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„Pissnelken“ sind verkannte Allrounder: Löwenzahn als leckerer Kaffee, Brotaufstrich, Abführmittel und Wetterradar

  • Meer in Gelb: Blühender Löwenzahn soweit das Auge reicht. Doch bald ist es mit der Farbpracht wieder vorbei.
  • Foto: Siegbert Werner
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Millionen Kids kennen seinen Namen aus der beliebten Kinderserie von Peter Lustig. Auch wenn die Botaniker von ihm als „Gewöhnlichem“ Löwenzahn sprechen, ist er doch alles anderes als das. In diesen Tagen sorgt das zur Familie der Korbblütler zählende Gewächs wieder für gelbe Blütenmeere und –ozeane - in Gärten, an Wegesrändern und Wiesenflächen. Doch mit der farbigen Pracht, die sowieso nur eine Scheinblüte ist, wird es bald vorbei sein. Dann trägt „man“ profanes Weiß und mutiert zur von Kindern so geschätzten Pusteblume. Die mit haarigen Flugschirmen ausgestatteten Früchte gehen, Gleitschirmfliegern nicht unähnlich, auf die Reise. Den Kurs bestimmt der Wind. Seid fruchtbar und mehret Euch!
Nur Ignoranten können Löwenzahn als Unkraut verunglimpfen. Wer sich nur ein bisschen mit dieser krautigen Pflanze auseinander setzt, gewinnt Hochachtung vor ihr. Löwenzahn hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Er hat innere und äußere Werte. Für Kaninchen und Meerschweinchen ist er ein Leckerbissen. Die Blätter haben einen hohen Nährstoffgehalt, die Blüten, enthalten wichtige Bitterstoffe, Vitamin C, Kalium, Eiweiß, Fettsäuren und Mineralstoffe.

Mühsam ernährt sich das Bienchen

Vor allem aber die Bienen profitieren durch sein frühes Aufblühen von ihm, und wir damit indirekt auch. Löwenzahnhonig besticht durch sein kräftiges Aroma, ist im frischen Zustand goldgelb und dickflüssig und kandiert feinkörnig zu einem dann gelblichen Aufstrich. Aber man bedenke: Für ein einziges Kilogramm Honig müssen die fleißigen Brummer an über 100 000 Löwenzahnblüten andocken. Mühsam ernährt sich nicht nur das Eichhörnchen…
Der Mensch schätzt die „Kuhblume“ sowohl als Genuss- als auch Heilmittel. Die gelben Blüten eignen sich zur Herstellung eines wohlschmeckenden, honigähnlichen Sirups oder Gelees. Die jungen, nur leicht bitter schmeckenden Blätter können als Salat verarbeitet werden. Mit einer Speck-Rahmsauce wird eine echte Delikatesse daraus. Aus den getrockneten fleischigen Pfahlwurzeln, die bis zu zwei Meter lang werden können, wurde in den Nachkriegsjahren Ersatzkaffe hergestellt, und der erlebt in diesen Tagen eine Renaissance. Schmeckt gar nicht so übel, wenn man die Wurzeln vorher röstet.

Saublume als „Bettschisser“

In der Natur- und Volksheilkunde genießt der „Rahmstock“, wie er auch genannt wird, ob seiner Bitterstoffe hohes Ansehen. Diese Stoffe fördern die Verdauung und haben eine harntreibende Wirkung. Daher rührt übrigens auch der Name „Pissnelke“ oder „Bettschisser“. Aus der „Saublume“ gewonnene Extrakte helfen auch bei Appetitmangel, Völlegefühl, Blähungen oder Störungen im Bereich des Gallenabflusses sowie bei rheumatischen Erkrankungen und Ekzemen. Und bei bäuerliche Meteorologen gilt der auch als Kautschukersatz taugliche „Bumbein“ als „Frosch“: Wenn sich die Blütenrosette gegen Abend noch geöffnet zeigt, ist mit eher schlechten Wetter zu rechnen.

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  • Naschen ist gesund: Auf Bienen üben die geöffneten Rosetten der „Pissnelke“ eine magische Anziehungskraft aus. Der daraus resultierende Honig besticht durch sein kräftiges Aroma.
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  • Ready For Take-Off: Als Pusteblume wir der spate Löwenzahn vor allem von Kindern geschätzt.
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  • Die letzten Nächte waren noch mal ziemlich kalt. Rauhreif hat sich auf den weißen Archänen der Pusteblume festgesetzt.
  • Foto: Siegbert Werner
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  • Die leicht bitter schmeckenden Löwenzahnblätter eignen sich auch hervorragend als Salat. Inm Verbindung mit einer Speck-Rahmsoße wird eine echte Delikatesse daraus.
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