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Sensationsfund in Elz
Geschichte des Elzer Kirmesliedes muss wohl umgeschrieben werden

Die Elzer legen bekanntermaßen viel Wert auf ihre Kirmestraditionen. Erst Ende 2022 wurde in Elz der Jubiläumsband „100 Jahre Kirmeslied“ mit Bildern und Geschichten zur Elzer Kirmes vorgestellt. Hiermit sollte daran erinnert werden, dass der Elzer Heimatdichter Paul Blättel den Text zu dem beliebten Lied bereits im Jahr 1922 verfasst hat.

Doch vermutlich muss die Geschichte des Liedes komplett neu geschrieben werden: die Elzerin Sabine Steger stieß bei Renovierungsarbeiten auf einen zunächst unscheinbaren Zettel, der sich bei näherer Betrachtung als Sensationsfund entpuppte. Steger, die als Vertreterin der Bürgerliste in der Elzer Gemeindevertretung sitzt, wohnt mit ihrer Familie in einem Haus, das Paul Blättel Ende der 1920er Jahre zusammen mit seinem Schwager Anton Eufinger gebaut hat.

„Wir haben das Blatt bei einer Sanierung unter ein paar losen Holzdielen gefunden", so Steger. Vermutlich sei das Blatt irgendwann darunter gerutscht und so verloren gegangen.

Das kleine Blatt Papier ist mit dem Datum 1.4.1923 versehen und enthält nur wenige Zeilen Text, verfasst in der für die 1920er typischen Handschrift. Versmaß und Reimschema entsprechen eindeutig dem Rest des Kirmesliedes. Die historischen Zeilen lauten:

Nach 4. St.:
Gemeinsom wolln mär Kjärmes halle,
drum git in Elz gleichs Reht fir alle
Trage Bouwe än die Mareschjer
Is de Baam net gar so schwer
Ref.

Übersetzung:
Nach 4. St(rophe):
Gemeinsam wollen wir Kirmes halten,
drum gilt in Elz gleiches Recht für alle
Tragen (ihn) Buben und Mädchen
Ist der Baum nicht gar so schwer
Ref(rain)

Darunter hat Blättel noch notiert, diesmal allerdings auf Hochdeutsch: „Hierfür sind meine Elzer wohl erst in hundert Jahr bereit". Wer die Posse um die stärkere Beteiligung der Elzer Mädchen in den vergangenen Monaten verfolgt hat, muss allerdings feststellen, dass der Heimatdichter hier wohl um mindestens 50 Jahre zu kurz gegriffen hat.

Das historische Dokument soll in einer feierlichen Zeremonie an den Elzer Geschichts- und Museumsverein übergeben werden. Ein Termin werde gerade abgestimmt, heißt es aus den beteiligten Kreisen. Ob das Buch zum Kirmeslied neu aufgelegt oder lediglich um einen Beileger ergänzt wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

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1 Kommentar

Es ist halt wieder mal April.

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