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Amprion - Braunkohlestrom mit Mega Stromautobahn nach Bayern? Sieht so die Energiewende aus?

  • Strommast an Stommast - braucht es das wirklich? (Foto: Martina Cross)
  • hochgeladen von Tanja Wurster

In den vergangenen Tagen konnten wir alle den regionalen Medien eine intensive Berichterstattung zu den jüngsten Planungen des Netzbetreibers Amprion entnehmen, der eine „Stromautobahn“ durch das Lechtal bauen will. Geht es nach Amprion, sollen bis zum Jahr 2022 bis zu 80 Meter hohe Masten (zum Vergleich der Augsburger Dom ist 62 m hoch) von der Breite einer sechsspurigen Autobahn Gleichstrom aus dem in Sachsen-Anhalt liegenden Bad Lauchstädt nach Meitingen führen. In Meitingen oder einem seiner Nachbarorte will der Stromkonzern ein gewaltiges Umspannwerk auf der Fläche von 20 Fußballfeldern bauen.

Nach mehr als zwei Jahren erfolgloser Interventionen auf Verwaltungsebene hat damit endlich eine längst überfällig öffentliche Diskussion begonnen. Ob wir ein vermeidbares Schicksal von unserer gemeinsamen Heimat abwenden können wird allerdings vor allen Dingen davon abhängen, wie gut es gelingt die berechtigten Bedenken einzubringen. Eine erste Gelegenheit hierzu bot sich für alle interessierten Bürger am letzten Dienstag, im Donauwörther Tanzhaus auf einer Informationsveranstaltung des Netzbetreibers Amprion zum aktuellen Stand der Planungen.

Sehr schnell wurde aber allen interessierten Bürgern klar, das dieser Ort für diese Veranstaltung zumindest für die verunsicherten Bürger wohl der Falsche war.
Bereits über eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung wurden die Türen vom Sicherheitspersonal abgeriegelt, denn aus Sicherheitsgründen durften nicht mehr als 500 Gäste hinein. Für die restlichen über 1000 Besucher, viele waren mit Bussen auch aus Franken angereist, war frieren vor einem weißen Bildschirm, der eigentlich alles nach Draußen übertragen sollte, angesagt.
Es hätte mit Sicherheit in Donauwörth eine geeigneterer Halle für diese Veranstaltung gegeben.

Aus inhaltlicher Warte war das Unterfangen leider eine beispiellose Katastrophe im Hinblick auf unsere Region und den gesamten Freistaat. Dies insofern, als die schlimmsten Befürchtungen bezüglich des aktuellen Standes der Planungen zum betreffenden Milliardenprojekt um Längen übertroffen wurden.
Ausnahmslose alle Vermutungen, die in den letzten Tagen in den regionalen Medien geäußert wurden, wurden von den zuständigen Ingenieuren öffentlich bestätigt. Geht es nach dem Netzbetreiber Amprion, wird im Jahr 2022 eine bis zu 80 Meter hohe Stromschneise von der Breite einer sechsspurigen Autobahn bis zu 60% Braunkohlestrom aus Ostdeutschland in einen 20 Fußballfelder großen Konverter nach Meitingen führen.
Als Fabian Mehring von den Freien Wählern Meitingen den federführenden Projektleiter mit einer Studie des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) konfrontiert habe, die zum eindeutigen Ergebnis kommt, dass die geplante Trasse für die Energieversorgung Bayern unnötig ist, wurde zudem eingeräumt, dass über die Trasse auch Strom nach Österreich exportiert werden soll.
Dies kann über die neue Leitung profitabler erfolgen, als über die derzeit hierfür genutzten Netze in Polen und der Tschechei. Außerdem hat das Unternehmen klar gemacht, dass es die aktuelle Rechtslage ausnutzen und notfalls auch Zwangsenteignungen zugunsten ihres Milliardenprojektes vornehmen wird.
Studien zu Gefährdungen für Mensch und Natur existieren bislang noch nicht, da es eine solche Gleichstrompassage in Europa nicht existiert. Dieses gigantische Projekt ist also ein großer Versuch, bei dem Niemand die Risiken wirklich darstellen kann. Mindestabstände zu Wohnbebauungen sind nicht vorgesehen.

Auch die Frage von einer Meitinger Bürgerin doch die vorhandenen Leitung von und nach Gundremingen zu nutzen blieb unbeantwortet.

Diese Art der Umsetzung der Energiewende dürfte wohl der völlig falsche Weg sein.

So haben die Freien Wähler nun ihren Worten auch Taten folgen lassen und eine Massenpetition mit dem Titel „JA zur Energiewende: NEIN zur Kohlestrom-Autobahn durch Bayern“ an Land- und Bundestag auf den Weg gebracht.

https://www.openpetition.de/petition/online/ja-zur...
Dort besteht auch die Möglichkeit, die Petition mit zu unterzeichnen.

Leider besteht im aktuellen Planungsstadium nämlich einzig auf dem Wege von hohem öffentlichen Widerstand noch die Chance, ein vermeidbares Schicksal von unsere Region abzuwenden.

  • Strommast an Stommast - braucht es das wirklich? (Foto: Martina Cross)
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  • Meitingen wie es noch aussieht am Kanal sieht man das bisherige Umspannwerk
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  • ein Blick in unser schönes Lechtal
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  • der Protest der Bürger ist nicht überseh- und überhörbar mit Transparenten, Trillerpfeifen, Ratschen und Trompeten verschaffen sich die Bürger im und vor dem Saal Gehör
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  • Joëlle Bouillon Projektkommunikation von Amprion eröffnet die Veranstaltung mit einer mehr als schwachen PowerPoint Präsentation, alle gezeichten Folien kann sich jeder auch auf der Internetseite von Amprium herunterladen - also keinen neuen Informition
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  • Joëlle Bouillon versucht sich Gehör zu verschaffen
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  • auch Julia Eßer von der Bundesnetzagentur konnte keinesfalls klare Antworten geben
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  • Bernhard Pohl (MdL) Freie Wähler kündigt zum Schluß der Veranstaltung eine Petition gegen die Trasse und läßt am Mittwoch Taten folgen
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  • so sieht es momentan rund um das Meitinger Umspannwerk aus
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28 Kommentare

Hallo Mike,
wenn das nicht so weit weg wäre, hätte ich auch mal Lust dazu, die vielen Kurzwellentürme zu sehen, mein Kollege würde sich glatt anschließen, unser kleiner Sendemast in Hemmingen fällt dagegen garnicht auf ....

73s DB3AN

Gruß
Wolfgang

Übrigens, wenn die erforderlichen Leitungen alle auf einer gleichen Trasse liegen, wie das hier in der Gegend zum Teil bereits der Fall ist, dann fallen sie kaum auf, wenn alle paar km eine neue Leitung lang geführt wird, ist das weitaus störender. Strom kommt nun mal nicht nur aus der Steckdose.

Hatte ich vor über vier Jahren schon mal hier eingestellt und ist noch immer aktuell:

http://www.myheimat.de/annaberg-buchholz/ratgeber/...

Vielleicht müsste man halt nur noch so ein Ding mit einem Rußfilter entwickeln, dann kann man auch den Staub der Kohle auffangen. :-))

> "Hatte ich vor über vier Jahren schon mal hier eingestellt und ist noch immer aktuell"

*hihi*

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