Tod, heißt nicht vergessen

Die wunderbare Sängerin Manuela wäre heute 70 Jahre alt geworden. Mit ihren Cover-Versionen internationaler Hits brachte sie frischen Wind in die eingestaubte Schlagerwelt der 60er Jahre. Sie starb mit nur 57 Jahren an Krebs. Heute gedenken wir ihr!
Alles zum berühmten Vorbild „Blame it on the Bossa Nova“ erfahrt Ihr hier.
Kindheit im Arbeiterkiez
Manuela, die bürgerlich Doris Wegener hieß, wächst im Berliner Arbeiter-Bezirk Wedding auf. In ärmlichen Verhältnissen, in einem acht-Personen Haushalt, verbrachte sie ihre Kindheit. Nach ihrem Volksschulabschluss arbeitet Manuela als Löterin bei der AEG. Daneben singt Manuela in einer Kneipe in Wedding, dem „Ufer-Eck“, für 15 DM. Hier wird sie von ihrem Manager Peter Meisel entdeckt.
Nach der Eck-Kneipe
Wenig später gewann Manuela einen Nachwuchswettbewerb bei der Plattenfirma Ariola. Ihr Debüt ist die LP „Manuela!“, 1963 erscheint „Schuld
Das Lied „Schuld war nur der Bossa Nova“ ruft jedoch die Sprachkritiker auf den Plan – Manuela singt, als hätte sie einen englischen Akzent, dadurch bekommt das Lied jenen internationalen Flair, der dem deutschen Schlager zu jener Zeit so schmerzlich abgeht. Auch die Jugendschützer sind empört: wegen der Zeile „Doch am nächsten Tag fragte die Mama: ‚Kind, warum warst du erst heut’ morgen da?‘“ wird die Single vom Bayrischen Rundfunk auf den Index gesetzt.
Die Verleumdungsklage
Bis in die 70er Jahre hinein hatte Manuela weiterhin Erfolge mit Titeln wie „Ich geh noch zur Schule“ und „Küsse unterm Regenbogen“.
Dann folgt der Medienskandal: 1973 behauptet Manuela, dass einer der Redakteure der ZDF-Hitparade 20.000 Euro Schmiergeld für einen ihrer Auftritt kassiert habe. Manuela bekam daraufhin eine Anklage wegen Verleumdung und prozessierte jahrelang erfolglos dagegen. Die Auswirkungen der Verleumdungsklage waren verheerend für Manuelas Karriere: die TV-Sender, vor allem das ZDF, boykottierten die Sängerin von nun an, auch die Boulevardpresse hetzte nun gegen Manuela.
Erst 1992 durfte Manuela wieder im ZDF auftreten. Aber das ist noch nicht alles – Manuela geht pleite, weil ihr späterer Manager Werner Fey ihr Vermögen veruntreut hat. Die Künstlerin muss auf Firmen- und Volksfesten spielen, um sich noch über Wasser halten zu können. Die Sängerin soll laut Bild auch an Alkoholproblemen gelitten haben.
Alkohol und Tod
Mit 57 Jahren verstirbt Manuela im Jahr 2001 in einer belgischen Kleinstadt an Krebs. Der ehemalige Teenie-Star aus Berlin hat mittlerweile mehrere Gedenktafeln bekommen, außerdem wurde in Berlin eine Straße nach ihr benannt. Heute wäre sie 70 Jahre alt geworden

Bürgerreporter:in:

Erich Schmitt aus Stadtallendorf

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