Aufgaben für den kommunalen Bildungsgipfel und die interkommunale Zusammenarbeit. Beispiel EICHENAU

Hauptschule im Neubauviertel 1975
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Die Gemeinde Eichenau leistet sich den Luxus, nicht nur dem Bayerischen Gemeindetag anzugehören, sondern gleichzeitig auch dem Bayerischen Städtetag. "Der Bayerische Städtetag informiert die Öffentlichkeit über die Anliegen und Probleme der Städte und Gemeinden. Er berät seine Mitglieder und unterrichtet sie laufend über alle kommunalbedeutsamen Vorgänge und Entwicklungen." Dafür bekommt die Verwaltung dann auch klare Aussagen zu den Problemen der CSU Politik im Lande, z.B. zum Dauerproblem der ungelösten Hauptschulfrage.

Im Informationsbrief 08 vom Dezember 2008 schreibt der Bayerische Städtetag so: " Die Probleme drängen: Wir brauchen ein staatliches Finanzierungskonzept und die klare Aussage, dass Ganztagsschulen keine kommunale sondern eine staatliche Veranstaltung sind. Im Gegenzug sind die Kommunen bereit, sich an den Kosten der Mittagsbetreuung zu beteiligen. ... Eines der größten Ärgernisse ist das derzeitige Übertrittsverfahren nach dem 4. Schuljahr. Im Prinzip sind alle Beteiligten unzufrieden. Das Verfahren muss reformiert werden, ... gerade im Flächenstaat Bayern zeigt sich, dass nicht alles und jedes am Salvatorplatz in München ( ehmaliges Kloster, wo das KUMI seinen Sitz hat, Anm. d. Verf.) entschieden werden muss. Vieles lässt sich auf örtlicher Ebene besser organisieren."
Am Beispiel Eichenau sieht es derzeit so aus, dass die Kommune bereit ist, für die sogenannte Ganztagsbetreuung nach dem Vormittagsunterricht für eine freiwillige Schülergruppe bis zu 50 000 Euro im Jahr auszugeben. ( Für 2009 sind es als Zuschuss 20 000.-) Da die Verwaltung für die Betreuung keine Fachkompetenz hat, ist die Organisation "outgesourced" an die "gfi gGmbH", ein Kind des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e.V. http://www.bbw.de . ("Die gfi unterstützt mit den Ganztagsbetreuungen an bayerischen Schulen die Bayerische Staatsregierung bei ihrem Vorhaben, die Ganztagsangebote entscheidend auszubauen. Analog zur Mittagsbetreuung entlasten die Angebote der gfi an mehr als 30 Schulen u. a. Mütter bzgl. der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Bei der Verkürzung des Abiturs auf acht Jahre, dem sogenannten G-8-Zug an Modellgymnasien, ist die gfi vom Bayerischen Kultusministerium in die Erstellung von individuellen Umsetzungskonzepten sowie der Durchführung der sozialpädagogischen Betreuung an zwei Modellschulen eingebunden." ) Dieses Modell der Einbindung von schulexternen Kräften in die Schule wurde vor einigen Jahren noch als völlig undenkbar von der CSU und dem Ministerium bekämpft. Einigen Lehrkräften, die sich so schnell nicht umstellen können, geht es noch heute so und damit ist die Akzeptanz der externen Kräfte in den Kollegien sehr unterschiedlich.

Die Mittagsverpflegung für die Grundschüler ist in Eichenau an die AWO "outgesourced". Die Betreuung von über 100 Schülerinnen und Schülern verläuft hier ohne pädagogisches Personal so gut nur wegen des hohen Engagement der als Geringverdiener eingestuften Mütter sowie des Vereinsvorstandes. Für die Grundschule an der Parkstraße fällt zusätzlich zum nicht unerheblichen Elternbeitrag ein Gemeindeanteil von 33 000 Euro in 2009 an und für die Dering-Schule an der SChulstraße sind es einschließlich der Ferienbetreuung 51 000 Euro. An der Schule an der Parkstraße sind die eigenen Räume für die Mittagsangebote 2008 nach einem jahrzehntelangen Provisorium eingerichtet worden. Auch die Küche im alten Schulhaus von 1926 wurde inzwischen modernisiert und die Fenster wurden erneuert.
Für das Mittagessen für Bedürftige sollen nun 2009 weiter Verbesserungen erreicht werden, so dass Staat und Gemeinde je einen Euro je Essen zuschießen. "Die Sozialministerin
schlägt vor, dass der Freistaat und die Kommune
je einen Euro von den rund drei Euro pro
Mittagessen für einen Schüler übernehmen. Das
Geld aus dem zentralen staatlichen Fördertopf
soll nur abgerufen werden können, wenn die
Kommune den gleichen Anteil trägt. Der Rest soll
von den Eltern oder aus anderen Quellen finanziert
werden. Anspruch sollen etwa Kinder erhalten
von Hartz-IV-Empfängern, von Sozialhilfeempfängern,
von Wohngeld- und Kinderzuschlagsempfängern
sowie in Härtefällen." http://www.bay-staedtetag.de/index.php?id=2512,101

Da inzwischen in Eichenau von einem Grundschuljahrgang von 100 Kindern 92 an weiterführende Schulen übertreten, die nicht am Ort sind, ist die Zukunft der Hauptschule langfristig nicht gesichert. Für eine Hauptschulklasse wird ein Minimum an 15 Kindern vorausgesetzt. Um der Auslagerung weiterer Klassen in die Nachbargemeinden vorzubeugen strebt Bürgermeister Hubert Jung eine Kooperation mit der Gemeinde Emmering und eventuell auch mit Alling an. Das zuständige Schulamt wartet noch auf weitere Anweisungen "von oben".

Hauptschule im Neubauviertel 1975
Die Hauptschule bekommt 2009 einen neuen Schulsportplatz
Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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