Pater Anselm Grün im Gespräch

Anselm Grün beim Vortrag
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Schon immer war der myheimat-Mann an einer Begegnung mit Pater Anselm Grün interessiert. Im Rahen seines Vortrags „Womit habe ich das verdient“ in der Stadthalle Gersthofen bot sich Gelegenheit für ein 10-minütiges Interview. Zeit genug, um den Benediktinermönch nach dem Geheimnis seiner Schaffenskraft zu fragen. Immerhin ist er ein erfolgreicher Buchautor, hält Vorträge und Seminare, ist Wirtschaftsleiter in seinem Kloster und lebt „nebenbei“ nach den Regeln des Heiligen Benedikt. Wie schafft er das? Pater Anselm lächelt: „Ich suche die Stille und meditiere viel. Meine größte Quelle ist der Heilige Geist. Allerdings muss ich ganz durchlässig sein und mein Ego ablegen, ganz klein machen.“ Klingt einfach, erfordert aber viel Übung. Kam der Gottesmann schon selbst einmal in die Lage sich zu fragen „Womit habe ich das verdient“? „Ja, vor Jahren zeigten sich Symptome, die Krebsverdacht aufkommen ließen. „Ich war ca. drei Wochen im Ungewissen“, erinnert sich der Pater. „Ich hatte keine panische Angst, aber es war eine harte Zeit. Ich nahm die Situation als Herausforderung an.“ Glücklicherweise hatte sich der Verdacht nicht bestätigt.

Der Pressemann hat viele seiner Bücher gelesen. Etwa 300 sind bisher verlegt worden. Hat er noch Stoff für weitere 300 Bücher? Pater Anselm lachend: „Nein, das glaube ich nicht. Mein Verlag bittet mich zwar ständig, aber für mich sind als Anlass ein Buch zu schreiben, Begegnungen mit Menschen wichtig. Sie geben mir Impulse für neue Bücher.“ In der Planung sind derzeit Bücher über die Therapiemethoden von Jesus, über Müdigkeit in verschiedenen Lebensbereichen (z. B. Partnerschaft, Arbeit) und über die Definition von „Heimat“. Das erfolgreichste Buch war bisher das Buch über die „50 Engel für das Jahr“, die der Mensch braucht. Die Zeit drängt, es müssen noch Fotos gemacht werden. Eine letzte Frage noch. Was würde Pater Anselm dem alttestamentarischen „Pechvogel“ Hiob sagen, wenn er ihm begegnen würde? „Gar nichts. Ich würde zunächst ihn reden lassen. Ihm einfach zuhören“, lautet die etwas überraschende Antwort. Dann nachfragen, wie er sich anpasst, ob er es als Herausforderung sieht. Vor allen Dingen soll er nicht über die Ursachen von Leiden grübeln. Leiden „passieren“ ganz einfach und sind unbegreiflich.

Das Interview ist beendet; die von dem Pater ausstrahlende Ruhe und Gelassenheit hat sich auf den Pressemann übertragen. Pater Anselm nimmt auf dem blauen Sofa im Foyer der Stadthalle Platz und lässt sich geduldig ablichten. Dann kommen schon die ersten Besucher und bitten um Autogramme und Buchsignierungen. Grün wird mit herzlichen Umarmungen von alten Bekannten begrüßt. Schließlich ist es Zeit für den Vortrag. Der, in freier Rede gehalten, spricht die Zuhörer an. In der fast ausverkauften Stadthalle herrscht absolute Stille, als Grün über Deutungen, Ursachen, neuen Herausforderungen trotz zerstörter Lebensplanung und Chancen durch Leiden spricht. Eine wichtige Aussage lautet: Gott straft nicht durch Leiden.

Nach ca. drei Stunden tritt Pater Anselm die Heimfahrt nach Kloster Münsterschwarzach an. Seinen etwas betagten VW Golf fährt er selbst. Die Nacht wird kurz sein – früh Aufstehen um 4:40 Uhr zum Gottesdienst ist angesagt. Außerdem wird er in Stuttgart erwartet. Es scheint, als hätte sein persönlicher Schutzengel viel zu tun...

Bürgerreporter:in:

Gerhard Fritsch aus Gersthofen

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