsam überlegten sie, welche Verhaltensweisen im Unterricht als Fouls betrachtet werden könnten, beispielsweise gilt Schwätzen bereits als Foul? Sie diskutierten darüber, wie sie darauf reagieren könnten, ohne zu petzen oder selbst in Ärger zu geraten und kamen auf einfache Lösungen wie nonverbale Zeichen an Mitschüler senden z.B. Still-Zeichen. Erst wenn wir fair und eigenaktiv an einem Konflikt arbeiten, können wir auch Hilfe holen.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Umgang mit Beleidigungen. Die Schüler lernten, dass es wichtig ist, dem betroffenen Kind direkt in die Augen zu schauen und aufzuhören zu lachen, wenn jemand traurig wirkt oder wird. Sie besprachen, wie man sich richtig entschuldigt: in die Augen schauen, Hand schütteln und eine ehrliche, nette und ernstgemeinte Entschuldigung aussprechen. Mit einer Entschuldigung ist der Konflikt auch gelöst – und wird nicht immer wieder neu aufgerollt.
Der Polizist erklärt uns: „Mit einem großen Ärger im Bauch gibt es keine Lösung, lieber eine Nacht darüber schlafen und am nächsten Tag auch mal den ersten Schritt auf den anderen zugehen und versuchen, den Knoten zu lösen.“ Doch wer kann dabei helfen? Klassenkameraden, Lehrer - andernfalls entstehen viele unlösbare Streitknoten. Befinden sich aber mehrere ungelöste Streitknoten hintereinander, wird es immer schwieriger diese aufzulösen. Konflikte oder Fouls wie „Spaß“-Schubsen oder „Spaß“-Ärgern sind kein Spaß – auch nicht unter Freunden: was aus „Spaß“-Schubsen oder „Spaß“-Ärgern passiert, kann niemand vorhersehen und einschätzen.
Um das Verständnis für die Wahrnehmung von Fouls zu vertiefen, verwendete Herr Scharbow eine Foul-Skala, auf der die Schüler unterschiedliche Szenen auf einer Skala von 10-100 einschätzten. Die Diskussion zeigte, dass die Wahrnehmung von Fouls individuell ist und nur der Betroffene das Recht hat, ein Foul einzuordnen. Die Klasse erkannte in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Stopp-Signalen und dass Provokationen sofort beendet werden müssen, wenn der Betroffene diese zeigt.
Wie persönliche Meinungen und Einstellungen durch Erfahrungen und das Umfeld geprägt werden, beschäftigte die Klasse im Gespräch mit dem Polizisten stark. Die Schüler verglichen, wer ihre Meinung beeinflusst und wie Konflikte in verschiedenen Umgebungen gelöst werden können, sei es in der Familie, in der Schule oder im Verein. Auch die Gefahren der Manipulation im Internet wurden angesprochen.

Jeder Einzelne ist dafür verantwortlich, dass das Klassenklima gut ist und bleibt! Jedem Schüler, jeder Schülerin soll es gutgehen, das heißt es gelten einfache Regeln:
1. Betroffener gibt Stopp-Signal, diese muss ich akzeptieren
2. Werden Fouls als Fouls gesehen oder verharmlost?
3. Werden Fouls zugelassen? Schaut jemand weg?

Der Projekttag war eine wertvolle Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler, wichtige Konzepte im Umgang mit Gewalt und Konflikten zu verstehen und zu lernen, wie sie dazu beitragen können, eine positive Umgebung für und in ihrer Klasse zu schaffen.

Bürgerreporter:in:

Melina Drüssler aus Gersthofen

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