Wuppertaler Bücher

Herbert Günther: Die Reihe auf Schienen unterwegs Die Wuppertaler Schwebebahn; Sutton Verlag Erfurt 2004; 96 Seiten; ISBN: 3-89702-679-1

"Das Gerüst der Wuppertaler Schwebebahn prägt seit 1903 wie ein `stählernes Rückgrat´ das Stadtbild Wuppertals. Das wichtigste Verkehrsmittel der Stadt - ihr schwebendes Paternoster - transportiert täglich etwa 72.000 Fahrgäste über eine 13.3 Kilometer lange Strecke mit 20 Stationen. Nach 100 Jahren begannen am 23. April 1996 Erneuerungs- und Rekonstruktionsarbeiten am Stahlgerüst der Schwebebahn. Der Stahl war nach so langer Zeit ermüdet und an den Grenzen seiner Belastbarkeit angekommen. Die Neubau- und Rekonstruktionsarbeiten werden nicht vor 2006 abgeschlossen sein. Erhalten bleibt nur die Haltestellt Döppersberg. Der Bahnhof Werther Brücke von 1903 wird schon rekonstruiert, ebenso sollen - dank einer breiten Bürgerbewegung - die Stationen Berliner Platz, Völklinger Straße, Landgericht und die Jugendstil - Wagenhalle Oberbarmen originalgetreu wiederaufgebaut werden. Die anderen Haltestellen haben ihr Gesicht bereits grundlegend verändert," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, caramelfarbenen Buchdeckel.

Das Buch beschäftigt sich mit Wuppertals berühmtesten Verkehrsmittel. Hans Joachim de Bruyn - Ouboter bietet in der Einleitung historische Informationen. Dann trägt Günther über 120 historische Fotographien zusammen. Daß sie alle schwarzweiß sind und daß Günther Bildunterschriften zufügt, braucht wohl nicht besonders erwähnt zu werden. Der Kitsch privater Aufnahmen ist hier zum Glück nicht möglich. So stehen Architektur und Technik, aber auch Abriß und Neubau und somit ein Blick in die Zukunft im Vordergrund. Wer sich sowohl für Lokalgeschichte wie auch (Verkehrs)Technik interessiert, hält hier ein hübsches Buch in den Händen. Eine Hoffnung muß ich allerdings zerstören: Technische Daten gibt es nicht. Das Buch vermittelt Image und Nostalgie. Wer Informationen zur Ingenieurskunst sucht, wird zu anderer Literatur greifen müssen.

Alfred Lambeck: Die Reihe Archivbilder Die Bergisch-Märkische Autobahn Leverkusen - Kamen 1948 - 1958; Sutton - Verlag Erfurt 2008; 96 Seiten; ISBN: 978-3-86680-268-1

"Der Wiederaufbau der A 1 zwischen dem Leverkusener Kreuz und der Ausfahrt Remscheid und der Weiterbau über Remscheid hinaus bis nach Kamen nach dem Zweiten Weltkrieg war eine der großen Investitionen der damals noch jungen Bundesrepublik in ihre Verkehrsinfrastruktur. Zugleich stellt die Autobahn mit ihren vielen Brücken eine bedeutende Ingenieursleistung dar. Der gebürtige Remscheider Alfred Lambeck hat als junger Journalist voller Begeisterung ber das gigantische Wiederaufbauwerk berichtet," schreibt die Inhaltsangabe auf dem hinteren, schwarzen Buchdeckel.

Das Buch hält auf hbsche Weise, was die Inhaltsangabe verspricht. Es liefert die historischen Fakten in der Einleitung, bevor der umfangreiche Bildteil folgt. Der Fototeil läßt die viele, umfangreiche Arbeit erahnen, die für den Bau der Autobahn erforderlich war. Wer ein Buch zru regionalen (Verkehrs-)Geschichte sucht, hält hier ein entsprechendes Buch in den Händen.

Peter Keller und Otto Krschak: Die Reihe Sport-Archiv 50 Jahre Wuppertaler SV; Sutton - Verlag Erfurt 2003; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-602-3

Otto Krschak und Peter Keller: Die Reihe Sport-Archiv: Wuppertaler SV; Sutton-Verlag Erfurt 2001; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-326-1

"Im Juli 1954 entstand der Wuppertaler SV als Zusammenschluß aus dem SSV Wuppertal und der TSG Vohwinkel 1880. Dieser Bildband spiegelt die wechselvolle Geschichte des damals größten deutschen Sportvereins wider. Die Erfolge der traditionsreichen Vorgängervereine finden sich ebenso wie die grlorreichend Jahre in der Bundesliga oder der Auftritt im UEFA-Pokal. Jeder Wuppertaler erinnert sich gerne an die großen Stars wie Horst Szymaniak oder Günter Pröpper," berichtet die Inhaltsangabe des zweiten Buches auf dem hinteren, blauten Buchdeckel.

Zwei Bücher - ein Thema. Hier geht es um den Wuppertaler SV und seine wechselvolle Geschichte. Spieler, SPielszenen, Mannschaften und Fans stehen hier im Vordergrund.

Zwei Bücher - ein Thema. Zuerst die Einführung (wie gewohnt, mit historischen Fakten), ann der umfangreiche Bildteil (wie gewohnt, mit Schwarzweißfotographien und Bildunterschriften). Bemerkenswert hier nur: Es gibt nur nicht Fotomaterial, sondern beispielsweise auch Karikaturen.

Wer in Erinnerungen schwelgen möchte ("Weißt du noch?"), darf gerne in diesem Buch "lesen". Wer aber detailliertere Infos oder gar Hintergrundwissen sucht, ist hier fehl am Platze. Die Gründe für dei sportliche Talfahrt bzw. die verpaßten Wiederaufstiege werden hier genausowenig beleuchtet wie die wirtschaftliche Situation des Vereins, die Mitglieder- und Personalentwicklung oder die sportpolitische Unterstützung durch die Stadt. So gesehen ist das Buch sehr einseitig.

Peter KEller: Die Reihe Sportarchiv 80 Jahre Wuppertaler Fußball im Tal 1929 bis 2009; Sutton - Verlag Erfurt 2009; 1244 Seiten; ISBN: 978-3-86680-433-3

"Anläßlich des 80. Geburtstages der Stadt Wuppertal blickt dieser Bildband auf acht Jahrzehnte zwischen 1929 und 2009 zurück. Erinnert wird sowohl an die unvergessene Bundesligazeit des WSV als auch an die großen Zeiten anderer Wuppertaler Fußballvereine in den obersten Spielklassen wie die Bezirksliga Berg / Mark, der Gauliga Niederrhein und der Oberliga West. Legendäre Vereinsnamen wie der SC Sonnborn 07, SF Schwarz-Weiß Barmen, SSV Elberfeld 04, TSG Vohwinkel 80, SSVg Barmen und SV Germania Elberfeld 07 lassen bis heute die Augen von Fußballfans aufleuchten," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, roten Buchdeckel.

Einerseits folgt der Band dem klassischen Aufbau der Bildbandreihe aus dem ostdeutschen Verlag. Es gibt eeine Einleitung und dann den umfangreichen Fototeil (incl. Bildunterschriften). Doch damit enden auch schon die Gemeinsamkeiten. Die Einleitung liefert keine Fakten in Prosaform. Tabellenförmig listet sie die Fußballvereine der Jahre 1929 und 2009 auf; eine Übersicht über die Wuppertaler Erstligisten kommt hinzu.

Auch bei den Fotographien gibt es erstmals einen Stilbruch. Es werden nicht nur Schwarzweißfotographien, sondern auch Farbfotos gezeigt. Dies ist aber auch schon das einzig Bemerkenswerte an dem Buch. Ansonsten ist es eher ein typisches Fußballbuch. Es stellt Mannschaften, Spieler und Spielszenen bildblich vor. Man muß sich schon für den lokalen Wuppertaler Fußball interessieren, um zu diesem Buch zu greifen. Ansonsten ist es doch weider zu speziell, um von allgemeinem Interesse zu sein.

Peter Keller: Die Reihe Sportarchiv Wuppertaler Stadien; Sutton - Verlag Erfurt 2003; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-539-6

"Nur wenige deutsche Stadien können wohl eine ähnlich wechselvolle und interessante Geschichte vorweisen wie das traditionsreiche Elberfelder Stadion am Zoo. Bis zu 50.000 begeisterte Zuschauer sahen großartige Leichtathletik-Wettkämpfe mit Weltklasse-Athleten, beeindruckende Steher- und Motorradrennen, Feldhandball-Spiele und packende Fußballbegegnungen. Unvergessen sind bis heute Sportlerlegenden wie Franz Beckenbauer, Armin Hary, Martin Lauer, Walter Lohmann, Ol Oerter, Günter Pröpper, Heide Rosendahl, Uwe Seeler und Horst Szymaniak, die sich hier in Wettkämpfen maßen. Doch auch andere Veranstaltungen wie hunderennen, eine "Wetten, daß...?" - Außenwette, Theater-Vorstellungen und Polizeimusikfeste fanden im Stadion am Zoo stets ei ngroßes Publikum," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hnteren, roten Buchdeckel. Schnell wird dort auc hklar, daß es in dem Buch auch Fotos vom Barmer Stadion auf Lichtscheid, das von 1909 bis 1953 existierte, gibt.

Hinsichtlich des formalen Aufbaus folgt das Buch dem bewährten Muser der Bildbandreihe aus dem ostdeutschen Verlag. Es kann durchaus als Ergänzung zu den Büchern über die Wuppertaler Fußballvereine gesehen werden. Wer sich für Wuppertaler Sportgeschichte interessiert, wird sich für den nostalgischen Charme des Buches begeistern können. Ansonsten bleibt schon die Frage, warum ein Buch für eine so begrenzte Leserschaft produziert wurde.

Florian SPeer: Die Reihe Arbeitswelten Rud. Ibach Sohn Weltälteste Klaviermanufaktur; Sutton - Verlag Erfurt 2006; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-941-3

"Johann Adolph Ibach gründete 1794 in Wuppertal - Bayenburg eine Orgel- und Pianofortewerkstatt, aus der 1869 die Klavier- und Fügelfabrik Rud. Ibach Sohn hervorging. In den `goldenen Jahren´ vor dem Ersten Weltkrieg lieferte sie Instrumente an Kunden in allen Erdteilen. Das Unternehmen, das inzwischen in der siebten Generation von der Gründerfamilie Ibach geführt wird, ist heute in Schwelm ansässig und nicht nur der älteste deutsche Pianohersteller, sondern gleichzeitig die älteste produzierende Pianomanufaktur der Welt. Die Szenen aus den früheren und heutigen Standorten Berlin, Düsseldorf, Köln, Schwelm und Wuppertal zeigen den gesamten Herstellungsprozeß, die Beschäftigten bei ihrer Arbeit und die fertigen Pianos," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, weinroten Buchdeckel.

Formal ist das Buch wie alle anderen Bildbanbücher aus dem ostdeutschen Verlag aufgebaut. Zuerst gibt es eine kurze Einleitung mit historischen Fakten, dann den umfangreichen Bildteil mit Schwarzweißfotographien und den dazugehörigen Bildunterschriften.

Mir persönlich gefällt das Buch. Es vermittelt nicht nur nostalgischen Charme, sondern auch einen Eindruck von den Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im Bergischen Land. Man bekommt einen Eindruck von einer Branche, die sonst kaum im Licht der Öffentlichkeit auftaucht. Hier wird Geschichte wirklich ansprechend lebendig.

Herbert Günther: Die Reihe Auf Schienen unterwegs DIe Wuppertaler Straßenbahn; Sutton - Verlag Erfurt 2005; 96 Seiten; ISBN: 3-89702-783-6

"Mit über 120 historischen Aufnahmen dokumentiert Günther die `Elektrische´, die Wuppertal und den Niederbergraum in ihrer Hochzeit auf 176 Kilometern Schienen durchfuhr. Fotographien zeigen die auch nach der Eröffnung der Schwebebahn bedeutsame Linie der Talbahn Barmen - Elberfeld, aber auch die beiden städtischen Eisenbahnlinien, den beliebten `Samba´ auf seiner Fahrt durch das Burgholz und die `Rheinische Strecke´ als Bindeglied zu den Nachbarstädten Düsseldorf und Hagen. Natürlich darf auchdie Barmer Zahnradbahn nicht fehlen," berichtet die Inhaltsangabe.

In Wuppertal fahren heute keine Straßenbahnen mehr, sondern nur noch Busse und Zäge des Regional- und Vernverkehrs. Die historischen Fakten in der Einleitung lassen hier also wirklich lokale und regionale Verkehrsgeschichte lebendig werden. Wer sich dafür interessiert, hält hier wirklich ein ansprechendes Buch in den Händen.

Peter Keller: Die Reihe Archivbilder Wuppertaler Augenblicke Bilder vom GA-Fotoreporter Herbert Vesper; Sutton -Verlag Erfurt

"Von 1957 bis 1979 dokumentierte der renommierte Wuppertaler Fotoreporter Herbert Vesper für den GA die großen und kleinen Ereignisse in der Stadt. Mit einen untrüglichen Gespür vor allem für die kleinen und alltäglichen Szenen hielt er unzählige bewegende `Wuppertaler Augenblicke´ im Bild fest," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, schwarzen Buchdeckel. Glaubt man dieser Inhaltsangabe, galt das Fotoarchiv über Jahre hinweg zumindst teilweise als verschollen.

Keller und Bärbel Tückmantel, die Tochter Vespers, trugen die historischen Bilder aber wieder zusammen und veröffentlichten rund 230 davon hier. So nebenbei bemerkt: Die Abkürzung "GA" steht für Generalanzeiger.

Eine Besprechung ist hier eigentlich obsolet. Das Buch zeigt Belanglosigkeiten aus dem Wuppertaler Alltag; wer sich nicht für Wuppertaler Zeitgeschichte interessiert, für den ist das Buch überflüssig und nutzlos. Warum tut uns der Verlag also dieses Buch an? Die Antwort weiß nur er.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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