Ein Garten der Erinnerung

Der Garten der Erinnerung wurde im Jahre 1999 von Dani Karavan im Stadtpark im Duisburger Innenhafen angelegt. Der Garten ist das bis dato umfangreichste Projekt des israelischen Land Art-Künstlers bei uns in Deutschland.
In unmittelbarer Nachbarschaft liegen das Gemeindezentrum (mit Synagoge) der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen, der Yitzhak-Rabin-Platz, die Stadtmauer mit dem Koblenzer Turm, ein Seniorenzentrum und die Duisburger Marina mit der Buckelbrücke. Über die Grünanlage Kuhlenwall kann die Duisburger City zu Fuß erreicht werden.
Der Park ist drei Hektar groß. In ihm wurden bewußt herausgearbeitete Überreste der ehemaligen Bebauung (unter anderem Spar-Zentrale, Allgemeine Land- und Seetransport AG, Hermann Ludwig) stehen gelassen. Sie sollen als Veranstaltungsorte oder Aussichtstürme genutzt werden. Die Grundrißlinien der abgerissenen Gebäude wurden durch die für den Künstler typischen weißen Betonbänder stilisiert dargestellt, der zentrale Weg mosaikartig aus dem Trümmerschutt zusammengesetzt, aus den Abbruchresten ein dreieckiger Hügel und ein chaotischer Steingarten moduliert und verschiedene Wasserflächen herausgearbeitet. Die Bepflanzung bezieht die Gebäudereste mit ein. So wurden beispielsweise Bergkiefern auf dem Aussichtsturm und Gleditschien im Ludwigforum, dem früheren Hallenboden, angepflanzt. Die ehemalige Nutzung des Bereiches als Getreideumschlag („Brotkorb des Ruhrgebietes“) wird durch Getreide- und Sonnenblumenfelder und die Waage in der Mitte des Parkes aufgegriffen. Der Park soll so einen Zusammenhang zwischen der industriellen Vergangenheit und der sich an Kultur und Freizeit orientierenden Zukunft schaffen, wenn man der Fachliteratur glaubt.
Der Internetenzyklopädie Wikipedia war der Garten durchaus einen Beitrag wert. In der öffentlichen Wahrnehmung Duisburgs ist dies nicht immer der Fall. Die örtliche Tagespresse berichtet schon lange nicht mehr darüber, geschweige denn daß Dani Karavan dort regelmäßig oder unregelmäßig auftauchen würde.

Gehört der Garten der Erinnerung noch zur IBA – Internationalen Bauausstellung Emscher Park? Unter zeitlichen Gesichtspunkten würde es passen, da der Duisburger Innenhafen damals ja komplett umgestaltet wurde.

Viel ist von der Aufbruchsstimmung jener Tage (sollte es so etwas damals gegeben haben) nicht mehr übriggeblieben. Der Innenhafen ist nicht zu dem Zentrum geworden, der er eigentlich werden sollte. Er zieht am Wochenende nicht die Besucherströme an, die man sich wohl davon versprochen hat.

Wie kann das Gelände so aufgewertet werden, daß es attraktiver wird? Duisburg Marketing heißt die frühere Stadtinformation der Ruhrgebietsmetropole heute. Wäre es jetzt, da es die IDE – Innenstadt Duisburg Entwicklungsgesellschaft nicht mehr gibt, nicht eine reizvolle Aufgabe für Duisburg Marketing, den Innenhafen als Veranstaltungsort weiterzuentwickeln?

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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