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Die Kletterbrücke in Eichenau

Die Brücke befindet sich in einem kleinen Wäldchen in einem Naturschutzgebiet an der Landstraße zwischen Eichenau und Emmering. Leider wird die schön gelegene Lokation auch immer wieder von Partyfeieren aufgesucht die sich nicht an das Verbot des Feuermachens usw. trotz Hinweisschild halten. Wegen diesen Leuten gibt es auch immer wieder Probleme mit den Anwohnern die sich bei der örtlichen Polizei beschweren. Der Müll und Lärm kommt aber nicht von den Kletterern. Darum sind immer wieder Aufräumaktionen der Kletterer nötig die dann den Müll der Anderen zum Wertstoffhof nach Fürstenfeldbruck mit privaten Pkws fahren. Die letzte Aktion liegt erst ein paar Wochen zurück. Hierbei wurden Sofas Teppiche und unzählige Flaschen beseitigt. Die Bilder zur Kletterei an der Brücke stehen im Internet.
Die Brücke war ursprünglich für einen Nordring der Eisenbahn um München gedacht. Andreas Knipping führt hierzu (2006) aus: "Nach dem Krieg wurde das Gleis Olching – Emmering zur Abstellung unbenutzter Güterwagen verwendet. 1949 wurde es abgebaut, weil man für die Schienen und Schwellen in dem von vielen Kriegsschäden betroffenen Netz der Deutschen Reichsbahn andernorts bessere Verwendung hatte. Ein amtliches Stilllegungsdatum ist nicht bekannt. Noch heute sind die Spuren der kurzlebigen Strecke unübersehbar. Die Stahlbrücke zwischen Gröbenzell und Olching ist Fußgängern und Radfahrern hochwillkommen, die schnurgerade Trasse des Dammes nach Südwesten ist weiterhin gut zu erkennen, auch wenn die Straßenbrücken beim Zitzstaudenhof und bei Unterroggenstein um 1980 abgebrochen wurden und die Trasse hier zugunsten der Straßen planiert wurde. Im Wald nördlich der Straße Eichenau – Emmering finden wir noch heute eine Betonbrücke, die niemals einen Tag in Betrieb war. Auf ihr sollte die genannte Straße einst die Bahn überqueren. Man kam aber nicht mehr zu den notwendigen Dammschüttungen und begnügte sich mit einer schienengleichen Kreuzung der so schwach befahrenen Strecke mit der ebenfalls unbedeuteten Straße. ... Für zwei Gleise ausgelegt wurde auch dieser Abschnitt am 2.10.1939 eingleisig eröffnet. Im Gegensatz zu den anderen Abschnitten des Nordrings verzichtete man auf die spätere Zulegung des zweiten Gleises. Die Bedeutung des Abschnitts Olching Ost – Steinwerk blieb sehr gering. Auch im Zweiten Weltkrieg war den Güterverkehr auf der Allgäubahn unbedeutend, und der nördliche Rangierbahnhof, zu dem man ihn hätte leiten wollen, existierte ja noch nicht.
Nur in der Zeitgeschichte spielt diese Strecke eine makabere Rolle. Gerade wegen ihrer geringen Nutzung konnte man das Gleis beim Steinwerk nahe Emmering am 25.4.1945 für die Aufstellung von Güterwagen nutzen, in die 3000 überwiegend jüdische Häftlinge des KZ Dachau bzw. seiner Außenstelle Kaufering nach schrecklichen Fußmärschen verladen wurden. Wegen des schnellen Vorrückens der Amerikaner kam ein Weitertransport der Opfer etwa in eine imaginäre Alpenfestung nicht zu Stande. Die Überlebenden wurden in Seeshaupt befreit. (nach:. Süddeutsche Zeitung, Fürstenfeldbrucker SZ, 30.4./ 1.5.2005) "
Die Münchner Kletterer kümmern sich heute um die Brücke, sie schreiben:
"Am 25.05.05 wurden an der Kletterbrücke zwischen Eichenau und Emmering im Landkreis Fürstenfeldbruck (ca. 25km vor München) rostige alte wacklige Haken entfernt und durch neue Klebehaken ersetzt . Die Kosten für die Sanierung wurden von den Kletterern ausgelegt und den nach Absprache von der DAV Sektion Oberland übernommen. Die sanierten Routen wurden mit Warnhinweisen versehen auf denen auf die neuen Klebehaken und die Aushärtezeit für den Kleber und der damit gegebenen Gefahr verwiesen wird. Die neuen Haken wurden nach der vorgeschriebenen Aushärtezeit auf Sturz belastet und für sehr gut und sicher befunden. Zusätzlich wurde eine neue Dachroute eingebohrt.
Unterstützt wurden die Kletterer durch die freiwillige Feuerwehr Emmering die für die nötige Ausrüstung sorgte. Von der Sanierung wurden Fotos gemacht.
Weiter sollen in naher Zukunft die Routen „MC Hammer“ (5+) mit Haken versehen sowie ebenfalls die Route ohne Namen links neben der „Fledermaus“(5+).
Für die Kleinen ist eine Route im 4ten Grad geplant da leider so eine Route noch nicht an der Brücke existiert und das Interesse hierfür vor allem für Familien und Anfänger gegeben ist

Die Brücke ist ca. 8m hoch. Es kann im Vorstieg geklettert werden als auch Toprope gesichert, da man von hinten auf die Brücke über einen sicheren Trampelpfad gelangt. Die Schwierigkeitsgrade bewegen sich zwischen 5 und 9+ .Die Routen sind mit mindestens je 3 Haken gesichert (auf 8m). Augenblicklich können alle Routen geklettert werden. Trotzdem ist wie auch am Fels Vorsicht geboten .In einigen Routen befindet sich der erste Haken sehr hoch z.B. „Heavy Metal“ (7-). Auch für Boulderer sind einige knifflige Kletterproblem vorhanden.
Die Brücke wird regelmäßig von Jung und Alt besucht . Sie ist Treffpunkt zum Trainieren und Ideal für Leute die mal in den Klettersport schnuppern wollen und ihre ersten Schritte versuchen. Hier findet man freundliche Ansprech- und Kletterpartner die einem gerne behilflich sind. Lästig sind nur die unzähligen Mücken im Sommer."
Es ist Schön das sich die Kletterer um den Erhalt ihrer Brücke kümmern damit sie noch möglichst lange allen zur Verfügung steht.
Im Internet werden die Details vorgestellt.
bei www.climbing.de gibt es eine Datenbank, die alle 61 Routren der Brücke genau beschreibt. Es sind höchste Schwierigkeitsgrade dabei. Für Anfänger leider wenig!

Zur Geschichte der Eisenbahn im Münchner Westen vergleiche auch http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/tag/eisen...
Der Aufsatz von Andreas Knipping zur Bahngeschichte:

Basisartikel zu Eichenau.
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...

Alles über Eichenau im DLZ: http://www.dlz-eichenau.de
Im Portal: http://www.bayregio-eichenau.de kostenlos eintragen lassen!


Ihr persönlicher Identifikationscode lautet: 0ae721956072a6f737f09b88552a4c

  • Kletterbrücke am Rande von Eichenau
  • hochgeladen von Michael Gumtau
  • Bild 1 / 2
  • 61 Kletterrouten zwischen 5 und 9
  • Foto: climbing de- Statistik
  • hochgeladen von Michael Gumtau
  • Bild 2 / 2

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5 Kommentare

Sehr schöner Artikel - für was solche ehemals sinnlose Brücke im Endeffekt dann doch wichtig und richtig ist!

Eine sinnvoll genutzte ehemalige Brücke, toll.

Die Brücke ist weit genug von Anwohnern entfernt und somit ein guter Platz um Parties zu organisieren. Wenn man mal weniger eigensinnig wäre und das Feiern dort erlauben würde, müssten die Feierwilligen auch nicht gehetzt den Ort verlassen und der Müll würde nicht dort liegen.
Man sollte das begünstigen und eine Pauschale für den Ort verlangen, dann wären die Aufräumkosten gedeckt und die Sprayer - Sie haben doch nicht ernsthaft ein Problem damit, dass der Beton nun bunt ist, oder?
Ich persönlich finde es weit wesser, wenn dort gemütlich getanzt und getrunken wird, als wenn ein historisches Stück Kultur von Kletterhaken perforiert wird.

Übrigens, für die Betreiber der Seite, es gibt keine AGB"s", lediglich AGB. Liest sich wie Kehlkopfkrebs.

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