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Flakhelfer - Die vergessene Generation

(Achtung, wegen mehrerer Rückfragen: Ich habe das Büchlein zwar redigiert, aber es ist nicht über mich, sondern nur über die unten genannte Adresse zu beziehen !!!)

„Flakhelfer – was ist das?“, werden sich vor allem jüngere Menschen fragen. Wikipedia gibt hier eine klare Auskunft:

„Als Flakhelfer werden die Jugendlichen bezeichnet, die in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges (ab 1943) im Deutschen Reich zum Einsatz in den Flakstellungen der Luftwaffe und der Kriegsmarine herangezogen wurden. Die weitaus größte Gruppe stellten die amtlich als Luftwaffenhelfer, abgekürzt „LwH“, bezeichneten Oberschüler der Jahrgänge 1926 bis 1928.“ (Ergänzung: „Flak“ = „Flug-Abwehr-Kanone“)

Pater Johannes Neudegger, als Hermann N. geboren 1928 in Memmingen und heute 82 Jahre alt, war einer von ihnen. Detailliert, minutiös und eindringlich schildert er seine Erfahrungen, die er während der letzten Kriegsmonate 1944 / 1945 als Flakhelfer mit Gleichaltrigen oder Jüngeren in Meitingen bei Augsburg und Freudenstadt im Schwarzwald erlebt hat.
Statt ihre Jugend erleben zu dürfen, wurden diese Jahrgänge als „Kindersoldaten“ oder „Schülersoldaten“ missbraucht. Für den „Gröfaz“ – den „größten Führer aller Zeiten“, waren diese Einsätze ein Ehrendienst für Führer, Volk und Vaterland. Für die Jugendlichen eine Zeit der Entbehrungen, in denen sie den Mut entwickeln mussten, sich ihre eigenen kleinen Nischen zu schaffen und eine eigene Interpretation von strikten Befehlen, deren Nichtbefolgung auch in diesem Alter zur sofortigen standrechtlichen Erschießung führen konnte.

Das Büchlein „Die vergessene Generation“ von P. Johannes Neudegger enthält eindringliche Schilderungen des täglichen Überlebenskampfes, die das Blut in den Adern gefrieren lassen. Wenn beispielsweise im Kapitel „Tausendfacher Overkill“ ein Bombenangriff auf die Flakstellung seiner Einheit geschildert wird, bei dem es eine Formation von 36 Marauder-Flugzeugen (= „Plünderer“) nur auf diese eine Stellung abgesehen hat und dabei einen „Teppich“ aus mehr als 1000 Bomben streut, wird der Leser vollkommen ins Geschehen eingebunden und erlebt den Angriff quasi live mit.
Die Besonderheit dieses Büchleins liegt darin, dass ein unerschütterlicher Glaube an Gott das Überleben möglich macht und dieser Zeit einen klaren Sinn gibt.

Auch mein unten stehender Beitrag "Einen Juden erschießen - für 10 Pfennig" ist diesem Büchlein entnommen.

Wichtig ist zudem mein Kommentar unten zu dem Titelfoto, auf dem das mit Trauerband verdeckte Hakenkreuz (nicht) zu sehen ist. Ein Beispiel von Zivilcourage!

Das Büchlein selbst ist zu beziehen über den EOS-Verlag Sankt Ottilien, 132 Seiten, Titel: Die vergessene Generation. Aus dem Alltag eines Flakhelfers, ISBN 978-3-8306-7443-6, Preis 14,80 Euro.

Bestell-Link: http://www.eos-verlag.de/geschichte-und-kultur/leb...

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4 Kommentare

Es ist gut, dass Zeitzeugen über ihr Leben während des "1000-jährigen Reiches" berichten. Vielen Dank für den interessanten Buchtipp.

Ein kleiner Hinweis:

Wichtig auf dem Titelfoto ist das Trauerband über dem Hakenkreuz. Dazu gibt es eine Geschichte:

Sein Vater in Memmingen war eben verstorben, als die SS vor der Tür stand und diesen abholen wollte.
"Verhaften Sie seit Neuestem auch schon Leichen?", fragte er sie - woraufhin diese wortlos gingen.
Seit diesem Zeitpunkt trug er das Trauerband über dem Hakenkreuz - und immer, wenn er darauf angesprochen wurde, meinte er:
"Bringt mir meinen toten Vater zurück - und ich nehme die Binde ab."

Er durfte sie anbehalten bis zu Hitlers Selbstmord. Das ist für mich gelebte Zivilcourage.

Genau so war’s. Eine mustergültige, interessante Geschichte.

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