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Beibehaltung der Normalzeit und Abschaffung der Uhr-Zeit-Verstellung auf die sogenannte "Sommerzeit" MESZ

Liebe Gesundheit Interessierte,

Ende März ist es wieder soweit.

Am Sonntag, den 29. März 2015 beginnt zum 35. Mal die staatlich verordnete Tageslichtnutzzeit MESZ (unnatürliche „Sommer“-Zeitverordnung) und mit ihr der siebenmonatige soziale Jetlag. Die gesundheitlichen Auswirkungen des damit verbundenen chronischen Schlafmangels sind uns allen inzwischen bestens bekannt.

Doch es gibt auch Menschen, die sich eine ganzjährige so genannte „Sommerzeit“ MESZ wünschen. Diese beziehen sich augenblicklich gerne auf das Ergebnis einer internationalen Studie von Anna Goodman, in welcher die tägliche Aktivität von 25.000 Kindern im Alter zwischen fünf und 16 Jahren in insgesamt neun Ländern untersucht wurde. Die Kernaussage der Studie lautet: „Wenn die Sonne später untergeht, spielen Kinder deutlich mehr im Freien.” Sie bezieht sich bei genauerem Hinsehen allerdings auf den Vergleich eines durchschnittlichen Sommertages, an dem die Sonne gegen 21:00 Uhr untergeht, mit einem durchschnittlichen Wintertag, an dem es bereits gegen 17:00 Uhr dunkel wird. Die Studie steht somit in keinem direkten Bezug zur Uhrzeitumstellung. Der Effekt einer Verstellung von der Normalzeit auf die so genannte „Sommerzeit” MESZ wurde in der Studie separat untersucht. Das Ergebnis hierzu ist ernüchternd: Im Durchschnitt bewegten sich die Kinder durch die Uhrumstellung pro Tag gerade mal zwei Minuten mehr. Ist es wirklich sinnvoll, daß unsere Kinder dafür im Bezug zum Lauf der Sonne morgens eine volle Stunde früher aufstehen, deshalb permanent weniger als nötig schlafen und all die erwiesenen gesundheitlichen Nachteile in Kauf nehmen?

Der Neurobiologe und Wissenschaftsautor Dr. Peter Spork präsentiert in seinem Buch “Wake up! Aufbruch in eine ausgeschlafene Gesellschaft” eine gesunde Alternative:
Man solle die künstliche „Sommer“-Zeitverordnung MESZ abschaffen und mit der Schule später beginnen. Gleichzeitig solle man den Kindern vormittags mehr Freizeitaktivitäten ermöglichen, etwa das Training im Sportverein vor Schulbeginn anbieten und insgesamt dafür sorgen, daß sie sich vermehrt vormittags im Freien aufhalten. Dann bekommen die Kinder exakt in dem Zeitfenster vermehrt Tageslicht ab, in dem es die positivste Auswirkung auf ihre innere Rhythmik hat. Gemeinsam mit dem früheren Sonnenuntergang durch die Beibehaltung der Normalzeit sorgt das bei Kindern und Erwachsenen dafür, daß sie abends früher schläfrig und morgens eher wach werden. Die Gesellschaft findet wieder in ihren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zurück und insgesamt mehr Schlaf! Wie nötig es ist, daß die Gesellschaft als Ganze wieder mehr Schlaf findet, unterstreichen aktuelle Angaben der US-amerikanischen National Sleep Foundation. Nach der Auswertung von 320 Fachartikeln zum Thema hat ein 18-köpfiges Expertengremium neue Empfehlungen für die optimale Schlafdauer vorgelegt: Demnach sollten Neugeborene bis zum dritten Lebensmonat 14 bis 17 Stunden pro Tag schlafen, Kleinkinder zwischen 4 und 11 Monaten 12 bis 15 Stunden und im ersten und zweiten Lebensjahr 11 bis 14 Stunden.
Für Vorschulkinder bis zum fünften Lebensjahr empfehlen die Forscher 10 bis 13 Stunden Schlaf und für Schulkinder zwischen 6 und 13 Jahren immerhin noch 9 bis 11 Stunden. Teenager zwischen 14 und 17 Jahren sollten sich regelmäßig 8 bis 10 Stunden Nachtruhe gönnen. Junge Erwachsene und Erwachsene kommen demnach mit 7 bis 9 Stunden Schlaf aus und ältere Menschen ab 65 Jahren sogar mit nur 7 bis 8 Stunden.

Zumindest für Jugendliche und Erwachsene liegen diese Werte deutlich über der tatsächlichen Schlafdauer der Durchschnittsbevölkerung an Werk- und Schultagen. Eine dauerhafte Abschaffung der MESZ wäre ein erster wichtiger Schritt, das zu ändern. Und das wäre wiederum eine äußerst effektive und kostengünstige Maßnahme zur Prävention von Volkskrankheiten: Der derzeitige Zuwachs an Diabetes Typ I & Typ II-Erkrankungen sowie anderen Stoffwechselkrankheiten bei Jugendlichen wird nach Meinung vieler Experten vom zunehmenden chronischen Schlafmangel in der Gesellschaft zumindest mitverursacht. Eine dauerhafte Rückkehr zur ganzjährigen Normalzeit MEZ könnte also wahre Wunder wirken.

Bis zum 15. April sammelt die Rentnerin Frau Inge Jensen aus Flensburg Unterschriften für die "Beibehaltung der Normalzeit", die Sie dann an die Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel überreichen möchte.
Weitere Informationen unter: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Mit-Unterschriften-zur-Kanzlerin-Rentnerin-kaempft-gegen-Sommerzeit-id33390687.html

Ein weiteres Unterschriftenformular für Frau Jensen gibt es auch unter: http://www.jenapolis.de/2015/03/11/ist-die-sommerzeit-noch-zeitgemaess/

„Wir sind verantwortlich für das, was wir tun, aber auch für das, was wir nicht tun.“
Voltaire - Autor, 1694-1778

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2 Kommentare

Auch in den Medien ist der zu frühe Schulbeginn für unsere Kinder Thema.

Siehe:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/familie/schulunterricht-bei-jugendlichen-soll-spaeter-beginnen-13436308.html

http://www.spektrum.de/news/acht-uhr-ist-zu-frueh-zum-lernen/1344381

Diese Situation des zu frühen Schulbeginns in der Normalzeit wird nochmals verschärft durch die Umsetzung der Uhr-Zeit-Umstellung auf "Sommerzeit" MESZ!

Die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder fordert späteren Unterrichtsbeginn an Schulen.

Siehe:
http://www.allgemeine-zeitung.de/politik/hessen/mehr-ruecksicht-auf-eulen-ex-bundesfamilienministerin-kristina-schroeder-fordert-spaeteren-unterrichtsbeginn-an-schulen_15448884.htm

In den Monaten der Uhr-Zeit-Umstellung auf "Sommerzeit" MESZ (Ende März bis Ende Oktober) bedeutet das immer noch einen Schulbeginn um 7:30 bzw. 8:00 Uhr.

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