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Glaube verbindet und trägt - Predigt am 5. Sonntag der Osterzeit

  • Das Licht in Maria, Königin des Friedens
  • hochgeladen von Ralf Gössl

Predigt am 5. Sonntag der Osterzeit, 09. und 10. Mai 2020 - bei den ersten öffentlichen Gottesdiensten in St. Jakobus und in Maria, Königin des Friedens in Gersthofen. Predigttext: Johannes 14, 1-12

Liebe Mitchristen,

trotz allem, was zurzeit belastend ist, freue ich mich, dass ich heute zu Ihnen sprechen darf. Ich bereite gerne Predigten vor und ich predige auch sehr gerne. Sie wissen aber auch, dass meine Predigten eher kurz sind. Es ist mir wichtig, das, was ich sagen will, auf den Punkt zu bringen. Deshalb brauchen Sie heute – unter Ihrer Maske – auch keine Angst zu haben, dass es zu lange dauert.

Damit bin ich schon beim ersten Punkt. Sie tragen alle Maske. Ich durfte sie nur jetzt ablegen, weil ich zu Ihnen spreche. Und Sie sitzen im Abstand zueinander. Maskenpflicht, Hygienevorschriften, Abstandsregeln…. Wir sehen einander nicht so gut und wir sollen miteinander nicht in Berührung kommen. Da drückt sich viel Distanz aus. Eine Distanz, die den meisten Leuten sehr schwer fällt. Und obwohl diese Distanz da ist, sind wir doch ganz tief miteinander verbunden. Es ist Jesus, der uns miteinander verbindet und der innerlich mit uns in Berührung kommt. IHN tragen wir alle im Herzen. Deshalb waren wir auch in den vergangenen Wochen miteinander verbunden. Und wir sind jetzt auch mit all den vielen Menschen verbunden, die heute nicht hier sein können. Holen wir all diese Menschen im Gebet in unsere Mitte und stellen wir uns vor, dass auf jedem leeren Platz jemand sitzt, an den wir jetzt denken. Trotz aller Distanz haben wir eine große und tiefe Verbundenheit miteinander. Eine Verbundenheit, die uns keine Maske und keine Abstandsregel nehmen kann.

Ein zweiter Punkt ist mir wichtig. „Euer Herz lasse sich nicht verwirren“ – so sagt uns Jesus heute. Natürlich ist da vieles, was uns verwirrt hat und weiter verwirrt: die schrecklichen Bilder der Leichensäcke und Massengräber; die Leute, die in den Intensivstationen beatmet werden; die Probleme der Familien und Betriebe; die vielen Leute, die bis zur Erschöpfung für andere da sind; die Zahlen, die jeden Tag durch die Medien geistern und sich oft auch widersprechen. Und dazu haben wir dann alle das jeweils eigene Lebenspaket von persönlichen Sorgen und Ängsten zu tragen. „Euer Herz lasse sich nicht verwirren“ – damit lässt uns Jesus aber nicht allein. Er ergänzt das mit dem Satz „glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Ich habe mich auch angesichts meiner eigenen Krankheit in den letzten Wochen selber gefragt: Ralf, glaubst du eigentlich an Jesus? Glaubst du selber das, was du den Leuten predigst? Oder noch persönlicher habe ich mir die Frage gestellt: „Glaube ich dir, Jesus?“ Glaube bedeutet nicht, dass auf einmal alles ganz gut ist. Glaube heißt nicht, dass alles Schlimme auf einmal weg ist. Glaube aber bedeutet, dass ich darauf vertrauen darf, dass ich nicht alleingelassen bin. „Gott ist wie ein Fels“, so heißt es einmal in den Psalmen. Ein Fels verschont uns nicht vor Erschütterungen und Stürmen. Aber ein Fels trägt uns und gibt uns Halt. Der Glaube an Gott verschont uns auch nicht vor den Stürmen des Lebens. Aber Gott schenkt uns Halt und trägt uns. Diesen Glauben und dieses Vertrauen wünsche ich uns allen in dieser verwirrenden Zeit.

Ein letzter Gedanke. In diesen Tagen jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal. Wir dürfen dankbar sein für eine lange Periode des Friedens in unserem Land. Natürlich können wir die Schrecken der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und die Grausamkeit des Krieges nicht mit unseren heutigen Problemen vergleichen. Aber wir dürfen uns ermutigen lassen, dass auch durch schwerste Krisen hindurch eine bessere Zukunft möglich wurde. An dieser Zukunft bauen auch wir, wenn wir uns bei allen Unterschieden gegenseitig achten und zusammenhalten. Die Botschaft Jesu und der Glaube an Gott bestärken uns dabei.

Liebe Mitchristen, nehmen wir das Wort Jesu mit in die kommende Zeit: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren, glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Dieser Glaube verbindet uns trotz aller Distanzen. Dieser Glaube kann uns Frieden schenken. Und dieser Glaube trägt uns auch durch schwere Zeiten! Amen.

Pfarrer Ralf Gössl

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1 Kommentar

Amen, Pfarrer Ralf Gössl.

Hier der Psalm 91 -

Unter dem Schutz des Höchsten

1 Wer im Schutz des Höchsten wohnt, *
der ruht im Schatten des Allmächtigen.

2 Ich sage zum HERRN: Du meine Zuflucht und meine Burg, *
mein Gott, auf den ich vertraue.

3 Denn er rettet dich aus der Schlinge des Jägers *
und aus der Pest des Verderbens.

4 Er beschirmt dich mit seinen Flügeln, /
unter seinen Schwingen findest du Zuflucht, *
Schild und Schutz ist seine Treue.

5 Du brauchst dich vor dem Schrecken der Nacht nicht zu fürchten, *
noch vor dem Pfeil, der am Tag dahinfliegt,

6 nicht vor der Pest, die im Finstern schleicht, *
vor der Seuche, die wütet am Mittag.

7 Fallen auch tausend an deiner Seite, /
dir zur Rechten zehnmal tausend, *
so wird es dich nicht treffen.

8 Mit deinen Augen wirst du es schauen, *
wirst sehen, wie den Frevlern vergolten wird.

9 Ja, du, HERR, bist meine Zuflucht. *
Den Höchsten hast du zu deinem Schutz gemacht.

10 Dir begegnet kein Unheil, *
deinem Zelt naht keine Plage.

11 Denn er befiehlt seinen Engeln, *
dich zu behüten auf all deinen Wegen.

12 Sie tragen dich auf Händen, *
damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;

13 du schreitest über Löwen und Nattern, *
trittst auf junge Löwen und Drachen.

14 Weil er an mir hängt, will ich ihn retten. *
Ich will ihn schützen, denn er kennt meinen Namen.

15 Ruft er zu mir, gebe ich ihm Antwort. /
In der Bedrängnis bin ich bei ihm, *
ich reiße ihn heraus und bring ihn zu Ehren.

16 Ich sättige ihn mit langem Leben, *
mein Heil lass ich ihn schauen.

mit guten und frohen Mitchristengrüßen, Maarit Midair aus München

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