Auf den Hund gekommen. Zu Besuch bei Wolfgang Baumeister!

Auf den Hund gekommen. Zu Besuch bei Wolfgang Baumeister
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Der Pressemann besucht Baumeister in seiner Wohnung in der Frühlingstrasse.
Ein großer Schäferhund beschnuppert ihn neugierig. „Das ist ‚Flash‘, einer meiner zwei Rettungshunde“, erklärt Baumeister. Die beiden Hunde sind schon etwas in die Jahre gekommen und haben bei Baumeister ein Unterkommen gefunden.
Und schon ist man mitten in der Familie Baumeister. Lebensgefährtin Ulrike und die 7-jährige Tochter Ann-Kathrin sowie die beiden Hunde bilden einen festen Familienverband. „Die Hunde gehören als vollwertige Mitglieder dazu“, informiert der Brandschützer. Sie dürfen auch im Haus auf eigenen Matratzen schlafen. Somit ist Familie Baumeister gut „behundet“. Die beiden Vierbeiner erfordern aber auch viel Zeit. Er trainiert und übt ständig mit ihnen, damit sie ihre Fähigkeiten nicht verlieren Und das beantwortet gleich die Frage nach Hobbys. Als Kommandant einer ca. 90-köpfigen Feuerwehr und Halter von zwei
anspruchsvollen Hunden bleibt nicht viel Zeit für sonstige Freizeitvergnügen. Ein Glück, dass seine Lebensgefährtin die Liebe zu Hunden teilt; sie ist in ihrer Freizeit bei der BRK-Rettungshundestaffel Landsberg tätig. Man kann also sagen, dass die Familie Baumeister auf den Hund gekommen ist...

Baumeister hört übrigens die Bezeichnung „Kommandant“ nicht gerne. „Das ist mir zu militärisch, ich sehe mich lieber als Leiter des „Unternehmens Feuerwehr“, korrigiert Baumeister. Dabei hat er gleichzeitig als Kreisbrandmeister noch elf Feuerwehren im Umland wie z. B. Langweid und Gablingen zu betreuen. Überhaupt: Baumeister stapelt gerne tief; er macht nicht viel Aufhebens um seine Person. Er liebt mehr die moderaten Töne. Gefragt, in welcher Reihenfolge er seine persönlichen Belange einordnet, ergibt sich folgende Prioritätenliste: Familie, Feuerwehr, Hunde und dann endlich Wolfgang Baumeister. Baumeister lacht, als er das Stirnrunzeln beim Pressemann bemerkt. „Ich bin völlig zufrieden mit meinem Leben. Vielleicht leide ich auch an dem Helfersyndrom.“ Das hat er wahrscheinlich von seinem Vater mitbekommen, der fast 40 Jahre aktives Mitglied bei der Feuerwehr war. Baumeister selbst ist seit 1981 bei der Freiwilligen Feuerwehr Gersthofen. Dabei wollte er als Kind früher Landwirt werden. Später interessierte er sich für Autos und ließ sich zum Kfz-Mechaniker ausbilden; diesen Beruf übte er ca. 20 Jahre aus. Seit 1. Januar 2006 ist er als Angestellter bei der Stadt Gersthofen im Feuerwehrbereich beschäftigt. Nachdem der Mann vom gersthofer weiß, dass es für Hobbys keine Zeit gibt, möchte er nochmals nachfassen. Irgendeinen Wunsch oder eine Sehnsucht muss dieser Mann doch haben! Hat er auch. „Ich würde gerne wieder nach Amerika fliegen. Vier Wochen in Kalifornien; das wäre schön“, seufzt Baumeister etwas sehnsüchtig. „Aber so lange die Hunde da sind, geht es nicht.“ Es gibt noch einen Berührungspunkt zu Amerika. Der heroische Einsatz der New
Yorker Feuerwehr am 11. September 2001 hat Baumeister stark beeindruckt.
Bei diesem Einsatz kamen 343 Feuerwehrleute und Polizisten im World Trade Center ums Leben. Der Anschlag machte deutlich, was ein Feuerwehrmann letztlich riskiert. Baumeister weiß, dass die Feuerwehrstrukturen in Amerika nicht mit deutschen Verhältnissen vergleichbar sind, aber ein bisschen beneidet er das Ansehen der amerikanischen Kollegen in der Bevölkerung schon. „Hier ist natürlich auch eine Portion Patriotismus im Spiel“, fügt er hinzu. Er bedauert
auch, dass das Vereinsleben bei der Feuerwehr immer weniger wird. Häufigere Einsätze (dieses Jahr bereits ca. 200 Alarmierungen), immer mehr aufwändige und zeitintensive Ausbildungen - da bleibt nicht mehr viel Zeit für „gemütliches Beisammensein“. Seine Sorge gilt des Weiteren ausreichendem Nachwuchs. Dem Pressemann fällt auf, dass das Gespräch immer wieder bei Feuerwehr oder Hunden landet. Kann er eigentlich den Feuerwehrjob zuhause an den obligaten „Nagel“ hängen? Nein, der Funkmeldeempfänger hängt als ständiger Begleiter an seinem Gürtel, egal wo er sich aufhält; sogar im Urlaub zuhause. Nachts liegt der Empfänger in Reichweite. Abschalten kann Baumeister bei paziergängen, natürlich zusammen mit den Hunden. Hin und wieder greift er auch zum Kochlöffel und bereitet das Sonntagsessen zu, z B. Zwiebelrostbraten oder gar argentinisches Rindersteak. Lebensgefährtin Jutta ist damit zufrieden - nach eigenem Bekunden. Der Pressemann möchte die Zeit von Gersthofens obersten Brandschützer nicht über Gebühr strapazieren; schließlich hat er sich im Urlaub Zeit für das Interview genommen. Es wird noch ein Fototermin in der Feuerwehrwache vereinbart. Dort wird er „wen wundert es“ von zwei Hunden empfangen. Was kann man hier noch hinzufügen...?

Bürgerreporter:in:

Gerhard Fritsch aus Gersthofen

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