Man muss die Menschen lieben...

Ein Abend mit Kabarettist Andreas Giebel in der Stadthalle: Er schöpft bei „Das Rauschen in den Bäumen“ aus dem prallen Leben und schildert den Umgang mit skurrilen Gestalten. Dazu die Widrigkeiten des täglichen Lebens, die ihm zu schaffen machen. So z. B. die Suche nach Tomaten im Supermarkt. Er findet alles nur keine Tomaten und bekommt ständig Kostproben verabreicht. Menschliche Schwächen werden liebevoll breit getreten und Erfahrungen wie z. B. beim „Modellsitzen“ oder Langstreckenflug geschildert. Das Ganze gewürzt mit einem gehörigen Schuss Selbstironie. Das Publikum, darunter viele auswärtige Besucher, schüttelt sich vor Lachen. Giebel konnte wieder die ganze Bandbreite seines satirischen und komödiantischen Vermögens ausspielen.

Nach der Vorstellung hatte Giebel noch etwas Zeit für den myheimat-Mann. Wie schafft er es so ein Programm zusammen zu stellen? „Ich sammle gerne Geschichten und beobachte viel.“ Das alles wird im „Hinterstübchen“ abgelegt und dann überspitzt zu einem passenden Programm eingefügt. „Vor allem habe ich eine große Liebe zum Menschen“, erklärt Giebel. Und gerade diese große Liebe erschwert ihm angesichts der Katastrophe in Japan sein Programm „abzuspulen“. „Es fällt noch schwerer, den Schalter vor dem Auftritt umzulegen“, gesteht er freimütig. Was wünscht sich ein erfolgreicher Kabarettist, der schon über ein Dutzend Auszeichnungen und Preise erhalten hat? „Mehr Zeit um gute Bücher zu lesen.“ Zum Schluss noch die Scherzfrage: Giebel ist in Seenot, treibt hilflos im Wasser. Es nähern sich drei Rettungsboote. Im ersten sitzt Dirk Bach, im zweiten Alice Schwarzer und im letzten Markus Söder. Von wem würde er sich retten lassen? Von Markus Söder. Warum? „Weil er die größte Nautik-Erfahrung hat – er hat nie sein Ziel aus den Augen verloren und manchen Sturm überstanden.“

Aber, aber, "Um Giebel's Willen"....