Herrenhuter Brüdergemeine

Herrenhuter Brüdergemeine heißt eine kleine evangelische Freikirche; die einzige nahegelegene Gemeinde (aus Duisburger Sicht) befindet sich in Düsseldorf.

"Die Herrenhuter Brüdergemeine ist eine evangelische Freikirche mit etwa einer Million Mitgliedern, vertreten in 26 Ländern der Erde. Rund 7.000 Herrnhuter leben in Deutschland, 450 davon in Nordrhein-Westfalen.

1457 gründete sich in Kunwald in Böhmen die Bewegung der Brüder-Unität, die sich auf den Reformator Johann Hus beruft. Ihre Mitglieder wollen ihr Leben nach der Bergpredigt gestalten. Johann Amos Comenius, bekannt als Pädagoge und Friedenstheologe, ist der letzte Bischof der alten Brüder-Unität. 1722 - im Zeitalter des Pietismus - gründet sich die Brüder-Unität in Herrenhut (Sachsen) unter Nikolaus Ludwig Graf Zinzendorf neu. Moravian Church ist der internationale Name der Herrenhuter Brüdergemeine. Als erste evangelische Kirche sandte die Brüdergemeine Missionare in alle Welt. Heute leben mehr als achtzig Prozent der Mitglieder in Tansania, Südafrika und in der Karibik. Zur europäischen Teilkirche (Provinz) der weltweiten Brüder-Unität gehören Mitglieder in Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland, den Niederlanden, Schweden und der Schweiz. In Deutschland gibt es Ortsgemeinden, die wie landeskirchlichen Gemeinden organisiert sind. Regionalgemeinden bestehen beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und im Rhein-Main-Gebiet

Eigene Räumlichkeiten hat die Gemeinde in Düsseldorf seit 2008 nicht mehr. "Wir waren früher in angemieteten Räumlichkeiten im Stadtteil Heerdt ansässig. Aufgrund unserer geringen Mitgliederzahlen hat es sich aber nicht gelohnt, den Mietvertrag weiterzuführen," berichtet Pfarrerin Katharina Rühe. So nutzt man die Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde Düsseldorf-Garath.

Hell und freundlich ist der Kirchraum. Geld sind die Wände gestrichen. 3 Stuhlreihen mit Platz für 20 Personen gibt es. Vorne rechts: das Klavier. Links davon: ein Tisch mit grüner und weißer Tischdecke sowie erhöhtem Pult für die Bibel. Gesang und Predigt bestimmen die Liturgie. Eine Besonderheit fällt dann doch auf: Das Abendmahl folgt nach dem eigentlichen Gottesdienst. Zweimal geben sich die Gottesdienstbesucher als Zeichen der Vergebung der Sünden die Hand. Auch hier wird wieder gesungen. Wie sagt es einer der Kirchenväter (war es Augustinus?) so schön: "Singen ist eine andere Form des Betens."

Sehr schlicht ist der Raum gehalten. Gerade einmal eine brennende Kerze und Blumen auf dem Altartisch gibt es. Ansonsten fehlt jeglicher Schmuck. Wer (wie ich) aus der reformierten Ecke kommt, wird sich hier bestimmt wohlfühlen.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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