Weltcup-Finale in Sigulda
Entscheidungen im Gesamtweltcup der Damen- und Herren Doppel sowie Team-Staffel offen Weltcup-Finale in Sigulda / Damen- und Herren Doppel sowie Team-Staffel

Julia Taubitz vorzeitig Gesamtweltcupsiegerin im Rodeln  | Foto: Bildrechte: FIL - Internationaler Rodel Verband Fotograf: Mareks Galinovskis
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  • Julia Taubitz vorzeitig Gesamtweltcupsiegerin im Rodeln
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  • Vorschau 9. EBERSPÄCHER Rodel Weltcup in Sigulda (LAT)

Berchtesgaden, Zum großen Finale der 46. EBERSPÄCHER Weltcup-Saison geht es für die Athlet/innen an diesem Wochenende vom 01. bis 03. März noch einmal in Sigulda (Lettland) um die finalen Weltcuppunkte. Neben den Rennen im EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup steht am Sonntag die letzte Team-Staffel des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW auf dem Programm. Es wird ein besonderer Finalsonntag, denn erstmals werden die finalen Weltcupläufe der Damen und Herren am Sonntag ausgetragen.

Nachdem letzte Woche an gleicher Stelle die kleinen Kristallkugeln im Sprint-Weltcup vergeben wurden, geht es jetzt noch um die Disziplin-Wertungen im EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup und die Entscheidungen im Gesamtweltcup. 126 Athletinnen und Athleten aus 16 Nationen gehen an diesem Wochenende an den Start. Gemeldet haben 31 Damen und 31 Herren im Einsitzer sowie elf Damen- und 21 Herren Doppelsitzer.

Weltcupfinale mit neuem Rennformat

Zum diesjährigen Weltcupfinale wird erstmals ein neues Format getestet. Die Rennen der Damen und Herren im Einsitzer werden an beiden Tagen ausgetragen, d. h. der erste Lauf am Samstag und der entscheidende zweite Lauf am Sonntag. FIL-Sportdirektor Matthias Böhmer erwartet sich davon noch mehr Spannung. "Es sind die letzten Rennen im Weltcup und es geht noch um wichtige Punkte im Disziplin- und Gesamtweltcup. Damit es für die Zuschauer vor Ort spannend bleibt, aber auch für die Fernsehzuschauer, haben wir diesmal für Sonntag einen echten Finaltag, mit den Entscheidungen in den Einzeldisziplinen und in der Team-Staffel, geplant. Wir wagen damit etwas Neues und erleben am Sonntag ein richtig spannendes Weltcupfinale. Wir hatten uns im Vorfeld dazu mit den Athletenvertretern abgestimmt, die quasi unser Sprachrohr zu den Athleten sind. Die Athletenvertreter waren ebenso positiv angetan wie die übertragenden Fernsehsender. Letztlich können wir den Rodelsport nicht neu erfinden, aber vielleicht können wir ihn mit solchen kleinen Änderungen spannender machen."

Gesamtweltcup-Entscheidung bis zuletzt spannend - nur Taubitz und Langenhan vorzeitig Gesamtsieger im Einzel

Neben den großen Kristallkugeln für den Sieg im EBERSPÄCHER Gesamtweltcup (12 Rennen) werden an diesem Wochenende von der FIL auch kleine Kristallkugeln für die Disziplinen-Gesamtsieger des klassischen EBERSPÄCHER Rodel Weltcups (9 Rennen ohne Sprint) vergeben. Die Entscheidungen im Sprint-Weltcup waren bereits letzte Woche in Sigulda gefallen: Julia Taubitz (GER), Max Langenhan (GER), Martins Bots und Roberts Plume (LAT) sowie Andrea Vötter und Marion Oberhofer (ITA) ließen sich als Gesamtsieger im FIL Sprint-Weltcup 2023/24 feiern.

Bei den Damen hat Julia Taubitz bereits vorzeitig ihren Titel verteidigt. Die 27-jährige Deutsche gewinnt zum vierten Mal (zum dritten Mal in Folge) den Gesamtweltcup. Sie führt vor dem letzten Rennen uneinholbar mit 995 Punkten vor Teamkollegin Anna Berreiter (706) und der Österreicherin Madeleine Egle (700), die sich noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Plätze liefern. Taubitz setzt damit die imponierende Erfolgsserie der deutschen Rodlerinnen fort, die seit 1999 den Gesamtweltcup gewonnen haben. Als bislang letzte Rodlerin außerhalb der deutschen Mannschaft setzte sich vor 26 Jahren die Italienerin Gerda Weißensteiner durch.

Im Kampf um den Gesamtweltcup der Herren fiel die Entscheidung bereits zugunsten von Max Langenhan. Der Deutsche stand bisher in zehn Rennen auf dem Podest, sechsmal davon ganz oben, und kann sich über die erste große Kristallkugel seiner Karriere freuen. Der 24-Jährige führt mit 970 Punkten im Gesamtranking vor Kristers Aparjods (LAT, 741) und Jonas Müller (AUT, 681). Hier bleibt es dennoch spannend, denn mit seinen zwei Siegen vom letzten Wochenende liegt der Deutsche Felix Loch mit 680 Punkten in Lauerstellung.

Im Gesamtweltcup der Damen Doppel nehmen die Italienerinnen Andrea Vötter und Marion Oberhofer zwar ein komfortables Polster an 94 Punkten ins letzte Rennen, aber der Sturz von Degenhardt/Rosenthal zuletzt im Sprint hat gezeigt, dass man in Sigulda erstmal ins Ziel kommen muss. Hinter ihnen geht es knapp zu: Das neu formierte deutsche Doppel Dajana Eitberger/Saskia Schirmer liegt derzeit mit 801 Punkten auf dem zweiten Platz, dicht gefolgt von ihren Teamkolleginnen Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal (795) und den Österreicherinnen Selina Egle/Lara Kipp (789).

Auch im Herren Doppel fällt die Entscheidung um die große Kristallkugel beim letzten Rennen. Die Österreicher Thomas Steu/Wolfgang Kindl haben eine eindrucksvolle Premierensaison in den Eiskanal gezaubert. In elf Rennen standen sie neun Mal auf dem Podest, dreimal davon ganz oben. Mit 896 Punkten führen sie die Gesamtwertung deutlich vor den Deutschen Tobias Wendl/Tobias Arlt (800) und Martins Bots/Roberts Plume (776) an und müssen eigentlich nur ins Ziel kommen um sich den Sieg im Gesamtweltcup zu sichern.

Mit insgesamt 48 Staffelsiegen führt Team Deutschland mit Abstand die ewige Statistik an. In dieser Saison konnte das Team des scheidenden Cheftrainers Norbert Loch zwar drei der bisherigen fünf Team-Staffeln gewinnen, doch nachdem sie in Altenberg nur auf dem fünften Platz landeten, ist der Gesamtweltcup des EBERSPÄCHER Team-Staffel-Weltcup presented by BMW noch nicht entschieden.

Deutschland führt das Ranking mit 440 Punkten vor Österreich (400 P.), den USA (340 P.) und Lettland (295 P.) an.

Die aktuellen Stände in allen Wertungen sind hier einzusehen: Weltcup Gesamtstände - Rennrodeln

(fil-luge.org)

Letzter Weltcup für Norbert Loch als deutscher Cheftrainer

Im Rahmen der FIL Rodel Weltmeisterschaften 2024 in Altenberg wurde der Wechsel an der Spitze des deutschen Rodelteams bekannt. Der langjährige deutsche Rodel-Cheftrainer Norbert Loch wird nach der Saison das Zepter weitergeben an seinen 46-jährigen Nachfolger Olympiasieger Patric Leitner. Zum Abschied hatte das Team von Norbert Loch, der seit dem Jahr 2008 die deutsche Rodelmannschaft führt, die 97. WM-Medaille und das 44. Gold gewonnen. Bei Olympia holten die Loch-Schützlinge insgesamt 22 Medaillen (13 Gold-, fünf Silber- und vier Bronzemedaillen). Das Saisonfinale in Sigulda ist somit der letzte Weltcup für Norbert Loch in seiner Funktion als deutscher Cheftrainer. Wir haben vorher mit ihm gesprochen. Im Interview verrät er u. a., wie die Übergabe im deutschen Team erfolgen wird, warum ihm die WM 2016 am Königssee besonders in Erinnerung bleibt, vor welchen Herausforderungen der Rodelsport in der Zukunft steht, und warum er vor allem Sigulda als Weltcuport vermissen wird.

Julia Taubitz vorzeitig Gesamtweltcupsiegerin im Rodeln  | Foto: Bildrechte: FIL - Internationaler Rodel Verband Fotograf: Mareks Galinovskis
Weltcup-Finale in Sigulda / Entscheidungen im Gesamtweltcup der Damen- und Herren Doppel sowie Team-Staffel offen
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Felix Loch (Mitte) gewinnt zum ersten Mal nach Dezember 2022 wieder einen Weltcup. Es ist sein 51. Weltcupsieg im lettischen Sigulda. Zweiter wird Lokalmatador Kristers Aparjods (Lettland/links) und Dritter Max Langenhan, der sich damit zum ersten Mal vorzeitig den Gesamtweltcupsieg sichert  | Foto: FIL - Internationaler Rodel Verband Fotograf: Mareks Galinovskis
Bürgerreporter:in:

Heinz Kolb aus Gelsenkirchen

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