Der S-Bahn-Ausbau steht in den Sternen - Nicht vor 2020 Taktverdichtung bis Eichenau

Bahnausbau läßt auf sich warten
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Der S-Bahn-Ausbau steht in den Sternen:
Schon im September 2009 berichtete Bürgermeister Herbert Kränzlein dem Puchheimer Gemeinderat, dass die erhoffte Taktverdichtung der S Bahn zumindest bis Eichenau noch lange auf sich warten läßt. Zuerst müsse der zweite Münchner Tunnel fertig sein, betonte das Bayerische Verkehrsminsterium und die Bundesbahn.
Die Gemeinden entlang der S-Bahn hatten 2008 in ein Verkehrsgutachten investiert, das ergeben hatte, dass zumindest ein sog Stolpertakt bis Buchenau oder Grafrath möglich sei, wenn in einige Weichen im Bahnhof Pasing investiert werden würde. Der Puchheimer Bürgermeister hatte betont: Die Zusagen der Landespolitiker von CSU und FDP sind unglaubwürdig, zumal die FDP mit ihren Steuersenkungsplänen die desolate Lage der öffentlichen Finanzen noch verschärfen wolle. Nun hat auch Eichenaus Bürgermeister die Gemeinde informiert und über sein Gespräch im Wirtschaftsministerium vom 17.9. berichtet. Er hofft zumindest, dass der Landtag im Frühjahr 2010 die zeitliche Perspektive für einen eventuellen 2. Tunnelbau in München festlegen wird. Erst dann werde weiter geplant.

Die jetzige S 8, die im nächsten Jahr in S 4 umgewandelt wird, zählt zu den S-Bahnlinien, mit der größten Nachfrage im System. Erst wenn der 2. Tunnel da ist wird es ohne Ausbau eine Taktverdichtung auf 15 Minuten Abstände geben können.
Also richten wir uns noch 10 Jahre auf 20 Minuten Takt ein und der wäre toll, wenn er stabil und sicher laufen würde.

Mehr zum Bahnausbau auf dem Gemeindeblog: http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/2...

Bahnbeobachter nehmen im Dezember 2009 Stellung:
Will die Bahn den lange versprochenen Ausbau nach Eichenau – Buchenau einsparen?

Dienstag 22. Dezember 2009 von M.

Ernüchterung: 2. S-Bahntunnel bringt München weniger als die Tram 23.
Seit kurzem stehen den Stadträten die Details der Vergleichsuntersuchung Südring vs. 2. Stammstrecke zur Verfügung.

Der Münchner CSU-Stadtrat und Verkehrsexperte Georg Kronawitter hat insbesondere die Details der Intraplan-Verkehrsuntersuchung analysiert und Interessantes zu Tage gefördert.

So ist die innerstädtische – d.h. auf das Gesamtgebiet der Stadt München bezogene – Verkehrsverlagerungswirkung aller Varianten denkbar schwach: die Werte schwanken zwischen 11.500 und 13.500 zusätzlichen Personenfahrten im ÖV pro Werktag. Kronawitter: “das ist ein wesentlich
schlechterer Wert, als ihn die neue Tram 23 mit 18.000 Fahrgästen pro Tag erzielt- zu ungleich günstigeren Kosten”. Wie OB Ude vor diesem Hintergrund das Tunnelprojekt als größte Umweltinvestition Bayerns der nächsten Jahre bezeichnen könne, sei sein Geheimnis, so Kronawitter.

Kronawitter wies in der Stadtratsdebatte auch daraufhin, dass nicht jede zusätzliche Fahrt im ÖV auch eine unterlassene Fahrt mit dem Auto bedeute. Frühere Studien haben gezeigt, dass der Einsparungsfaktor Auto / ÖV nur 0,5 betrage, d.h. 10.000 zusätzliche Fahrten im ÖV führen nur zu
einer Vermeidung von 5.000 Autofahrten.

Enttäuscht zeigte sich Kronawitter, dass das in der Vergleichsuntersuchung zugrundegelegte 10-Minuten-Takt-Betriebskonzept (1T bzw. 1S) keineswegs den ursprünglich angestrebten flächendeckenden 10-Minutentakt auf allen S-Bahnlinien annahm, sondern die heutige Mangelverwaltung fortsetzte. Heute haben nämlich nur zwei Linienäste im Osten (Zorneding, Deisenhofen) und drei im Westen (Dachau, Maisach, Wessling) einen 10-Minten-Takt im Berufsverkehr.

Mit dem 2. Tunnel bekommt im 1T-Konzept lediglich der West-Ast nach Gauting zusätzlich den begehrten 10-Minutentakt. Kronawitter: “Armseliger geht es nicht mehr. Man will sich offenbar den lang versprochenen Ausbau nach Eichenau einsparen.”

Die Stadtratsdebatte hat nach Kronawitters Wahrnehmung auch gezeigt, dass der Nordtunnel das einzige Flughafenergänzungskonzept ist, das alle Fernzüge aus Westen zum Flughafen auch am Hauptbahnhof vorbeiführt. Aus Münchner Sicht sei aber genau das das einzig richtige.

Aufhorchen ließ die Zuhörer, dass es noch keine Bestätigung des Bundesrechnungshofes für den knappen Nutzen-Kostenfaktor 1,15 des 2. Tunnels gebe.
Erstaunt war man auch über die Äußerung von MVG-Chef König, wonach bis dato nicht bekannt sei, wieviele Fahrgäste der neue Tunnel der Münchner U-Bahn auf den Ost-West-Routen wegnehme. Frühere Studien von 2004 bezifferten diesen “Kannibalisierungseffekt” auf 15.000 Fahrgäste pro Tag.

König wies auch darauf hin, dass es noch keine abgestimmte Planung gebe, wie der U-Bahnbetrieb während der Bauzeit ungestört aufrechterhalten werden können.

Interessant auch der Kannibalisierungseffekt zwischen Express-S-Bahnen und Regionalexpress-Zügen:
Intraplan-Vertreter Schneider musste zugeben, dass dieser tatsächlich auftreten wird, verweigerte aber im Hinblick auf den Datenschutz privater Bahn-Anbieter konkrete Zahlenaussagen.

Kronawitter: “Es ist aus heutiger Sicht mehr als fraglich, ob sich der 2. Tunnel in der vorgestellten Form überhaupt rechnet.

http://www.michael-wengler.de/2009/12/will-die-bah...

Dieser Beitrag wurde erstellt am Dienstag 22. Dezember 2009 um 17:50 und abgelegt unter Allgemein-wp. Kommentare zu diesen Eintrag im RSS 2.0 Feed. Sie können einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf Ihrer Seite einrichten.

Ein Kommentar über “Will die Bahn den lange versprochenen Ausbau nach Eichenau – Buchenau einsparen?”

1. Schildbürger schrieb:
Mittwoch 23. Dezember 2009 um 11:57

Schon lustig.
Man könnte hier beinahe Parallelen ziehen, zwischen den Ausbauten nach Mühldorf/ Freilassing/ Landesgrenze und München- Lindau!

Die vielbefahrene S- Bahn- Abschnitt Pasing – Eichenau – Buchenau ist seit Jahren in der Ausbauplanung enthalten, dabei hat sich nichts getan!!!

In der Kreisstadt Fürstenfeldbruck können nur wenige Regionalzüge halten, da es nur einen Bahnsteig mit zwei Gleisen gibt!

Die Abgeordneten aus dem Brucker Raum, den Grünen Runge einmal ausgenommen, sprechen sich dann noch für den Bau des 2. S-Bahn Tunnels aus. Als ob der die groteske Situation der S4 Richtung Puchheim, FFB und Buchenau in irgendeiner Weise verbessern würde…

So gesehen gleich sich Ost und Westen.
Zumindest im Großraum München:
Kein 10- Minutentakt, Strom nur bis zu S- Bahn- Grenze & ewige Versprechen auf besserung…

Na denn, weiter so!!!

Bahnausbau läßt auf sich warten
Es bleibt Winter am Bahnhof in Eichenau
Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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