Mariä Himmelfahrt

Bürgerreporter Karl J. Zwierlein: Am 15. August feiert die Katholische Kirche das Muttergottesfest Mariä Himmelfahrt, die Aufnahme der allerseligsten Jungfrau Maria mit Leib und Seele in den Himmel, ihre feierliche Erhebung und Krönung als Königin des Himmels und der Erde. Dieses große Triumphfest ist das älteste und feierlichste Liebfrauenfest - es heißt deshalb an vielen Orten „der große Frauentag“ - und wurde in der ältesten Zeit am 18. Januar begangen, seit dem 6. Jahrhundert aber in der ganzen Kirche am 15. August gefeiert.

Der 15. August ist gleichzeitig der Tag der Kräuterweihe. Die Kirche weiht an diesem Fest mit Beziehung auf Maria als „die Blume des Feldes und die Lilie der Täler“, die „geistliche Rose", Kräuter, damit diese allen, die davon gebrauchen, zum Wohle der Seele und des Leibes gereichen. Segen und natürliche Heilkraft der Kräuter vereinigen sich, um den Strauß wie Osterpalme und Pfingstbirke zu einem Schutzmittel für Mensch, Vieh, Haus und Stall zu erheben. Vor allem die ländlichen Gemeinden unserer Heimat, aber auch viele Städte wie Augsburg und das ganze Umland, halten an diesem alten Brauch fest.

Nach wie vor tragen an Mariä Himmelfahrt Kinder und Erwachsene ihre Kräuterbüschel zur Kirche, tun sie dort während des festlichen Gottesdienstes weihen zu lassen. Die Büschel bestehen häufig nicht nur aus sieben, sondern aus siebenundsiebzig Kräutern, deren Namen alle durch altüberlieferte Kräuterbücher festgelegt waren. Meist sind es Heil- und Wunderkräuter, die Königskerze, auch Wetterkerze genannt, oft den Mittelpunkt bildend.

Eine besonders gesegnete Zeit war im süddeutschen Volksglauben der „Frauendreißiger“, die 30 Tage zwischen Mariä Himmelfahrt und Mariä Geburt am 8. September. Die Gestalt der Jungfrau Maria geht an diesen Tagen durch die Felder und segnet alle Kräuter und Blumen in ihrer besten Kraft. Die Natur ist während dieser Zeit den Menschen hold und günstig. Giftige Tiere sollen ihre gefährliche Waffe verlieren. Man könne sich ihrer in dieser Zeit gefahrlos bemächtigen. Eier, die in dieser Zeit gelegt werden, sollen als „Marieneier“ von besonderer Güte und Haltbarkeit sein. Um dieses uralte Marienfest ranken sich auch uralte Bauernweisheiten. „Mariä Himmelfahrt Sonnenschein, bringt viel Obst und guten Wein", sagt der Landmann und freut sich, wenn am 15. August die Sonne den ganzen Tag lacht. Vor allem der Winzer schaut an diesem Tag aus dem gleichen Grunde öfter als sonst zum Himmel, denn „hat unsere Frau gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt, gewiss sie guten Wein beschert“.

myheimat-Team:

Maria Knaus aus Augsburg

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