Zeit der Besinnung

Die dunkle und kalte Jahreszeit beginnt und man sehnt sich nach Wärme und Licht.
So war es schon immer. Doch so langsam wissen wir, wie wir diese Zeit für uns schön gestalten.
Heißer Tee, heiße Schokolade, ein warmes Bad, viele Kerzen, leise Musik  und natürlich am Tag raus an die Luft..............
Da hat so jeder sein Rezept.  

Altes Kaminstück

Draußen ziehen weiße Flocken
durch die Nacht, der Sturm ist laut;
hier im Stübchen ist es trocken,
warm und einsam, stillvertraut.

Sinnend sitz ich auf dem Sessel,
an dem knisternden Kamin,
kochend summt der Wasserkessel
längst verklungene Melodien.

Und ein Kätzchen sitzt daneben,
wärmt die Pfötchen an der Glut;
und die Flammen schweben, weben,
wundersam wird mir zu Mut.

Dämmernd kommt heraufgestiegen
manche längst vergeßne Zeit,
wie mit bunten Maskenzügen
und verblichner Herrlichkeit.

Schöne Frauen mit kluger Miene,
winken süßgeheimnisvoll,
und dazwischen Harlekine
springen, lachen, lustigtoll.

Ferne grüßen Marmorgötter,
traumhaft neben ihnen stehn
Märchenblumen, deren Blätter
in dem Mondlicht wehn.

Wackelnd kommt herbeigeschwommen
Manches alte Zauberschloß;
hintendrein geritten kommen
blanke Ritter, Knappentroß.

Und das alles zieht vorüber:
schattenhastig übereilt –
Ach! da kocht der Kessel über,
und das nasse Kätzchen heult.

Heinrich Heine

Bürgerreporter:in:

Silke Dokter aus Erfurt

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