TV Augsburg steht nach offenem Schlagabtausch gegen Highlander Lüdenscheid im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Skaterhockey

14. November 2010
14:30 Uhr
TVA-Arena, 86199 Augsburg
Lukas Fettinger und Martin Schymainski beim Bully
4Bilder
  • Lukas Fettinger und Martin Schymainski beim Bully
  • hochgeladen von Michael S.

In einem tollen Spiel mit starken Offensiv-Aktionen gehen die Skaterhockey-Bundesligaspieler des TV Augsburg in der Gabelsbergerstraße mit 10:8 als Sieger gegen die Highlander Lüdenscheid aus der Arena und stehen nun im Finale um die Deutsche Meisterschaft.

Wer zu spät kommt, verpasst einen Haufen Tore. In diesem Fall sieben Stück. Den Jubel der Augsburger Fans bekomme ich gerade noch mit, als ich zum Ende des 1. Drittels im entscheidenden Playoff-Halbfinalspiel zwischen dem TV Augsburg und den Highlandern aus Lüdenscheid in die TVA-Arena komme. Wer hier gewinnt, steht im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Skaterhockey. Der TVA führt 4:3.

Ihr Offensiv-Pulver haben die beiden Teams im ersten Durchgang noch längst nicht verschossen. Innerhalb von fünf Minuten nach dem Bully zum zweiten Drittel fallen drei weitere Tore. Der Zwischenstand auf der Anzeigetafel beruhigt die Fans der Heimmannschaft: 6:4.

Hart umgekämpftes Halbfinale

Selbst in einer Überzahlsituation zugunsten der Lüdenscheider verteidigen zwei TVA-Feldspieler gegen vier Highlander im Dauerangriff erfolgreich. Trotzdem landet der Ball einmal hinter Torhüter Andreas Fuchs, bevor der TVA wieder vollzählig ist.

Die Partie ist hart umkämpft. Hier wird kein Ball verloren gegeben. Andreas Gerstberger vom TVA übertreibt es für den Geschmack eines fairen Sportsmanns mit Aktionen gegen den direkten Kontrahenten, die nicht dem Ballgewinn dienen. Und bei Aggressiv-Leader Florian Nies, der sich unter anderem mit heftigen Checks von hinten den Zorn der Gästefans zuzieht, darf getrost von überzogener Härte gesprochen werden.

Offensiv-Drang auf beiden Seiten

Trotzdem steckt dieses Playoff-Halbfinale voller Offensiv-Drang auf beiden Seiten. David Balasz behauptet sich rechts vor dem Augsburger Tor gegen drei Verteidiger und spitzelt den Ball im Fallen vor den Kasten. Doch da ist kein Mitspieler. Stattdessen kommt Kevin Hnida an den Ball und startet durch. Während seines ansehnlichen Solos kurvt er allein durch die gegnerischen Reihen und schließt von links ab. Wie dieser Ball den Weg ins Tor fand, wird Hnida nicht einmal selbst wissen. Es steht 7:6 für den TVA.

„Die duseln die Tore nur so rein“, finden die Lüdenscheider. Aber bei Weitem nicht alle 18 Tore sind Glücksprodukte. Im Gegenteil: Selten gab es in der TVA-Arena so viele Treffer nach hervorragenden Angriffskombinationen auf beiden Seiten.

Im dritten Viertel haben die Nies-Brüder schließlich ihren großen Auftritt. Frühzeitig stören sie die Highlander gemeinsam beim Spielaufbau und sichern sich den Ball. Florian spielt Maximilian erst frei und dann super an. Der TVA liegt mit 8:7 vorne.

Ein starker Mohr im Tor und Balasz Wut reichen Lüdenscheid nicht

Lüdenscheids Torhüter Jonas Mohr kratzt einige starke Schüsse sensationell aus den Ecken, doch knapp sechs Minuten vor Spielende führt der TVA mit 10:8. Das Finale ist greifbar. Bis 31 Sekunden vor Schluss bleibt es bei diesem Ergebnis. Dann nimmt TVA-Trainer Thomas Kastenmeier eine taktische Auszeit.

Bei den Highlandern kristallisiert sich Balasz als Wortführer heraus. In einer Wutansprache auf Englisch treibt er sein Team noch einmal an. Er sagt irgendetwas mit „fucking“ und dass er unbedingt ins Finale will. Der Wille allein zählt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Im Lüdenscheider Fanblock wird über das Pfeif-Verhalten des Schiedsrichter-Duos gemosert und über Spieler, die sinnlos zu diskutieren anfangen. Dabei betrachten die Gästefans dieses Alles-oder-Nichts-Spiel im Wesentlichen durchaus objektiv. Zumindest so objektiv es eben geht, wenn vom Ergebnis abhängt, ob die eigene Mannschaft ins Endspiel einzieht. Nur zum Schluss überwiegt der Frust, kommt der Unmut über so manch fehlende Strafe gegen den TV Augsburg oder über die unpassende Musikauswahl (2Raumwohnung: 36 Grad) bei Spielunterbrechungen hoch.

Es bleibt beim 10:8. Der TV Augsburg steht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Finale um die Deutsche Meisterschaft im Skaterhockey. Die komplette Mannschaft stürmt auf das eigene Tor zu, es fliegen Helme und Schläger, die Spieler liegen sich in den Armen.

Ergebnis: TV Augsburg – Highlander Lüdenscheid 10:8
Alle Tore im Spielverlauf:
0:1 Krüer, 1:1 M. Dietrich, 2:1 Hnida, 2:2 Svejda, 2:3 Krüer, 3:3 M. Nies, 4:3 Kozlovsky // 4:4 Eefting, 5:4 F. Nies, 6:4 Klundt, 6:5 Balasz, 6:6 Balasz, 7:6 Hnida // 7:7 Kerstholt, 8:7 M. Nies, 8:8 Svejda, 9:8 Gläsel, 10:8 Gläsel

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Augsburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

35 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.