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Kulturdenkmal Kreuzsteine: „Sieben Trappen“

Wer Hannover auf dem Grünen Ring mit dem Fahrrad umrundet, bemerkt – südlich des Dorfes Benthe – acht Steine aufrecht beisammen, die „Sieben Trappen“. Von diesen heißt es in der Gegend allgemein, dass es dabei spuke, und jede Nacht ein Poltergeist sich da sehen lasse; es geht daher nächtens niemand gern vorbei. Es handelt sich um sog. Kreuzsteine, mit denen es folgende Bewandtnis hat.

Zu der altgermanischen Einrichtung des Wergeldes kam mit der Einführung des Christentums für einen Totschlag noch eine Reihe kirchlicher Bußen, mit denen die Untat auch nach kirchlicher Lehre gesühnt werden sollte. Solche Auflagen bestanden u. a. in Seelenmessen, Wallfahrten nach Rom, gemeinsamen Bußzügen des Täters mit einer bestimmten Anzahl von Begleitern. Diese Auflagen dienten dem Seelenheil des Getöteten, der ja ohne geistliche Absolution aus dem Dasein geschieden war. Häufig erscheint auch die Verpflichtung, ein steinernes Kreuz setzen zu lassen, und zwar entweder am Tatort oder an einem anderen Ort, wo es die Hinterbliebenen wünschten. Diese steinernen Kreuze sind die Sühnekreuze und Kreuzsteine, die man allenthalben in Feld und Flur antrifft (in Niedersachsen etwa 400). Ein bekanntes Beispiel ist der Kreuzstein bei Schloss Ricklingen.

Die sieben Trappen werden urkundlich schon 1474 "bey den syven crucen" erwähnt und standen ursprünglich an einer alten Gerichtsstätte zu Benthe. Dieser Aufstellungsort wurde bis zur Flurbereinigung 1857 gepflegt. Danach wurden die Steine an die B65 versetzt, befinden sich heute aber zu ihrem Schutz etwas weiter im Dorfinnern. Um sie ranken sich verschieden Sagen; eine davon lautet:

Einst ging ein Ackersmann mit seinem Knechte übers Feld. Das Gespräch kam auf den Lohn, welchen der Knecht noch von seinem Herrn zu fordern habe. Dieser bestritt, jenem noch etwas schuldig zu sein; der behauptete dagegen standhaft, dass er noch eine namhafte Summe zu bekommen habe. Der Ackersmann, ein grundschlechter Patron, vermaß und verschwor sich, dass er ihm nichts mehr schuldig sei, und schloss mit den Worten: „Der Teufel soll mich in die Erde schlagen, wenn ich euch noch etwas schuldig bin!“ In diesem Augenblick tat sich unter Getöse die Erde auf, und vom Bauer blieb nichts übrig als seine letzten sieben Trappen, die er dem weichen Erdboden eingedrückt.

  • Die "Sieben Trappen" (der 8. Stein stak ursprünglich in der Mitte).
  • hochgeladen von Rüdeger Baumann
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  • Die Steine am ehemaligen Ort vor dem Gasthaus "Zu den sieben Trappen".
  • Foto: www.benthe.org
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12 Kommentare

Ein paar waren geplant, aber wie das halt so ist - die Zeit. Ich bin als Surfer auch eher der Kommunikative und diskutiere gern über Gott und die Welt.
Ausserdem kann man Artikel ja auch durch Kommentare ergänzen - das ist das Internet ;-)

Als Kind bin ich auch immer an den Steinen vorbei gefahren,die Geschichte mit dem verschluckten Bauern war so schön gruselig,später habe ich die Steine nicht mehr gesehen und ich war der Meinung das man sie, wie so vieles was alt ist, endsorgt hat,freue mich das es die sieben Trappen noch gibt,danke für Deinen Bericht.

Ein interessanter Bericht - muß mal darauf achten - fahre fast jeden morgen daran vorbei.

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