Stromversorgung und Gasversorgung in Eichenau: Kapitaleinsatz ist gefragt

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  • hochgeladen von Michael Gumtau

Die Gasversorgung in Eichenau – besteht ein öffentliches Interesse?


Im Sommer 2013 hat der Gemeinderat beschlossen, sich die nächsten 10 Jahre nicht um die Gasversorgung zu kümmern sondern die Konzession nur neu auszuschreiben. Ein Zeitraum von 10 Jahren kommt dafür in Frage. Falls die KommEnergie GmbH in die Gasversorgung einsteigt (was aber eher unwahrscheinlich ist) ist eine indirekte Beteiligung gegeben.

Im Gemeinderat gehen die Meinungen auseinander, ob die Gasversorgung genauso wichtig wie die Stromversorgung ist, so dass ein öffentliches Interesse ( und damit Kapitaleinsatz) zu rechtfertigen ist.
In der Gemeinderatssitzung im April 2013 wurde noch keine Entscheidungen getroffen, obwohl der „Konzessionsvertrag“ mit den Stadtwerken München als Gaslieferanten nach 20 Jahren ausläuft und irgendwie neu abgeschlossen werden muss. Nun verlängert er sich automatisch noch um ein Jahr, aber dann muss eine Entscheidung her.

Der Konzessionsvertrag muss abgeschlossen werden

, da die Gasrohre im öffentlichen Straßengrund verlaufen und in der Regel zahlt der Gaslieferant dafür eine Gebühr. Die drei Gemeinden, die an der KommEnergie GmbH beteiligt sind (Eichenau, Gröbenzell, Puchheim) werden nun gemeinsam eine Beraterfirma einsetzen, um Hilfe bei der Anwendung des seit 2011 neuen Energiewirtschaftsgesetzes zu erhalten.
Eichenau ist nun mit 12 000 Euro daran beteiligt, geeignete Auswahlkriterien für einen Gaslieferanten zu finden.
Unabhängig davon diskutieren die Gemeinderäte aller drei Gemeinden, ob man sich an der Errichtung einer Gas- Lieferfirma beteiligen und damit einen Teil des Gasnetzes erwerben soll.

Da die Kosten dafür - zumindest bei der Gemeinde Eichenau-, die keine ausreichenden Rücklagen hat- , ganz fremdfinanziert werden müssten

, stellt sich die Frage der Rentierlichkeit. Derzeit sind die Kreditzinsen zwar extrem niedrig und ein Gewinn von 4-5% auf den Kapitaleinsatz wird von den Gutachtern beim Gasverkauf errechnet, aber ob das auf 20 Jahre so bleiben wird ist natürlich eine Risikoabwägung. Damit stellt sich die politische Frage zur Gewichtung der Bedeutung des Gasverkaufs.
Das Gasnetz wird in Zukunft sicherlich auch als Energiesspeicher für überschüssigen Solar- und Windstrom genutzt werden (sog. „Windgas“, wie es jetzt schon Greenpeace erzeugt). Der in Deutschland jetzt erzeugte überschüssige Windstrom wird jetzt ins Ausland verkauft.
Bei den einzusetzenden öffentlichen Geldern ist aber auch noch anderer Bedarf auf der Tagesordnung.

Beteiligung an der KomEnergie GmbH

Der Anteil der Gemeinden von 3x11% an der mit EON AG gemeinsam betriebenen Firma KommEnergie GmbH kann ab 2014 auf insgesamt 51% aufgestockt werden, so dass auch die Kapitalmehrheit an der Firma erreicht werden könnte.
Auch die Beteiligung an der Windstrom Anlage, die die Gemeinderäte wollen, wird noch einiges Geld kosten, auch wenn die Bürgerinnen und Bürger für die Windräder eine Kapitalbeteiligung erhalten sollen.
So ist es gut möglich, dass die Gemeinde auf das Engagement im Gasnetz für die nächsten 20 Jahre verzichten muss. Die Diskussion in den anderen beteiligten Gemeinen bleibt abzuwarten.
Im Juni wird der Gemeinderat vom Bürgermeister zur Entscheidung aufgefordert werden, denn dann soll ein Gutachten der Stadtwerke München über den möglichen Verkauf des Gasnetztes ( zu dem sie verpflichtet sind, wenn es gewünscht wird..) vorliegen.

Es bleibt in diesem Jahr also spannend für die Energiewende in Eichenau und Umgebung.
Michael Gumtau

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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