Laridah-Marsch vor dem Lincoln Memorial in Washington

Nach dem Standkonzert: Die All Gersthofen Band vor dem Lincoln Memorial in Washington (Foto: Stadtkapelle Gersthofen)
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All Gersthofen Band begeistert in den USA

Eine weite Reise hat die „All Gersthofen Band“ hinter sich. Sie war Anfang Oktober in den USA, genauer gesagt in Staunton und in der Hauptstadt Washington D.C. Staunton ist eine Kleinstadt im Bundesstaat Virginia und hat ähnlich wie Gersthofen rund 23.000 Einwohner. Dort gibt es ebenfalls ein Blasorchester - die Stonewall Brigade Band. Sie wurde bereits 1855 als Saxhorn-Band gegründet und kann auf eine lange, wechselhafte Geschichte zurückblicken, in der der Civil War eine bedeutende Rolle spielt. Sie ist die älteste zusammenhängende Community-Band der Vereinigten Staaten. Sie hat über 70 aktive Musikerinnen und Musiker, die in der ländlich geprägten Region aus einem weiten Umkreis kommen.
Ein Mitglied der Stonewall Brigade Band heißt Bruce Fox. Er lebte viele Jahre in Gersthofen und spielte Posaune bei verschiedenen Gersthofer Kapellen. Er und Dr. Rainer Schaller, 1. Vorsitzender der Stadtkapelle, waren die kongenialen Organisatoren der Reise. Beide, so die überwältigende Resonanz von allen Seiten, hatten einen großartigen Job gemacht und alles bis ins kleinste Detail perfekt geplant und vorbereitet.
Zur „All Gersthofen Band“ gehörten 35 Musikerinnen und Musiker aus den Gersthofer Musikvereinen Stadtkapelle, Blasharmoniker, Schwäbische Musikanten und dem Jugendorchester sowie einige Gastmusikerinnen. Das Orchester hat sich in den USA als geschlossene, perfekt abgestimmte Einheit präsentiert und Deutschland, Bayern und Gersthofen in hervorragender Weise vertreten sowie bei vielen Menschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Ausläufer von Hurrikan Ian blasen Oktoberfest weg

Leider beeinträchtigte der Hurrikan Ian an den ersten beiden Tagen das geplante Programm. Seine Ausläufer zogen von Florida über South Carolina hinauf nach Virginia. Das führte hier zu starkem Regen und heftigem Wind. Das beim Frontier Culture Museum am Samstag geplante Oktoberfest musste deshalb ausfallen. Stattdessen wurde improvisiert und der Auftritt kurzfristig in den Saal einer Brauerei in Waynesboro verlegt. Am Sonntag ging es weiter mit Blasmusik in einem Weingut in Fishersville. Abends war dann noch eine gemeinsame Probe für das Konzert mit der Stonewall Brigade Band in deren Proberaum, einem alten Pumpenhaus, angesetzt. Am Montagvormittag traf sich eine Gruppe der jüngeren Gersthofer Musikerinnen und Musiker mit der Schulband in der Shelburne Middle School und demonstrierte typische bayerische Blasmusik.

Hands Across the Sea – beeindruckendes Gemeinschaftskonzert

„Hands Across the Sea“ war das gemeinsame Konzert der Stonewall Brigade Band und der All Gersthofen Band in Staunton überschrieben. Es war zweifellos der musikalische Höhepunkt der Reise. Das Konzert fand im Auditorium der High School statt. Da staunten die Gersthofer Besucher nicht schlecht. Ein riesiges, modernes Schulgebäude und weitläufige Sportanlagen um die Schule herum. Und dann das Auditorium: Ein Saal mit rund 1200 Sitzplätzen sowie einer ungewohnt großen Bühne. Im ersten Teil des Konzerts spielte die Stonewall Brigade Band unter der Leitung von Kevin Haynes amerikanische Kompositionen wie Panorama USA, Augusta Variations sowie zwei Medleys aus bekannten Musicals und Kinofilmen. Für die Gersthofer Band hatte Dirigent Gerhard Kratzer ein sehr abwechslungsreiches und mitreißendes Programm zusammengestellt. Gleich zu Beginn strahlte das Trompetenregister bei der „Fanfare Festive“. Darauf folgte mit „Festa Paesana“ ein modernes konzertantes Werk. Besonders beeindruckte die Zuhörer die musikalische Bitte um Frieden „Give us Peace“ von Ted Huggens. Mit den größten Hits von Udo Jürgens wurde dann satter Bigband-Sound geboten. Einen Gegensatz dazu bildete die melodisch und harmonisch recht ungewöhnliche Polka „Zeitlos“. Beim Laridah-Marsch, dem glanzvollen Abschluss des zweiten Teils, klatsche das Publikum begeistert mit.
Dann platzierten sich über 100 Musikerinnen und Musiker beider Kapellen auf der Bühne zum gemeinsamen Musizieren. Mit dem Marsch „Hands Across the Sea“ des berühmten amerikanischen Komponisten J.P. Sousa wurde das Motto des Konzerts in klingende Töne umgesetzt. Ein eindrucksvolles Klangerlebnis bot das Tongemälde „Shenandoah“ über das gleichnamige Tal, in dem auch die Stadt Staunton liegt. Zum Abschluss erklangen die Nationalhymnen der beiden Länder. Dr. Schaller verwies in seiner Ansprache auf den „Tag der Deutschen Einheit“ und die Rolle der USA bei der Wiedervereinigung. Donald Dollins, der Präsident der Stonewall Brigade Band, begrüßte die Gäste aus Gersthofen und betonte die Bedeutung der Musik für die Völkerverständigung.

Internationales Publikum bei Standkonzert in Washington auf der National Mall

Die letzten beiden Tage verbrachte die Reisegruppe in der Hauptstadt Washington D.C. Bestens betreut von Reiseführer Bruce Fox besichtigte sie die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein weiterer musikalischer Höhepunkt der Reise war dann das Standkonzert auf der imposanten National Mall direkt vor dem Lincoln Memorial. Dazu waren zwar vorher schwierige behördliche Abstimmungen erforderlich. Aber diese Örtlichkeit war für alle Beteiligten einzigartig und hinterließ einen unvergesslichen Eindruck. Das internationale Publikum, unter ihnen viele Deutsche und deutschstämmige US-Bürger, ließ sich die Musikdarbietungen nicht entgehen und lauschten sichtlich erfreut den bayerischen Klängen wie dem Bayerischen Defiliermarsch, dem Laridah und dem Augsburger Land-Marsch. Die mit Dirndl gekleideten Musikerinnen und die Musiker mit ihren roten Trachtenwesten wurden zu einem begehrten Fotoobjekt.

In Planung: Besuch der Stone Wall Brigade Band in Gersthofen

Hands Across the Sea wird weiter gehen. Die Planung für einen Besuch der Stonewall Brigade Band in Gersthofen starten laut Dr. Schaller und Bruce Fox schon in nächster Zeit. Angepeilt haben die Organisatoren Pfingsten 2024.

Bürgerreporter:in:

Peter Dumler aus Gersthofen

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