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Mit Feuereifer bei der Feuerwehr....

  • Die Feuerwehrdamen mit Hund von links: Alexandra Wehr, Amelie Rosenwirth, Jessica Gärtner, Stefanie Götzenberger, Birte Grüter.
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So könnte ein Albtraum aussehen:hen: Ein Feuer bricht aus, die Notrufnummer 112 wird gewählt und die Feuerwehr muss aus einem benachbarten Ort ausrücken, weil die zuständige Feuerwache infolge Personalmangel nicht oder nur unzureichend besetzt ist. Wertvolle Zeit geht verloren, bis der Löschzug am Brandort eintrifft. Ein Szenario, das Feuerschutzfachleuten und Kommunalpolitikern gleichermaßen Sorge bereitet.

Etwas entschärft wird diese „brandgefährliche“ Situation durch die zunehmende Zahl von Frauen und Mädchen, die sich zu Feuerwehrfrauen (oder Truppfrauen) ausbilden lassen. Bereits im letzten Krieg mussten notgedrungen Frauen Dienst bei der Feuerwehr verrichten, da die Männer ja an der Front waren. Sie standen dabei bravourös „ihren Mann“. Dann wurde es wieder still um die Feuerwehrfrauen. Die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau hatte keinen Platz für weibliche Floriansjünger. Inzwischen hat ein Umdenken statt gefunden und Frauen finden zunehmend Interesse an dem Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr oder Berufsfeuerwehr.Und das ist gut so, denn die weibliche Verstärkung ist willkommen und wird gebraucht.

Der myheimat-Mann sah sich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Gersthofen um. Acht Gersthoferinnen verstärken die Männerriege der Freiwilligen Feuerwehr. Fünf davon traf der Pressemann zum Interview in der Feuerwache Gersthofen. Jessica Gärtner, Stefanie Götzenberger, Birte Grüter, Amelie Rosenwirth und Alexandra Wehr stellten sich seinen Fragen - nicht dabei Claudia Buhl, Daniela Stök und Sandra Wassermann. Birte Grüter gibt gerne Auskunft, auch stellvertretend für ihre Kolleginnen. Die 42-Jährige, Mutter, Hausfrau und Verwaltungsangestellte, ist sei 6 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr Gersthofen. Sie wird nur von Stefanie Götzenberger übertroffen, die auf ca. 8 Jahre zurück blicken kann. Was hat sie bewogen, bei der Freiwilligen Feuerwehr mitzumachen? Abenteuerlust, oder die Lust eigene Grenzen festzustellen? Die Gründe sind unterschiedlich. Birte Grüter war etliche Jahre im Rettungsdienst und fand Spaß beim Helfen und suchte bei der Feuerwehr neue Einsatzmöglichkeiten. Alexandra Wehr erfüllte sich einen Kindheitstraum und konnte bereits bei der Feuerwehr erlernte „Erste Hilfe“ Kenntnisse erfolgreich einsetzen. Jessica Gärtner suchte eine ansprechende Freizeitbeschäftigung. Amelie Rosenwirth wurde durch ihren Bruder, ebenfalls Feuerwehrmann, animiert. Allen gemeinsam ist der Wunsch, Dienst am Nächsten zu verrichten, sinnvoll die Freizeit zu gestalten und soziale Kontakte zu pflegen, sprich Kameradschaft zu erleben. Kameradschaft? Werden sie von ihren männlichen Kollegen akzeptiert? „Ja. Wir ziehen ja alle am gleichen Strang“, versichert Birte Grüter. Ihre Kolleginnen nicken zustimmend. Sie haben Gottseidank bei ihren Einsätzen noch keine schlimmen Dinge sehen müssen. Weil sie vielleicht „geschont“ werden? Nein, aber es gibt Situationen, die von Männern kräftemäßig besser gemeistert werden können. So bedeutet z. B. das Tragen eines Atemschutzgerätes18 Kilo auf dem Rücken. Ein Rettungsschere wiegt immerhin 25 Kilo. Mit voller Montur kommen dann schon 40 Kilo zusammen. In solchen Fällen helfen die „Männer“, falls erforderlich, natürlich ihren weiblichen Kollegen. „Ich weiß, wir können uns darauf verlassen“, erklärt Birte Grüter dankbar. Ihr Mann ist übrigens ebenfalls bei der Feuerwehr. Wenn die Alarmierung über Funkwecker erfolgt rückt einer von Beiden aus.

Wurde schon mal der Entschluss bereut, bei der Feuerwehr ehrenamtlichen Dienst zu verrichten? Immerhin sind 72 Stunden Grundausbildung vorgesehen, dazu wöchentlich ca. 3 Stunden für Sonderausbildungen. Hinzu noch Zugübungen und in der Brandschutzwoche groß angelegte Übungen. Und dann natürlich der durch das Einsatzgeschehen verursachte Zeitaufwand. „Manchmal muss man schon seinen inneren Schweinehund überwinden“ gesteht Stefanie Götzenberger. Aber sie sind trotzdem mit „Feuereifer“ dabei. Zuweilen kommt aber Frust hoch. „Wir wünschen uns mehr Verständnis für unseren ehrenamtlichen Einsatz“, erklärt Birte Grüter. Auch hier zustimmendes Nicken. „Wer sich bei einem Einsatz die Nacht um die Ohren schlägt, ist halt tagsüber nicht ganz „taufrisch“ und kann keine volle Leistung bringen.“ Da sollte von den Mitmenschen schon ein Auge zugedrückt werden. Schließlich könne jeder in die Lage kommen, die Hilfeleistung der Feuerwehr anzufordern. Wolfgang Baumeister, Leiter der Feuerwache, schaltet sich in das Gespräch ein. "Außerdem: in jedem „Feuerwehrler“ steckt eine Person mit Bedürfnissen, Sorgen und Wüschen. Nur wenige interessert: Wie wird der Spagat zwischen Einsatz und Familie oder Beruf geschafft? Gibt es noch Zeit für andere Interessen? Wie werden Einsätze verarbeitet, die unter die Haut gehen?“ Fragen, die zu wenig gestellt werden... Der Pressemann merkt, dass sich Wolfgang Baumann etwas von der Seele geredet hat.

In der Fahrzeughalle sind einige Feuerwehrmänner zu sehen. Dazwischen Baumeister der seine Männer unterrichtet. Es ist Samstag Nachmittag – eigentlich die Zeit für Familie, Einkaufen, Kinobesuch, Straße kehren oder Auto putzen. Beruhigend zu wissen, dass es immer wieder Bürger(innen) gibt, die ihre Zeit zum Schutz ihrer Mitmenschen opfern. „Die Stadt Gersthofen versucht immerhin, durch die Einrichtung eines Punktesystems eine gewisse finanzielle Entschädigung zu gewähren“, erklärt Baumeister. Reich werde man dadurch nicht; man freue sich aber darüber. Überhaupt würden die Stadtväter gut für die Feuerwehr sorgen. Eine passende Bemerkung zum Abschluss des Interviews. Also liebe(r) Leser(in), wenn die Lust auf „Feuerwehr“ geweckt wurde - mehr Info unter Telefon 0821-5672712 (Wolfgang Baumeister) oder Internet http://www.feuerwehr-gersthofen.de/. Gleich vormerken: am Sonntag, den 30. Juni „Tag der offenen Tür“ bei der Freiwilligen Feuerwehr Gersthofen.

  • Die Feuerwehrdamen mit Hund von links: Alexandra Wehr, Amelie Rosenwirth, Jessica Gärtner, Stefanie Götzenberger, Birte Grüter.
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  • Fühlt sich wohl bei der Feuerwehr: Birte Grüter, daneben Wolfgang Baumeister
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2 Kommentare

Ein Bericht über ein Hobby das Respekt und Anerkennung verdient.
Freiwillige Feuerwehr bedeutet: Ehrenamtlich 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr für seine Stadt und ihre Bürger da zu sein.

Wirklich ein toller Artikel! Er erinnert mich an einen schon etwas älteren Beitrag von Sigrid Wagner aus Neusäß, die über drei Steppacher Feuerwehrdamen geschrieben hat. Zu lesen hier: http://www.myheimat.de/neusaess/blaulicht/drei-jun...

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